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Interview
14.10.2021

Witt: "Mein Glaube an unsere Demokratie hat Risse bekommen"

Katarina Witt: "Die Corona-Politik war für mich auch eine Form der Entmündigung."
Foto: Paul Zinken, dpa (Archivbild)

Katarina Witt äußerte sich vor einigen Monaten schon einmal kritisch zu den Corona-Maßnahmen. Jetzt legt die ehemalige Eiskunstläuferin nochmal nach.

Frau Witt, gehören Sie auch zu den vielen sportbegeisterten Menschen, die während der Pandemie das Stand-up-Paddeln für sich entdeckt haben?

Katarina Witt: Ausprobiert habe ich das tatsächlich mehrmals. Merke aber jedes Mal, dass ich mich auf gefrorenem Wasser wohler fühle. Die ganz große Wasserratte bin ich sowieso nicht.

Kommen Sie denn noch regelmäßig zum Eislaufen?

Witt: Letztes Jahr war ich zum ersten Mal nach langer Zeit wieder auf dem Eis, für einen Werbespot, und es hat mir richtig Spaß gemacht. Dann wurden während Corona selbst die riesigsten und luftigsten Eishallen geschlossen. Für diesen Winter sollte es aber keine Ausreden mehr geben.

Machen Sie jeden Tag Sport?

Witt: Ich versuche schon, mich täglich in irgendeiner Form zu bewegen. Auch ich muss mir feste Zeiten vornehmen, in denen ich mich dem Sport widme, das Handy weglege und alle anderen Aufgaben und Verpflichtungen hintenanstelle.

Ihre Trainerin brachte Katarina Witt über ihre Grenzen

Was passiert denn mit Ihnen, wenn Sie ein paar Tage nichts machen?

Witt: Dann werde ich so ein bisschen zum Brummbär.

Wie viel haben Anti-Brummbär-Sport und Leistungssport auf Olympianiveau miteinander zu tun?

Witt: Da besteht ein Riesenunterschied. Ich mache heute nur noch Wohlfühlsport. Auch für meine Mitglieder im Sportstudio lautet die Devise, dass man sich hinterher besser fühlen soll als vorher. Im Leistungssport war es meistens umgekehrt. Da bin ich zum Teil aus der Eishalle gekrochen, so anstrengend war das. Ich bin dankbar für meine Zeit im Leistungssport und auch dankbar dafür, ein leidenschaftliches Team mit meiner Trainerin Jutta Müller an der Spitze gehabt zu haben, das mich über meine Grenzen hinausgebracht hat. Denn erst dann merkst du, wie leistungsfähig du tatsächlich bin. Aber alles zu seiner Zeit. Heute ist mir der Sport vor allem wichtig für meine Gesunderhaltung.

Katarina Witt (links) mit ihrer ehemaligen Trainerin Jutta Müller im Chemnitzer Eissportzentrum.
Foto: MDR, dpa (Archivbild)

Sind Sie soweit zufrieden mit Ihrem Körper und Ihrer Fitness?

Witt: Bin ich. Ich habe aufgehört zu denken, dass man alles optimieren muss, so wie das als Leistungssportlerin der Fall war. Ich bin mit meiner körperlichen Verfassung zu 95 Prozent zufrieden, und das genügt mir.

Sie pfeifen also auf die restlichen fünf Prozent?

Witt: Also klar, das Gefühl "drei Kilo könnten runter", das habe ich seit 30 Jahren. Es geht halt stetig ein kleines bisschen nach oben. Aber ich muss ja keine Olympiasiegerin mehr werden.

Die wenigsten haben die Pandemie in Sachen Wohlfühlgewicht vermutlich unbeschadet überstanden, oder?

Witt: Zwischenzeitlich war es bei mir so, dass ich dachte „jetzt ist eh alles egal“. Die Corona-Politik war für mich auch eine Form der Entmündigung. Es hat mich psychisch mitgenommen, dass ich mich als verantwortungsvolle Bürgerin komplett außen vor gefühlt habe, während eine kleine Anzahl von Politikern ihre Beschlüsse über unsere Köpfe hinweg fasste. Da wurde genüssliches Naschen so etwas wie Seelentrost für mich. Und weil während Corona alles geöffnet war, wo man Ess- und Trinkbares kaufen konnte, aber alles geschlossen, wo man es hätte abtrainieren können, haben viele eben etwas zugelegt.

Katarina Witts klare Meinung zu "Body Positivity"

Was halten Sie vom Trend der "Body Positivity" und der Haltung, dass jeder Körper schön ist?

Witt: Ich finde es gut, dass man wegkommt von dieser Perfektionierung. Gerade für junge Mädchen kann der Druck, sich total optimiert in den sozialen Medien zu präsentieren, wirklich tragisch und gefährlich sein. Ich halte es jedoch für bedenklich und auch etwas bequem, wirkliches Übergewicht positiv darzustellen. Denn es ist einfach nicht gesund.

