Köln und die Chaoten: Schmadtke fürchtet harte Strafe
Der 1. FC Köln befürchtet harte Konsequenzen aus dem krassen Fehlverhalten von Hooligans beim Bundesliga-Derby in Mönchengladbach. Weitere Vorfälle könnten existenzbedrohend sein.
Die Bilder der Kölner Hooligans, die am Rande des Bundesliga-Derbys gegen Mönchengladbach in Erscheinung traten, sind noch präsent. Vermummt stürmten rund 30 Chaoten auf den Platz. Jetzt fürchtet der 1. FC Köln eine harte Strafe für das Fehlverhalten seiner "Fans". "Vom DFB sind wir informiert worden, dass alle Vorfälle, die bisher aufgetreten sind, erfasst werden", sagte FC-Manager Jörg Schmadtke. "Das Spektrum ist relativ weit. Es reicht von einem Zuschauer-Teilausschluss über ein Geisterspiel und kann noch weitere Strafen erreichen."
Polizei soll zu weitgehend untätig gewesen sein
Schmadtke kritisierte aber auch die Polizei. Diese habe dem Geschehen nach dem Platzsturm von Randalierern am vergangenen Samstag im Borussia-Park weitgehend untätig zugesehen. "Es hätte mehr geholfen, wenn vonseiten der Polizei stärker eingegriffen worden wäre", sagte Schmadtke. Es hatte nur wenige Festnahmen gegeben, obwohl rund 30 Hooligans auf den Platz gestürmt waren.
Immerhin: Die Veröffentlichung von Fotos der nahezu komplett vermummten Randalierer hätten laut Schmadtke weitere Hinweise auf die Täter gegeben, die an die Ermittlungsbehörde weitergereicht worden sind. In einer ersten Maßnahme hatte der 1. FC Köln den Fan-Club Boyz aus seiner AG Fankultur ausgeschlossen. Die Polizei hat eine achtköpfige Ermittlungskommission eingerichtet. Nach der ersten Auswertung von Videomaterial konnte die Polizei nach einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeiger acht Männer identifizieren, die zum Kreis der Randalierer gehört haben sollen.
Schmadtke befürchtet das Schlimmste
Zu möglichen Solidaritätsbekundungen beim Fußball-Bundesligaspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Hannover 96 sagte Schmadtke: "Dafür hätte man bei uns wenig Verständnis, doch bestimmte Dinge muss man aushalten können." Enttäuscht ist er, dass alle Maßnahmen in der Vergangenheit zur Befriedung von Kölner Problem-Fans durch den Verein nichts gebracht zu haben scheinen. "Vieles davon ist ad absurdum geführt worden", meinte Schmadtke.
Falls es zu weiteren Vorfällen mit Kölner Hooligans kommen sollte, befürchtet er das Schlimmste. "Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern kurz vor zwölf oder sogar zwölf Uhr. Es darf nicht mehr viel passieren, sonst wird es existenzbedrohend", sagte Schmadtke. (dpa/AZ)
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