Das ZDF war sich am Samstag nicht zu schade, sich von Dietmar Hopp vor den Karren spannen zu lassen. So geriet das Aktuelle Sportstudio zur Plattform des Mäzen.
Es war schlicht unjournalistisch, wie das ZDF mit Dietmar Hopp umgegangen ist. Der Sender ließ sich auf Spielregeln ein, denen er nicht hätte zustimmen dürfen.
Unabhängiger Journalismus? Musste draußen bleiben
Hopp diktierte die Regeln: Das ZDF musste die Fragen schriftlich einreichen. Hopp antwortete nicht spontan, sondern las von einem Bildschirm ab. Nachfragen waren nicht möglich. So waren die Aussagen des Hoffenheimer Mäzens nicht mehr als PR in eigener Sache. Dafür kann er die Kanäle der TSG Hoffenheim oder des von ihm gegründeten Software-Giganten SAP nutzen. Das „Aktuelle Sportstudio“ bot ihm so aber eine kostenlose Plattform, die normalerweise für unabhängigen Journalismus steht.
Dass zudem Moderator Jochen Breyer im Januar durch den vereinseigenen Neujahrsempfang der Hoffenheimer geführt hatte, intensivierte den bitteren Geschmack, der die Sendung begleitete.
In dieser Form half die Sendezeit lediglich Hopp, der sich als gütiger und verzeihender Mäzen präsentieren konnte. Hopp ist das in weiten Teilen sogar. Allerdings ist er eben auch nicht unschuldig an den – viel zu krassen – Vorhaltungen der Ultras.
Die Perspektive der Ultras war nicht gefragt
Die aktive Fanszene wird nicht einfach mit ihren Protesten aufhören, weil Hopp sagt: Schwamm drüber. Sie will zu einem großen Teil einen ernsthaften Austausch. Das ZDF verpasste sogar die Möglichkeit, zumindest darauf hinzuweisen. Das aber passte immerhin zu den misslungenen Minuten mit Hopp.
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Die Diskussion ist geschlossen.
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Herr Tilmann M.:
"...und nicht zuletzt kann m a n den Einsatz ..."
"M a n kann durch aus der Meinung sein..."
Wer / Was ist "man" ??
Geben Sie Ihre Meinung wieder (ohne dies aber
eindeutig sagen zu wollen)?
Geben Sie die Meinung anderer (wer?) wieder?
Oder sind das Erwägungen, was man meinen könnte, wenn
man wollte, aber man nicht will ??
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Oh, jetzt sezieren sie Herrn Mehl aber raffiniertest, Herr S. Da haben Sie sicher lange drüber nachgedacht.
Meine Meinung steht im Kommentar. Sie wollten wissen, ob der Einsatz von Privatvermögen zu beanstanden ist. Und da gibt es eben unterschiedliche Meinungen. Meine tut in diesem Fall wenig zur Sache. Manch einer (im vorliegenden Fall wenig elegant „man“) findet daran recht wenig Gefallen. Und, ja: Ich verstehe das zumindest. Liebe Grüße
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Nachtrag:
Gibt es da "gutes" Geld und "schlechtes" Geld ?
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Herr Tilmann M., bitte nachdrücklich um Aufklärung:
Ist der "Einsatz von Privatvermögen, um einen kleine Dorfverein
in die Bundesliga zu bringen" unter irgendeinem Gesichtpunkt
(welchem) zu beanstanden (vielleicht gar "verwerflich") ??
Man kann durchaus der Meinung sein, dass sich Vereine das Geld selbst erwirtschaften sollten.
Sehr gerne: Der Einsatz einer Schallkanone, die Verwendung von Richtmikrofonen, um danach Fans wegen Beleidigung anzuzeigen. Und nicht zuletzt kann man den Einsatz von Privatvermögen, um einen kleinen Dorfverein in die Bundesliga zu bringen, nett finden - muss es aber nicht.
Das alles rechtfertigt keine Beleidigungen. Ganz unschuldig am Konflikt ist Dietmar Hopp aber nicht.
Liebe Grüße
Der berechtigten Frage von Herrn Görbing schließe ich mich an, Herr Mehl!
Sie schreiben von einer Mitschuld von Herrn Hopp an Aktionen der Ultras. Worin besteht diese Mitschuld?