Sie sind in diesem Jahr als Kritikerin der Corona-Maßnahmen aufgefallen . Was hätten Sie anders gemacht?

Witt: Die Politik hat vieles richtig entschieden, aber in meinen Augen hat sie auch zahlreiche Fehler gemacht. Einige Branchen und Bereiche – Breitensport, Kultur, Einzelhandel etwa – sind komplett ignoriert worden. Ich hätte mir gewünscht, dass die Politik den Bürgerinnen und Bürgern mehr Eigenverantwortung zugestanden hätte. Wie kann man denn den ganzen Sport- und Fitnessbereich für Jung und Alt insgesamt fast ein Jahr lang schließen? Wo doch gerade der Sport so wahnsinnig wichtig ist für unser Immunsystem und unsere Abwehrkräfte.

Katarina Witt holte 1984 in Sarajevo ihre erste von zwei Olympischen Goldmedaillen.
Foto: Harry Melchert, dpa (Archivbild)

Was hat die Zeit mit Ihnen gemacht?

Witt: Mein unerschütterlicher Glaube an unsere Demokratie hat Risse bekommen und mir vor Augen geführt, wie abhängig wir mal wieder von einzelnen Personen in der Politik sind. Als jemand, der aus der ehemaligen DDR stammt, den Mauerfall und die Wiedervereinigung erlebt hat, ist mir unsere Demokratie mit das wichtigste Gut. Dass man dieses nicht als Selbstverständlichkeit nehmen darf, empfinde ich schon länger. Ich fand, dass unsere demokratischen Rechte bis zu einem gewissen Grad ausgehebelt wurden – teilweise sicher zu Recht, teilweise hat man sich zu wenig Gedanken gemacht und einfach in Schwarz-Weiß gesehen. Aus meiner Sicht gingen viele Entscheidungen an der Realität vorbei.

Katarina Witt sieht Fehler bei der deutschen Bundesregierung

Sie selbst sind geimpft. Welche Corona-Regeln gelten aktuell in Ihrem Sportstudio „Kurvenstar“?

Witt: Ich habe die "7G-Regel". Gesund, geimpft, genesen, getestet und gemeinsam gut gelaunt. Ich mache das nicht mit, dass ich Menschen ausschließe. Die Menschen, die bei mir trainieren, sind überwiegend 40 Jahre und älter. Sie wollen bewusst etwas für ihre Gesundheit, ihren ganzen Muskelapparat und ihre Abwehrkräfte tun. Das sind alles vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft, die wissen, wie wichtig es für ihre Gesundheit ist, sportlich aktiv zu sein und somit ihre Lebensqualität zu erhalten.

Hätten Sie während Corona gerne in einem Land wie der Schweiz oder Schweden gelebt, wo die Regierungen eben stärker auf Freiheit und Eigenverantwortung gesetzt haben?

Witt: Ich lebe gerne in Deutschland. Man sollte sich ja vom Kuchen auch nicht nur die leckersten Krümel aussuchen. Ich setze mich lieber hierzulande für vernünftige und gesunde Ideen ein. Wir merken ja gerade sehr deutlich, wie überreguliert und überbürokratisiert das Land ist. Deutschland hechelt in vielen Aspekten der Welt hinterher.

Katarina Witt ist ein gern gesehener Gast bei gesellschaftlichen Veranstaltungem wie hier beim Laureus World Sports Awards in London 2012.
Foto: Facundo Arrizabalaga, dpa (Archivbild)

Was würden Sie denn umkrempeln wollen?

Witt: Erst mal fände ich es gut, wenn es einen regelmäßigen Wechsel an der Spitze gäbe. Zwei Legislaturperioden für einen Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin sind genug. Und die Politiker müssen stärker rein ins wirkliche Geschehen, damit sie am eigenen Leibe mitbekommen, was alles im Argen ist. Es liegt ein Mount Everest an Aufgaben vor uns, den wir gemeinsam bezwingen wollen, Bürger und Politiker.

Sie haben sich nach Ihrer aktiven Karriere als Unternehmerin sehr stark diversifiziert. Hatten Sie eigentlich immer einen klaren Plan für Ihre Laufbahn nach der Laufbahn?

Witt: Nein, ich war einfach neugierig. Der Sport hat mir die Grundlage gegeben, dass ich viele Dinge ausprobieren konnte. Eigene Fernsehshows, eigene Eislaufproduktionen gerade in Amerika, da halfen mir mein Erfolg und meine eigene Geschichte natürlich enorm.

Der US-Playboy aus dem Jahr 1998 mit Ihnen auf dem Titel war sofort vergriffen.

Witt: Marilyn Monroe und ich – wir sind die Einzigen, die weltweit ausverkauft waren. Dass man mit Nackigsein so ein Aufsehen erregen kann, hätte ich auch nicht gedacht. Aber die Fotos waren wirklich sehr schön (lacht).

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