England feiert: Nach 55 Jahren zieht das Team wieder in ein Finale ein
England besiegt Dänemark im Halbfinale und zieht ins Endspiel der Fußball-EM 2021 ein. In der Verlängerung schlugen die Engländer Dänemark mit 2:1.
England im Elfmeter-Glück! Getragen von der spektakulären Atmosphäre im Fußball-Tempel Wembley haben die Three Lions erstmals das Finale einer Europameisterschaft erreicht und Dänemarks wundersame Sommerreise beendet. In einem spannungsgeladenen Halbfinale vor 64 950 Zuschauern setzten sich die Engländer am Mittwochabend dank Topstürmer Harry Kane mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung durch und greifen am Sonntag ebenfalls in London im Final-Kracher gegen Italien nach ihrem erst zweiten Titel nach dem WM-Triumph 1966. Trainer Gareth Southgate konnte sein persönliches Halbfinal-Trauma mit dem 1996 gegen Deutschland verschossenen Elfmeter nach 25 Jahren besiegen.
Harry Kane sorgt for die Entscheidung
In der Verlängerung war Kane (104. Minute) per Elfmeter-Nachschuss zur Stelle, nachdem Dänen-Schlussmann Kasper Schmeichel seinen umstrittenen Strafstoß zunächst pariert hatte. In der regulären Spielzeit waren die Three Lions durch ein Eigentor des dänischen Kapitäns Simon Kjaer (39.) wieder ins Spiel gekommen. Die Führung der Dänen durch einen Freistoßtreffer von Youngster Mikkel Damsgaard (30.) hielt nur neun Minuten an. 25 Tage nach dem dramatischen Zusammenbruch von Starspieler Christian Eriksen konnte sich Danish Dynamite aber mit großem Stolz vom Pan-Europa-Turnier verabschieden.
Dänemark setzte im Halbfinale gegen England vor allem auf Konter
Es war der ganz besondere Fußball-Swing, der durch London, der durch ganz England schwirrte. Die in mehr als einem halben Jahrhundert aufgestaute Sehnsucht nach diesem immer wieder unerreichbaren Titel war überall spürbar, nirgends aber mehr als auf den Rängen des Wembley-Stadions. "It's coming home", "Sweet Caroline" und natürlich "God save the Queen" wurden inbrünstig als Klassiker des EM-Sommers intoniert. Und die Corona-Sorgen? Vor der größten Kulisse seit Pandemie-Ausbruch kollektiv bei Seite geschoben.
Englands Trainer Gareth Southgate: "Ich habe Wembley noch nie so erlebt"
Gareth Southgate war mehr als eine Stunde nach dem historischen Abpfiff noch immer euphorisiert. "Ich habe Wembley noch nie so erlebt. Das mit der Nation zu teilen, ist sehr besonders", schwärmte Englands Fußball-Nationaltrainer nach dem ersten Endspiel-Einzug für die Three Lions bei einem großen Turnier seit 55 Jahren. "Das Schönste ist, dass wir unseren Fans und der Nation eine fantastische Nacht geschenkt haben", sagte der Coach nach dem EM-Halbfinale gegen Dänemark.
Elfmeter-Ärger ist bei den Dänen groß
Southgate lobte die dänische Mannschaft: "Sie haben ein unglaubliches Turnier gespielt." Auch der dänische Coach Kasper Hjulmand urteilte: "Diese Jungs sind außergewöhnlich, die ganze Nation kann stolz sein." Doch trotz der Freude über das Erreichte fühlte Hjulmand, der frühere Mainzer Bundesliga-Coach, vor allem Enttäuschung. "Wir waren so nah dran am Finale. Dass es so entschieden wird, das macht mich ärgerlich", sagte der 49-Jährige und bezog sich damit auf das entscheidende Tor von Harry Kane in der Verlängerung (104. Minute). Der Stürmer verwandelte einen umstrittenen Elfmeter im Nachschuss. "Es war ein Elfmeter, den es nicht hätte geben sollen", sagte Hjulmand mit Blick auf die Szene, in der Raheem Sterling im Strafraum zu Fall gekommen war. "So zu verlieren, ist enttäuschend. Eine bittere Art und Weise, auszuscheiden."
Am Sonntag steht für England das EM-Finale gegen Italien an. Southgate stimmte sein Team und die Fans schon einmal auf eine schwierige Aufgabe gegen die Squadra Azzurra ein, die sich mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Spanien durchgesetzt hatte und eine der bislang überzeugendsten Mannschaften des gesamten Turniers ist. "Wir haben ihre Fortschritte in den vergangenen Jahren eng verfolgt. Sie spielen mit sehr viel Energie, es ist schwierig, gegen sie zu treffen", sagte er. "Das ist der größte Test, den wir haben könnten. Aber es ist wundervoll, diese Gelegenheit zu bekommen." (dpa)
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Internationale Sportjournalisten waren sich nach dem 2. Halbfinale einig: "Football's diving home!" , d.h. frei ins Deutsche übersetzt: 'Die Engländer werden durch "Schwalben" Fußball-Europameister". Zum überaus fragwürdigen Fake-Elfmeter kamen noch eine Laserpointer-Attacke auf den dänischen Torhüter und die Tatsache, dass die englische Mannschaft alle ihre Spiele bis auf eines in Wembley bestreiten durfte und noch darf! Letzteres gefällt natürlich Boris Johnson, und das ist bei fast vollen Stadien auch ganz im Interesse der geldgeilen UEFA. Jetzt muss es nur noch am Sonntag gegen die Italiener klappen, dann ist ganz England selig - Tausende von Corona-Neuinfektionen hin oder her! So what? - Brave new world!
Schiebung pur. England muss weiterkommen, sonst hat die UEFA keine vollen Stadien.
Schiebung pur? Haben Sie das Spiel gesehen? Bis zum Elfmeter hatte man das Gefühl, dass es nur noch eine Farge von Sekunden bis zum 2:1 ist. Der Elfmeter an sich, ist eine sehr harte Entscheidung gewesen. Insbesondere weil der Stürmer den Elfmeter förmlich gesucht hat. Aber halt keine klare Fehlentscheidung. Erst nach dem 2:1 haben die Engländer den Druck rausgenommen und die Dänen durften mal wieder über die Mittellinie schnuppern.
Bei aller Sympathie für die tapfer kämpfen Dänen. England ist alles andere als unverdient als Sieger vom Platz gegangen.
Und ein volles Stadion hätte es auch ohne England gegeben. Das man so etwas riskantes und schon fahrlässiges in Coronazeiten macht bzw. zulässt, ist eine ganz andere Frage .... zum Ausgleich werden wir dann Dank steigenden Zahlen in der Bundesliga wieder komplette Geisterspiele haben.