Der Bundestrainer steht vor der Aufgabe, die Nationalelf nach der WM-Pleite von Russland und dem Abstieg in der Nations League zu erneuern.
Alle, die Joachim Löw für ein Auslaufmodell halten und darauf gehofft hatten, er würde sich bei der gestrigen öffentlichen Verhandlung seiner umstrittenen Abberufung der Münchner Ex-Weltmeister Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng um Kopf und Kragen reden, musste enttäuscht gewesen sein. Löw verließ die Pressekonferenz vor den beiden Länderspielen kommende Woche erhobenen Hauptes.
Der Bundestrainer steht vor der Aufgabe, die Nationalelf nach der WM-Pleite von Russland und dem Abstieg in der Nations League zu erneuern. Das Fußball-Land verlangte nach der WM neue Gesichter, viele auch einen neuen Trainer. Mit dem neuen Trainer wollte Löw nicht dienen. Mit den neuen Gesichtern hat er sich viel Zeit gelassen. Nun aber, da er umzubauen beginnt, geht es den Fans zu schnell, ist der Schritt zu hart, hätte Löw in München erst einmal vorsichtig anklopfen sollen, um zu erkunden, ob die Betreffenden für die Botschaft empfänglich sind. Da täuscht man sich im ansonsten netten Herrn Löw.
Gefragt ist eine neue Spielidee für die Nationalelf
Es gehört zweifellos nicht zu den angenehmsten Aufgaben eines Trainers verdienten Spielern den Stuhl vor die Tür zu stellen, wenn es um die Sache geht, hält sich der Bundestrainer allerdings nicht mit Formen auf. Wer Neues will, muss sich von Altem trennen. Dass die Nominierung der Neulinge Maximilian Eggestein, Niklas Stark und Lukas Klostermann für weniger Aufregung sorgt, als die Demission des WM-Trios, liegt daran, dass dem deutschen Fußball derzeit jene überragenden Talente fehlen, die ihn einst groß gemacht haben. Löw muss an vielen Stellen mit Mittelmaß auskommen.
Umso wichtiger wird es sein, seine Mannschaft mit einer Spielidee auszustatten, die ihren Fähigkeiten entspricht und das Ganze zu mehr macht, als nur zur Summe ihrer Einzelteile. Mehr denn je sind Dynamik, Schnelligkeit und Zielstrebigkeit gefordert. Ein Weg, den Löw zuletzt bereits deutlich sichtbar eingeschlagen hat. Jetzt sollte man ihn in Ruhe weiter gehen lassen.
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Löw hätte den Neuaufbau schon vor der WM in Russland machen und dabei auch sich selbst ersetzen müssen.
Mal sehen wie lange sein (Löws) Haupt noch "erhoben" ist. Ich bin mir ziemlich sicher, daß er aus sportlichen Gründen seinen finalen Rauswurf der 3 Bayern nochmals ziemlich bereuen wird. Lassen sie mal 3-4 sog. Hoffnungsträger aus irgendeinem Grunde, i.d.R. Verletzung, ausfallen. Mittelmaß, das ja zur Genüge zur Verfügung steht, ist besser als ehemalige Weltmeister in den besten Jahren? Irrtum (wie sich noch herausstellen wird). Auch mit den "Alten" wäre eine neue Ideen durchführbar gewesen. So unflexibel scheinen die nämlich nicht.