Katja Mayer: Diese Frau steckt hinter dem Kuhsee-Triathlon
Katja Mayer ist Triathletin und gewann schon den Ironman in den USA. Jetzt koordiniert sie mit ihrem Organisationstalent viele Sportveranstaltungen in der Region. Ein Porträt.
Ursprünglich wollte Katja Mayer Lehrerin werden. „Mathe und Sport“, sagt sie und schüttelt bei der Erinnerung daran lachend den Kopf. „Mathe! Der einzige große Fehler in meinem Leben. Ein Graus von der ersten bis zur letzten Minute. Doch ich habe es durchgezogen. Zumindest bis zum ersten Staatsexamen.“ Dieser unbändige Wille und das Durchhaltevermögen haben nicht nur die berufliche, sondern auch die sportliche Laufbahn der ehemaligen Spitzen-Triahletin geprägt.
Obwohl sie erst mit 19 Jahren den Dreikampf für sich entdeckt hat, wurde Mayer mit 24 Jahren Amateur-Weltmeisterin (1992). 1999 siegte sie beim Ironman in Florida und war von 1994 bis 2001 Mitglied der deutschen Nationalmannschaft. 35-mal startete sie bei einem Ironman, darunter achtmal beim legendärsten auf Hawaii. „Eigentlich habe ich viel zu spät begonnen. Das geht nur im Ausdauersport. Deshalb hatte ich immer Probleme mit dem Schwimmen“, erinnert sich die 49-Jährige an ihre aktive Zeit, die sie 2003 bewusst mit einem erfolgreichen Wettkampf abschloss.
Schon damals hatte sie Erfahrung in einem anderen Bereich gesammelt, in dem sie sich später beruflich verwirklichte: der Organisation von Sportveranstaltungen. Zu ihrem Portfolio gehören mittlerweile der Firmen-, Frauen-, Zoo- und Sport-Scheck-Lauf, die Augsburger Radlnacht und natürlich jene bedeutsame Veranstaltung, mit der im Jahr 2001 alles begann: der Kuhsee-Triathlon. Der Schwimmverein Augsburg hatte jährlich für etwa 90 Sportler einen vereinsinternen Triathlon organisiert, wollte damit aber aufhören, weil der Aufwand zu groß war. Mayer war eingeladen, um den Startschuss zu geben. „Ich habe mir gedacht: Das könnte ich auch. Organisationstalent hatte ich schon immer“, erzählt die zweifache Mutter von den Anfängen ihrer beruflichen Karriere.
Mayer organisiert zwölf Laufveranstaltungen im Jahr
Die umtriebige Sportlerin kurbelte die Werbung an, spannte Freunde und Familie als Helfer ein und schaffte bei ihrer Premiere als Organisatorin des Kuhsee-Triathlons mit mehr als 400 Teilnehmern gleich den Durchbruch. Auch wenn alles „ein bisschen zusammengestrickt war“, wie sie schmunzelnd anmerkt. Seitdem ist vieles professioneller geworden, die Zahlen steigen stetig. Bei der 18. Auflage in einer Woche wird mit 1500 Startern womöglich ein Teilnehmerrekord aufgestellt. Dabei hatte Mayer eigentlich vor, später einmal Sportler zu coachen, Leistungsdiagnostik zu machen und Online-Trainingspläne zu erstellen. Doch nach der gelungenen Premiere folgten weitere Anfragen für Laufveranstaltungen – und Mayer gründete eine Sportagentur. Sport-Scheck fragte an, ob sie deren Lauf in Augsburg ausrichten könnte. Zwei Jahre später kam Nürnberg dazu, dann Frankfurt und Freiburg. Mittlerweile organisiert Mayer mit ihren vier Angestellten und rund 200 Helfern bis zu zwölf Laufveranstaltungen im Jahr. Im Winter wird an der Konzeption getüftelt, im Sommer ist das Team fast jedes Wochenende vor Ort im Einsatz.
Ihr Erfolgsgeheimnis? Katja Mayer lacht: „Die Freude und die Leidenschaft an dem, was man macht. Für mich war das nicht schwer. Ich habe einfach die Seite gewechselt. Ich weiß genau, wie sich ein Triathlet bei Kilometer 20 fühlt. Und genau da richten wir dann eben eine Verpflegungsstation ein.“
Ihre Sport-Erfahrung hilft ihr auch bei der Organisation
Ihr Verhältnis zu Helfern, die die Strecken überwachen und die Abläufe an den Wettkampftagen sichern, pflegt Mayer intensiv. „Mit der Wertschätzung für die Helfer steht und fällt alles. Sie sind mir ungemein wichtig. Deshalb machen wir regelmäßige Helfertreffen und bemühen uns um sie.“ Dass sie diesen Charakterzug als Sportlerin gewonnen hat, glaubt Mayer nicht. „Das hat man oder man hat es nicht.“ Anders beurteilt sie ihre Fähigkeit zur akribischen Vorbereitung. Die käme mit Sicherheit aus ihrer Sport-Vergangenheit. „Ich weiß, wie wichtig eine konzentrierte Vorbereitung ist, damit am Tag X alles perfekt läuft“, sagt sie.
Da habe ihr die präzise Planung ihres Trainings sicher geholfen. „Ich bin in der Früh geschwommen, war an der Uni, bin dann Taxi gefahren, gelaufen und auch noch Rad gefahren. Und am Abend kaputt zusammengebrochen“, schildert Mayer ihren einstigen Tagesablauf. Das hat sie stressresistent gemacht: für ihren Job, aber auch für ihre Rolle als Ehefrau und Mutter eines 13-jährigen Sohnes und einer zehnjährigen Tochter. „Ich habe immer einen Plan. Und durch meine Erfahrung habe ich fast immer das Gefühl zu wissen, wie ich reagieren muss. Das gibt mir Sicherheit.“
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