FCA gegen den BVB: Warum der Bundesliga-Auftakt so wichtig ist
Das erste Spiel kann für den weiteren Verlauf der Saison bestimmend sein. Ist das tatsächlich so? In der Geschichte des FCA finden sich einige Beispiele, die diese These belegen.
Die Saison ist lang. Das erste Spiel ist nur eine von 34 Partien. Und dennoch: Der Premiere kann im Fußball besondere Bedeutung zukommen. Oft gibt der Auftakt die Tonlage vor, in der eine Mannschaft in den nächsten Monaten spielt. Das beste Beispiel dafür lieferte der 1. FC Kaiserslautern. Am 2. August 1997 traten die Pfälzer im ersten Saisonspiel beim FC Bayern an. Die „Roten Teufel“ waren gerade aus der zweiten Liga aufgestiegen. Der Außenseiter gewann völlig überraschend mit 1:0. Am Ende der Saison war Kaiserslautern Meister. Das erste und bisher einzige Mal, dass ein Aufsteiger dies geschafft hat.
Auch in der Geschichte des FC Augsburg gibt es einige Eröffnungsspiele, die sich für den weiteren Saisonverlauf als wegweisend erwiesen haben. Zum Beispiel in der vergangenen Spielzeit.
Auftakt Saison 2012/2013. 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf
In der Partie gegen den Aufsteiger waren die Augsburger über weite Strecken tonangebend, aber vor dem gegnerischen Tor viel zu harmlos. Die Fortunen machten es besser. Ein Glücksschuss, ein gelungener Angriff, zwei Tore. Die FCA-Pleite war perfekt. Und so ähnlich lief es dann bis zur Winterpause weiter. Viel Unvermögen und etwas Pech begleiteten den FCA durch die gesamte Vorrunde. Erst der Rückrundenauftakt in Düsseldorf brachte die Wende. Der FCA siegte mit 3:2, am Ende glücklich, aber immerhin. Und von da an lief es besser.
Auftakt in der Saison 1990/91. Ein Punkt bei den kleinen Bayern
Nach dem Abgang des Sponsors Peter Eiba erfolgte der große Umbruch. Der 29-jährige Armin Veh wurde von Präsident Gerhard Kranzfelder auf den Trainersessel gehievt, 15 Neuzugänge, fast alle aus der Region verpflichtet. Die Unsicherheit vor der Bayernliga-Saisonpremiere bei den Amateuren des FC Bayern München war groß. Doch allen Unkenrufen zum Trotz brachten die Augsburger mit einem 2:2 einen Punkt mit nach Hause. Es hätte sogar mehr sein können, denn die Veh-Schützlinge führten im Grünwalder Stadion durch Treffer von Jürgen Fuchs und Wolfgang Gerstmeier 2:0. Michael Hecht, der drei Jahre später nach Augsburg wechselte, und Christian Ziege, der es zum Nationalspieler brachte, waren die Münchner Torschützen. Platz acht stand am Saisonende zu Buche. In Augsburg war man mit der jungen Mannschaft zufrieden.
Auftakt in der Saison 2007/2008. Ein Debakel gegen die Löwen
Ein denkwürdiger Start. 2:6 gegen den TSV 1860 München. Beim FCA haderten die Verantwortlichen und der Stadionsprecher auch mit Schiedsrichter Kinhöfer. Ein Münchner Treffer war irregulär, die Rote Karte für Roland Benschneider erschien vielen Augsburgern als zu hart. Für Trainer Rainer Hörgl war die Partie der Anfang vom Ende. Vier Wochen später trat er zurück. Im Kampf um den Klassenerhalt retteten sich die Augsburger erst am letzten Spieltag dank der besseren Tordifferenz gegenüber Offenbach.
Auftakt in der Saison 2010/2011. Sieg in Ingolstadt
Als Blitzstarter war der FCA ja nicht bekannt, doch in Ingolstadt zeigte sich die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay von ihrer Sonnenseite. Die Hälfte der 12 000 Besucher kam aus Augsburg und bejubelte am Ende einen klaren 4:1-Sieg der Gäste. Oehrl, Baier, Rafael trafen für die Gäste, dazu kam ein Eigentor des Ingolstädters Wittek. Für den FCA war es der Auftakt für die erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte – die Mannschaft stieg in die Bundesliga auf.
Auftakt in der Saison 2006/2007. 0:2 gegen den 1. FC Köln
Manchmal können aber auch Niederlagen eine gute Saison einleiten. Es war das erste Spiel nach 23 Jahren Abstinenz im Profifußball. Ein Montagabend, die Rosenau mit 28 000 Zuschauern proppenvoll. Der FCA spielte gut, doch das Team von Rhein traf zweimal. Trotz des Fehlstarts – am Ende stand der Neuling auf dem siebten Platz.
Es besteht also auch dann Hoffnung, wenn der FCA heute gegen Dortmund verlieren sollte. Aber besser wäre es wohl schon, sollte es anders kommen...
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