Heli-Girls grüßen von oben
Nördlingen steht nach drei Siegen in der Frauen-Bundesliga auf dem ersten Platz – mit neuem Trainer und neuer Philosophie
Nördlingen Mit drei Siegen aus drei Spielen ist den Basketballerinnen der BG Donau-Ries ein perfekter Start in die neue Saison gelungen – zumal die bisherigen Gegner zu den Topteams der Bundesliga zählen. Der überraschend gute Auftakt macht Hoffnung auf mehr, ist für die Heli-Girls aber kein Grund zum Abheben.
„Die Saison hat gerade erst begonnen“, sagt Dorothea Richter, Kapitänin der Heli-Girls. Die Nationalspielerin warnt vor zu hohen Erwartungen. „Klar träumt man auch mal von der Meisterschaft, aber wir sind ein kleines Team.“ Zudem sei in Bezug auf die Leistung noch Luft nach oben. „Wir haben zwar gewonnen, aber noch nicht so gut gespielt, wie wir wollten“, betont Richter.
Auf den überraschenden, aber absolut verdienten 64:58-Sieg gegen Vizemeister Halle im ersten Spiel der Saison folgten zwei hart umkämpfte Partien gegen Freiburg und den deutschen Meister Wolfenbüttel. Beim 57:53-Auswärtssieg gegen die USC Eisvögel Freiburg bewiesen die Heli-Girls bei den entscheidenden Würfen starke Nerven. Auch der Sieg im Heimspiel gegen die Wolfenbüttel Wildcats am Sonntag war knapp. Am Ende gewannen die Nördlingerinnen mit 58:52 – nach einer 56:39-Führung zu Beginn des letzten Viertels.
„Wir haben die hohe Führung wieder hergegeben und nochmals richtig zittern müssen. Das hätte so nicht sein müssen“, fasst Richter zusammen. Mit dem Saisonstart ist die 29-Jährige dennoch sehr zufrieden. „Wir freuen uns natürlich, das harte Training hat sich gelohnt.“
Im Training liegt für den sportlichen Leiter Kurt Wittmann der Schlüssel zum aktuellen Erfolg. Genauer gesagt: im Trainer. Der Neue, der vor der Saison den langjährigen Coach Patrick Bär ablöste, heißt Tomas Holesovsky und kommt aus Tschechien. Wittmann beschreibt ihn als „einen, der Basketball lebt“ und dies an seine Spielerinnen weitergeben kann.
Seine Philosophie: aggressiv verteidigen und schnell nach vorne spielen. „Auf diese Wiese zwingen wir die Gegner, Fehler zu machen“, sagt Richter. Ein weiterer Grund für den guten Saisonstart: eine eingespielte Mannschaft. „Mit Doro Richter, Morgan Henderson und Amanda Rego haben wir drei Schlüsselspielerinnen, die schon lange zusammenspielen“, erklärt Wittmann. Zudem habe man mit der Finnin Heta Korpivaara eine neue Spielerin geholt, „die so spielt, als wäre sie schon immer bei uns“.
Mit dem TSV 1880 Wasserburg wartet im bayerischen Derby am kommenden Sonntag das nächste Topteam. Wittmann hofft auf den vierten Sieg im vierten Spiel. „In der derzeitigen Form ist das durchaus machbar.“
Die Diskussion ist geschlossen.