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Innovation
21.06.2018

Alarm vor der Wand

Johannes Weinberg testet in Immenstadt ein Gerät, das ihm das Schwimmen deutlich erleichtern soll. Befestigt wird es an der Schwimmbrille.
Foto: Matthias Becker

Ein kleines Gerät hat großen Einfluss auf Johannes Weinberg. Denn es hilft dem blinden Schwimmer in der heikelsten Phase eines Rennens. Dort also, wo es schnell sehr wehtut

Die Schwimmbrille besteht aus schwarzem Plastik. Nicht das kleinste bisschen Helligkeit dringt durch die Gläser. Völlige Dunkelheit. Es ist ein Besuch in der Welt von Johannes Weinberg. Seit dem Kindergartenalter ist der 15-Jährige aus Oberstdorf im Allgäu blind. Was ihn nicht davon abhielt, einer der besten Behinderten-Schwimmer Deutschlands zu werden. Sein jüngster Erfolg: Anfang der Woche wurde er für die EM in Dublin nominiert.

Wer einen Eindruck davon bekommen will, wie es ist, ohne die wichtigste Orientierungshilfe des Menschen in ein Schwimmbad zu springen, der muss die eingangs erwähnte Brille aufsetzen. Alles was selbstverständlich scheint – weg. Wasser überall. Es rauscht. Alles wirkt lauter. Kälter. Geradeaus schwimmen? Schwer. Schnell tendiert die Geschwindigkeit gegen null. Das Schwimmen wird zum vorsichtigen Vorwärtstasten.

Am schwersten ist das Timing an der Wand. Sehende nutzen sie wie selbstverständlich zur Drehung und nehmen durch den Abstoß Geschwindigkeit auf. Voraussetzung dafür: die Wand richtig treffen, wie die Schwimmer sagen. Ohne Blickkontakt ist das schier unmöglich. Wenn Weinberg auf Wettkämpfen schwimmt, stehen Helfer an den Enden des Pools. Mit langen Stangen, Tapper genannt, berühren sie den Schwimmer an Kopf oder Schulter. Blindes Vertrauen im Wortsinn. Kommt der Tapper zu früh oder zu spät, endet das schmerzhaft, denn die Sportler gehen mit vollem Risiko in die Wende.

Abhilfe soll ein Gerät schaffen, das Wissenschaftler der Universität Leipzig entwickelt haben. Es besteht aus einem Sender am Beckenrand und einem Empfänger, der am Kopf des Schwimmers befestigt wird. Ist der Sportler nur noch drei Meter von der Wand entfernt, wird er durch einen Vibrationsalarm gewarnt. Das Prinzip ist einfach, der Teufel sitzt im Detail. Das weiß Weinberg nur zu gut. Er darf den Prototyp in Immenstadt testen. Vor allem den Trainingsalltag könnte die Technik verbessern. „Während des Trainings haben wir keine zwei Leute, die sich auf die beiden Seiten des Beckens stellen und tappen“, sagt Weinbergs Trainerin Christine Zähringer. Bisher musste er sich also auf sein Gefühl verlassen, wenn es darum ging, das Ende der Bahn abzuschätzen. Das funktionierte meistens gut, aber eben nicht immer. Blaue Flecken, Beulen, verstauchte Finger – all das gehört für Weinberg zum Schwimmen dazu. Davon abhalten kann es ihn nicht.

Das Gerät aus Leipzig gibt ihm Unabhängigkeit und Sicherheit. „Ich habe schon erlebt, dass jemand tappen wollte, dann aber nicht da war. Oder ich merke die Berührung nicht. Dann schwimme ich eben gegen die Wand. Das scheppert ordentlich – danach gehts weiter.“

Für ihn und seine Trainerin geht es jetzt darum, das Gerät zu optimieren. Sind drei Meter der richtige Abstand? Wie kann der Empfänger am besten am Kopf befestigt werden? Regelmäßig geben sie ihre Erkenntnisse nach Leipzig durch.

Dass Weinberg jetzt sogar den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hat, war vor wenigen Jahren nicht abzusehen. Erst in der fünften Klasse kam er über den Schulsport zum Schwimmen. Ein anderer Verein lehnte es ab, den blinden Bub aufzunehmen. Beim TV Immenstadt waren sie mutiger. „Ich habe als Mutter entschieden und mir vorgestellt, was wäre, wenn mein Kind nicht die Chance bekäme, zu zeigen, was es kann“, erinnert sich Zähringer. Weinberg bekam eine Chance und nutzte sie. Schnell war klar, dass er Talent hat. Weinberg schwamm von Anfang an gemeinsam mit Sehenden auf einer Bahn. Freundschaften entstanden.

Mit gerade einmal 15 Jahren gehört er zur deutschen Spitze. Nächste Station ist im Sommer die EM. Kommendes Jahr dann die WM. Fernziel sind die Paralympics 2020 in Tokio. „Ich werde alles dafür geben, dass ich dabei bin“, sagt Weinberg. Er will seine Chance nutzen, denn eine andere hatte er nicht: „Wenn ich nicht blind geworden wäre, wäre ich nie zum Schwimmen gegangen. Dann wäre ich Fußballer geworden wie meine Brüder.“

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