Karius erlitt Gehirnerschütterung vor Patzern im CL-Finale
Mit zwei groben Fehlern zog der Liverpool-Torhüter im Spiel gegen Real Madrid Spott auf sich. Ärzte lieferten nun eine Erklärung für seine schwache Leistung.
Der deutsche Torwart Loris Karius vom FC Liverpool hat während des Champions-League-Finals eine Gehirnerschütterung erlitten, teilte das Massachusetts General Hospital in Boston am 4. Juni nach einem Gehirnscan mit.
Der 24 Jahre alte Keeper wurde am 31. Mai in den USA von Spezialisten untersucht. Karius befand sich zu dieser Zeit im Urlaub in Nordamerika. Wie jetzt erst bekannt wurde, soll die medizinische Abteilung der Liverpooler diese Untersuchung befürwortet haben.
Bleibende Schäden müsse Karius nicht befürchten. "Wir erwarten eine vollständige Genesung basierend auf den Untersuchungsergebnissen", hieß es in der Mitteilung des Krankenhauses.
Es sei möglich, dass sich die Gehirnerschütterung auf die Leistung des Torhüters in dem Spiel ausgewirkt habe. Karius' Sehvermögen könnte gestört gewesen sein, legte die Untersuchung nahe.
Loris Karius' Patzer könnten mit der Gehirnerschütterung zusammenhängen
Der Keeper hatte im Endspiel gegen Real Madrid den Ellenbogen von Real-Profi Sergio Ramos gegen den Kopf bekommen, offenbar unbemerkt vom Schiedsrichter. Anschließend hatte Karius mit zwei schweren Patzern großen Anteil daran, dass Liverpool das Spiel mit 1:3 verlor. Der FC Liverpool äußerte sich zum dem Thema nicht.
Mit einem Wurf direkt vor seine Füße hatte Karius dem Franzosen Karim Benzema den Führungstreffer geradezu geschenkt, beim dritten Treffer ließ der 24-Jährige einen 35-Meter-Schuss von Gareth Bale durch die Finger flutschen. Was folgte, waren die wohl schlimmsten Momente seiner noch jungen Fußballerkarriere. Karius entschuldigte sich nach dem Spiel, dennoch hagelte es Hass-Kommentare im Internet, der Torwart erhielt sogar Morddrohungen. (dpa)
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