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Nachruf
20.05.2019

Große Klappe, große Taten: Fußballer Manfred Burgsmüller ist tot

Im Dress von Werder Bremen holte Manfred Burgsmüller seinen einzigen Titel. Er stürmte unter anderem auch für Borussia Dortmund.
Foto: Wilfriedwitters

Manfred Burgsmüller ist überraschend im Alter von nur 69 Jahren gestorben. Er war einmal einer der frechsten Torjäger der Fußball-Bundesliga. Ein Nachruf.

Das Trikot trug er lässig über dem Hosenbund, aus den Fußballschuhen, die er am liebsten hauteng an den kleinen Füßen trug, um ein besseres Ballgefühl zu haben, hing die Lasche weit heraus. Mit kleinen Schritten, den Blick immer auf den Ball gerichtet, huschte er durch den Strafraum. Das lange lockige Blondhaar ließ er wehen, er war keine 1,80 Meter groß und eher schmächtig. Aber er ist der viertbeste Bundesliga-Torschütze aller Zeiten, und dazu war er einer jener Typen, für die man den Fußball und das Ruhrgebiet liebt.

Man muss leider sagen: War. Denn Manni Burgsmüller, den nie einer Manfred nannte, ist am Samstag im Alter von 69 Jahren in seiner Heimatstadt Essen unerwartet gestorben, wie erst am Montagabend bekannt wurde. Die Bundesliga verliert ein Original, einen, der das Kicken und Tricksen auf den Straßen des Essener Stadtteils Rellinghausen lernte.

Manfred Burgsmüller ist tot: Er erzielte 213 Tore in 447 Spielen

So spielte er auch in der Bundesliga. Zwischen seinem Debüt für seinen Heimatverein Rot-Weiß Essen am 27. September 1969 und seinem letzten Auftritt – für Werder Bremen am 12. Mai 1990 – lagen fast 21 Jahre. Und 213 Tore in 447 Spielen. Öfter trafen nur die drei großen Torjäger der Liga: Gerd Müller (365), Klaus Fischer (268) und Jupp Heynckes (220).

Doch anders als die drei Liga-Legenden wurde Burgsmüller nie Torschützenkönig und nie zur Stammkraft in der Nationalmannschaft. Das lag auch an seiner Schlagfertigkeit und seinem Ruhrgebiets-Humor – beim DFB nannte man das in den 70er Jahren „loses Mundwerk“. Als ihn der Bundestrainer nach einem von drei Länderspielen mit den Worten „Bleiben Sie schön auf dem Teppich“ zur Bescheidenheit mahnte, antwortete Manni: „Und ich dachte, wir spielen auf Rasen.“

So, wie er redete, spielte er auch: Frech, riskant, unorthodox. An der Hafenstraße in Essen hatte er sich von dem Spaßfußballer Willi Lippens einiges abgeschaut; Burgsmüller beherrschte im Strafraum alle Taschenspielertricks, er dachte und handelte schneller als die damals noch robusten und knallharten Abwehrrecken – weil er die Augen nie auf den Ball richten musste. Der gehorchte ihm auf jede Berührung.

Im März 1986 stubste er dem Lauterer Torwart Gerry Ehrmann den Ball aus der Hand und schob ihn ins Tor, noch ehe der Schlussmann die Hand zum Protest heben konnte. „Tor is’, wenn der Schiri pfeift“, sagte Burgsmüller danach in seinem leicht lispelnden Ruhrgebietston. Ehrmann, der aus gutem Grund den Kosenamen „Tarzan“ trug, kündigte für das Rückspiel Rache an. Auf dem Betzenberg kam Manni nicht einmal in seine Nähe: Er war zwar frech, aber nicht lebensmüde.

Manfred Burgsmüller galt als Trainer-Schreck

Früh galt er als Trainer-Schreck. In einen der damals verbreiteten Star-Fragebogen trug er unter der Rubrik „Hobby“ ein: „Trainer ärgern“. Das war in seiner Dortmunder Zeit, die seine längste war: Zwischen 1976 und 1983 erzielte er 135 schwarz-gelbe Tore und ist damit bis heute der Bundesliga-Rekordschütze des BVB.

Fünf davon gelangen ihm am 6. November 1982 beim 11:1 gegen Arminia Bielefeld. Das ZDF lud ihn spontan ins Sportstudio, doch solche Auftritte lagen ihm nicht. „Geht nicht, Omma Frieda wird 83, da muss ich hin“, antwortete er mit treuherzigem Blick.

Einen Titel gewann er erst, als seine Karriere schon am Ende schien. Nur beim Zweitligisten RW Oberhausen war der damals 34-Jährige noch untergekommen. Obwohl er Torschützenkönig der 2. Bundesliga wurde, interessierte sich kein Erstligist mehr für ihn – mit einer Ausnahme.

Im Herbst 1985 schaute sich Otto Rehhagel einige RWO-Spiele an; angeblich inkognito, mit Perücke und hochgeschlagenem Kragen auf den Stehrängen. Der Werder-Trainer musste seinen Essener Landsmann nicht überreden – für 150.000 DM Ablöse wechselte der fast 35-Jährige nach Bremen.

„Es gibt keine jungen oder alten Spieler, es gibt nur gute und schlechte“, begründete Rehhagel seine Wahl und wischte Hinweise auf die Aufsässigkeit Burgsmüllers vom Tisch: „Ein Spieler, der mir keine Schwierigkeiten macht, macht auch dem Gegner keine.“

Gleich beim Debüt in Mönchengladbach schlenzte Burgsmüller den Ball mit dem Außenrist aus 20 Metern über Torwart Uli Sude ins Netz – ein typischer Burgsmüller-Treffer, den er so beschrieb: „Solche Dinger habe ich geliebt: Hopp oder Top“. Mit Werder holte er 1988 endlich seinen ersten Titel; sechs Tore steuerte er zur deutschen Meisterschaft bei. Im Europapokal der Meister half er auf seine Weise mit, gegen Dynamo Ostberlin den 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Auf dem Weg zum Spielfeld schlug er an die Kabinentür des DDR-Meisters und rief: „Kommt raus, ihr Feiglinge – heute kassiert ihr fünf Stück!“

Genauso kam es. Und das entscheidende 4:0 erzielte Burgsmüller mit einem raffinierten Flugkopfball. So war er eben: große Klappe, große Taten.

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20.05.2019

Der Cassius Clay des deutschen Fußballs hat sein Trikot endgültig ausgezogen. Er war ein Mensch, der sich nicht verbiegen lies und trotzdem erfolgreich war. RIP Manni