
Lange war der Meisterkampf nicht mehr so spannend wie in diesem Jahr. Das Gute: Das muss sich auch in der Zukunft nicht ändern.
Der neutrale Beobachter mag es bedauern, dass nun zum siebten Mal in Folge der Vereinsname des FC Bayern in die Meisterschale eingraviert wird. Schließlich würde ein wenig Abwechslung dem Spaß an der Bundesliga ja keinen Abbruch tun. Wahr ist allerdings auch: Die Münchner haben sich diese Meisterschaft redlich verdient, die Dortmunder nicht. Nichtsdestotrotz hat der BVB eine gute Saison gespielt.
In der entscheidenden Saisonphase fehlte es den Borussen schlicht an Abgeklärtheit. Sie leisteten sich ausgerechnet im direkten Duell mit den Münchnern wie auch im Derby gegen Schalke flatterhafte Auftritte. Die Bayern wiederum haben auf nationaler Ebene sämtliche ihrer K.-o.-Spiele gewonnen. Sie durften sich kaum Ausrutscher erlauben und verfolgten dieses Ziel mit beeindruckender Konzentration. Am Ende spielten sie die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte.
Eine Pleite gegen den direkten Konkurrenten hätte das Aus im Titelkampf bedeutet – den Bayern gelang die beste Saisonleistung. Sie standen in den Pokalpartien gegen Berlin, Heidenheim und Bremen am Rande zum Aus – und gewannen jedes Mal. Immer Glück ist Können, hat dazu Bayerns Haus-Philosoph Hermann Gerland gesagt.
FC Bayern: Neue Spieler - alte Stärke?
All jene, die eine achte Meisterschaft der Münchner in Serie ablehnen, können aber trotzdem hoffnungsvoll auf die kommende Saison schauen. Nur weil die Bayern in die beiden Defensivspieler Benjamin Pavard und Lucas Hernandez investieren, sind sie trotzdem nicht unbezwingbar.
Die Dortmunder dürften aus der nun vergangenen Saison immerhin Wettkampfhärte für die kommenden Jahre ziehen. Bayer Leverkusen hat den Münchnern die einzige Rückrundenniederlage zugefügt. Die Elf von Peter Bosz mag kein Kandidat für die Schale sein, kann die Bayern im direkten Duell aber immer ärgern. Schließlich steht das Leipziger Fußballprojekt mit seinem neuen Trainer Julian Nagelsmann vor einem weiteren Entwicklungssprung. Der neutrale Fußballfan darf hoffen. Zumindest eine Sommerpause lang.
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