Fed Cup: Ziel Klassenverbleib
Frankfurt/Main (dpa) - Ersatzgeschwächt, aber voller Angriffslust gehen die deutschen Tennis-Damen ins Fed-Cup-Relegationsspiel gegen Frankreich.
"Die Französinnen waren noch nie in der zweiten Weltgruppe, wir kennen das Gefühl. Wir wollen, dass auch sie es kennenlernen", formulierte Teamchefin Barbara Rittner vor dem Duell um den Klassenverbleib in der ersten Liga in Frankfurt am Main eine Kampfansage an den Gegner.
Zwar sind die Voraussetzungen nach den Ausfällen der beiden Topspielerinnen Sabine Lisicki (Sprunggelenksverletzung) und Anna-Lena Grönefeld (Ermüdungsbruch im Fuß) alles andere als günstig - das deutsche Team gibt sich vor dem sechsten Vergleich mit dem Nachbarland (Bilanz 3:2 für Frankreich) dennoch zuversichtlich. "Die Französinnen sind sicher leicht favorisiert, wir können sie aber schlagen. Am Ende werden Tagesform und Nervenstärke entscheiden", sagte Rittner.
Mit den Nerven hat Andrea Petkovic in der Erstrundenpartie in Tschechien ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht. Die Darmstädterin, die die Partie gegen die französische Nummer zwei Pauline Parmentier eröffnen wird, zerbrach bei der 2:3-Niederlage in Brünn am Druck der Führungsspielerin. "Ich wollte die Partie allein gewinnen, anstatt die Last auf das Team zu verteilen", erzählte die 22-Jährige.
Doch Petkovic hat ihre Lehren aus einem der schwersten Momente ihrer Karriere gezogen und freut sich auf die Begegnung. "Ich will es dieses Mal einfach genießen und mein bestes Tennis spielen. Ich bin froh, dass ich die erste Partie bestreite", sagte die Weltranglisten- 49.
Neben ihr wird Tatjana Malek (Bad Salgau) zum Einsatz kommen. Sie trifft im zweiten Einzel auf Frankreichs Spitzenspielerin Aravane Rezai. Für das Doppel hat Rittner Julia Görges (Bad Oldesloe) und Kristina Barrois (Ottweiler) vorgesehen.
Maleks Bilanz gegen die Weltranglisten-21. Rezai ist nach drei Vergleichen noch blütenweiß. Zuletzt trafen beide in Marbella aufeinander, wo sich Malek deutlich mit 6:4 und 6:2 durchsetzen konnte. "Ich hoffe, es geht auch am Samstag gut für mich aus. Mit meinem Slice kann ich sie vielleicht ein bisschen aus dem Rhythmus bringen", sagte die Nummer 88 der Welt.
Rittner traut ihr eine weitere Überraschung zu. "Sie hat bislang eine gute Sandplatz-Saison gespielt", sagte die Teamchefin, die am Sonntag ihren 37. Geburtstag feiert.
Das schönste Geschenk wäre natürlich ein Sieg gegen Frankreich. Auch ohne Lisicki, die am Wochenende zum Anfeuern vorbeikommen will, und Grönefeld ist die Cheftrainerin von der Qualität ihres Teams überzeugt. "Wir haben viele junge Spielerinnen. Ich sehe in der Mannschaft ganz viel Potenzial", sagte Rittner. "Wir müssen versuchen, dass ständige Auf und Ab zu beenden, deshalb war das Ziel in dieser Saison auch der Klassenverbleib. In den kommenden Jahren traue ich den Mädels aber auch zu, mal wieder ins Finale zu kommen."
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