Kevin-Prince Boateng: Große Zukunft in Hollywood?

11.09.2018

Der ehemalige Frankfurter weiß schon, was er nach der Kicker-Karriere machen will: Schauspieler. Hoffentlich tun es ihm viele seiner Berufskollegen nach.

Die Vorbilder sind mächtiger Natur. Bud Spencer und Dwayne „The Rock“ Johnson. Beide schafften den Absprung vom Sport ins Fach der darstellenden Künste. Ehe Bud Spencer in Autorenfilmen wie „Sie nannten ihn Plattfuß“ oder „Buddy haut den Lukas“ als Schauspieler reüssierte, durchpflügte er die Schwimmbecken dieser Welt. Dwayne Johnson verdingte sich als Wrestler, ehe er Erfüllung darin fand, ins Charakterfach zu wechseln und den Figuren in cineastischen Meisterwerken wie „Zahnfee auf Bewährung“ eine undurchdringliche Tiefe zu verleihen.

Boateng gibt sich gewohnt zurückhaltend: "Hollywood. Wenn schon, denn schon"

Nun also Kevin-Prince Boateng. Auch er hat vor, der Karriere als Fußballer eine Laufbahn als Schauspieler folgen zu lassen. An der Laienbauernbühne Niederrhein wird Boateng aber eher nicht zu sehen sein. „Nee, Hollywood. Wenn schon, denn schon“, sagte der für seine bescheidene Art bekannte Nachwuchs-Mime gegenüber der Bild. Noch spielt er in Italien für Sassulo Calcio. Eine bessere Vorbereitung auf seine kommenden Aufgaben gibt es nicht.

Sollen doch die Töchter und Söhne reicher Eltern mühsam ihr Handwerkszeug am Lee Strasberg Theatre and Film Institute erlernen. Boateng nahm Unterricht vor zehntausenden Zuschauern. Denn nichts anderes als Theater-Aufführungen sind Fußballspiele. Die Akteure improvisieren 90 Minuten am Stück. Küssen das Vereinswappen, obwohl sie in zwei Wochen den Klub wegen 3,50 Euro mehr im Monat in Richtung des Lokalrivalen verlassen. Hechten über ausgestreckte Beine, wälzen sich am Boden, dass Lee Majors vor Rührung die Tränen kommen. Dazu noch die fesselnden Dialoge mit dem Schiedsrichter. Auch dann noch glaubhaft zu beteuern, den Ball gespielt zu haben, wenn der Gegner mit einem offenen Schienbeinbruch aus dem Stadion getragen wird, zeugt von wahrer Klasse.

Ziehen Arjen Robben und Andreas Möller mit "Die Vögel" nach?

Kevin-Prince Boateng kann nur der Anfang sein. Bald wird sich eine Heerschar Charaktermimen auf nach Hollywood machen. Arjen Robben und Andreas Möller in einer Neu-Verfilmung von „Die Vögel“. Franz Beckenbauer als charmanter und leicht vergesslicher Charmeur in: „Liebling, wo sind die 6,7 Millionen hin?“. Oder auch Mario Götze in „Fame: Die Bürde des Ruhms“.

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