Es gibt nur noch wenige rein männliche Bastionen. Die ehemalige Nationalspielerin Inka Grings hat eine der letzten im Sturm erobert.
Es gibt nicht mehr viele Orte, an denen sich Männer ihrer Überlegenheit gegenüber der Frauenwelt sicher sein können. Gemeinhin sprechen Soziologen und Stammtischler von den letzten männlichen Bastionen, die derzeit eingenommen werden. An quarzende Brummifahrerinnen, die auf der mittleren Spur Staus provozieren, hat sich der gemeine Autobahndrängler gewöhnt. Holdes Weibsvolk, das dem Wirt die Weißbiervorräte wegtrinkt, gehört zum Standard jeder Dorfboazn.
Nun schicken sich die Damen auch noch an, zwei der letzten männlichen Hoheitsgebiete im Sturm zu nehmen. Die Vorstandsetage der Dax-Unternehmen war bislang eine geschlossene Gesellschaft. Also für Frauen. Männer durften groß, klein, dick, dünn, klug oder von verminderter Intelligenz sein: Egal.
In der vergangenen Woche übernahm Jennifer Morgan den Vorstandsvorsitz des Software-Giganten SAP. Vor wenigen Jahren wäre das noch ein Riesenbrüller gewesen. Eine Frau, die in irgendeiner Art und Weise etwas mit Technik zu tun hat. Irrsinnig komisch. Was kommt als Nächstes? Frauen, die Männermannschaften trainieren. Gibt es schon längst.
Inka Grings beispielsweise betreut den Fünftligisten SV Straelen. Auch das ist nichts Besonderes mehr. Nun aber schritt die 40-Jährige im Rahmen des „Aktuellen Sport-Studios“ an die Torwand. Sie traf fünfmal. Bislang war das ausschließlich Männern gelungen. Ihren sechsten Schuss setzte Grings nur knapp daneben, es wäre der alleinige Rekord gewesen. Frauen haben meist eine ausgeprägte sensible Seite – Grings wird gewusst haben, dass dieser eine Treffer die Männerwelt mehr getroffen hätte als die Abschaffung des Seite-1-Girls der Bild.
Das Refugium aber ist trotzdem verloren. Was nun noch bleibt? Stehend an den Straßenrand pinkeln. Während des Münchner Oktoberfestes war zu beobachten, dass einzelne weibliche Exemplare selbst diese Kunst beherrschen.
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Ich habe es verfolgt und mich riesig gefreut für sie! Inka hat schon oft verblüfft, gerade mit ihrer Schlitzohrigkeit.
Schade dass der Letzte nicht noch drin war!