Ingolstadt-Manager Henke nach Relegation: Umstände "schon merkwürdig"
Mit dem verpassten Zweitligaaufstieg mit dem FC Ingolstadt hadert Sportdirektor Henke immer noch: Er verstehe "einige Sachen nicht, die da abgelaufen sind"
Sportdirektor Michael Henke vom FC Ingolstadt erhebt nach dem Scheitern in der Relegation zur 2. Fußball-Bundesliga Vorwürfe gegen den Verband und die Schiedsrichter. "Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, weder bei Corona noch bei anderen Sachen", sagte der 63-Jährige am Montag zu Spox und Goal. "Aber unter solchen Umständen nicht aufzusteigen, ist schon merkwürdig. Ich bin Sportler durch und durch und Fairness hat bei mir einen hohen Stellenwert. Deswegen verstehe ich einige Sachen nicht, die da abgelaufen sind."
Unter anderem kritisierte er die Ansetzung der zwei Partien gegen den 1. FC Nürnberg. Das Hinspiel am vorigen Dienstag (0:2) fand nur drei Tage nach dem letzten Spieltag der 3. Liga statt - der Zweitligist FCN dagegen hatte acht Tage Pause. "Ich habe sogar extra beim übertragenden Sender ZDF nachgefragt, ob eine Verlegung des Spiels auf Mittwoch in Frage käme. Das wäre für sie kein Problem gewesen, aber es wurde trotzdem nicht geändert", berichtete Henke.
Dass das Nürnberger Tor nicht überprüft wurde, kann Henke nicht nachollziehen
Zudem verstehe der frühere Trainerassistent von Ottmar Hitzfeld nicht, warum der Referee im Rückspiel (3:1) so lange nachspielen ließ und das Tor der Nürnberger dann nicht selbst am Monitor überprüfte. Die Ingolstädter reklamierten ein Foulspiel vor dem Treffer. "Eigentlich sollte jedes Tor überprüft werden, aber ausgerechnet in der Situation kommt der Unparteiische nicht auf die Idee, sich das selbst anzuschauen? Das ist merkwürdig, das ist zu viel", sagte er.
Dass es überhaupt eine Regelation gibt, das befürwortet Henke: "Da ist immer Power drinnen, das ist prickelnd, das finde ich gut - aber bitte mit annähernder Chancengleichheit für beide Clubs." (dpa)
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Ich verstehe Henkes Frust. so mit der letzten Sekunde dem Aufstieg entgangen - das sitzt schon tief. Noch dazu, wo zwei Dinge durchaus diskutabel sind; der Handelfmeter in Würzburg, den nicht jeder Schiedsrichter gibt, dazu in der Relegation 5 Minuten Nachspielzeit eigentlich 2 Minuten zu viel. Alles andere waren dann Folgen.
Nur eines sollte sich Herr Henke auch in der Analyse zu Gemüte führen. Das Auftreten der Seinen nach der Niederlage war beschämend. Sowohl das der Spieler (z.B. Kutschke) als auch das von Herrn Oral. Ein Trainer sollte sich so im Griff haben, dass er nicht ins Unsportliche fällt. Er ist kein Fan aus der Kurve sondern ein leitender Angestellter mit (auch öffentlichkeitswirksamer) Vorbildfunktion.