Kooperation geplatzt
RB Leipzig und der SC Paderborn werden nun doch nicht zusammenarbeiten
An entsetzten Fans soll es nicht gelegen haben. Aber der SC Paderborn und RB Leipzig wollen nun doch nicht, wie zunächst vereinbart und verkündet, zusammenarbeiten. Das gaben beide Vereine in Pressemitteilungen am Mittwochabend bekannt.
„RB Leipzig und der SCP07 sind übereingekommen, dass ein zielgerichteter fachlicher Austausch im Rahmen der geplanten sportlichen Kooperation unter den gegebenen inhaltlichen Rahmenbedingungen aufgrund unterschiedlicher Ansichten nicht wie geplant umsetzbar ist“, schrieb RB. Paderborn wies darauf hin, „dass es keine weiteren Beweggründe gibt“ und beendete damit seinerseits praktisch die vor allem unter SCP-Fans hitzig geführte Diskussion um die Kooperation.
Vor allem SCP-Anhänger hatten die im Zuge des Wechsels von Sportdirektor Markus Krösche vom Aufsteiger aus Ostwestfalen zum Champions-League-Teilnehmer aus Sachsen geplante Zusammenarbeit scharf kritisiert und sogar mit einem Boykott gedroht. Nach eigenen Angaben hatte die Paderborner Fanszene am Wochenende zudem Flyer unter dem Titel „DAS steckt hinter RB“ an rund 32000 Haushalte in der Stadt des Aufsteigers verteilt. Für die Anhänger bedeutete die geplante Kooperation einen „Imageschaden“, sie schrieben von drohendem „Werteverfall, Identitätsverlust und Instrumentalisierung“.
Allerdings gab es auch Unruhe in Fanklubs der Leipziger. RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der die geplante Zusammenarbeit bei einer außerordentlichen Pressekonferenz zu den Personalien Ralf Rangnick – wechselt zu Red Bull als globaler Fußball-Chef – und Krösche am 4. Juni verkündet hatte, konnte die Kritik nicht nachvollziehen. „Es gibt weder wirtschaftliche Interessen noch Absprachen mit Paderborn“, hatte Mintzlaff in einem Interview des Internet-Portals Sportbuzzer gesagt. Die Zusammenarbeit sei geprüft und sauber, von der Deutschen Fußball Liga gebe es keine Einwände. Mintzlaff hatte in dem Interview auch betont: „Wenn es einzelne Gruppierungen gibt, die sich bei uns gequält fühlen, dann sollen diese doch bitte daheimbleiben. Wir haben eine riesige Fanbasis, zwingen niemanden, in unser Stadion zu kommen.“
Wie RB und der SCP weiter mitteilten, seien die Kooperationsansätze auf ausdrücklichen Wunsch des SCP07 erfolgt. Bei der Verkündung hatte Mintzlaff gesagt, dass man im Zuge der Gespräche über den Wechsel Krösches überlegt habe, „wie wir Paderborn auf sportlicher Ebene unterstützen können“. (dpa)
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