Der DFB genehmigt, dass der HSV kontrolliert Pyrotechnik zünden darf. Der Vorstoß ist mutig, aber richtig. Nun ist es entscheidend, wie die Fans damit umgehen.
Seit Jahren hat der Hamburger SV ein großes Problem mit dem verbotenen Einsatz von Pyrotechnik im Stadion. Viele Fans werden noch die bedrohlichen Bilder beim Bundesliga-Abstieg vor Augen haben, als schwarze Rauchschwaden den Fanblock einhüllten.
Verbessert hat sich seitdem gar nichts: Beim Hamburger Stadtderby brachten Fans des HSV und von St. Pauli das Spiel mit Pyrotechnik an den Rand des Abbruchs.
Pyrotechnik beim HSV: Selbst das kontrollierte Abbrennen der Feuerwerkskörper ist gefährlich
Mit dem Experiment, Pyrotechnik im Stadion testweise zu erlauben, wandeln der Hamburger SV und sein Präsident Marcell Jansen zwar auf einem schmalen Grat – denn selbst das kontrollierte Abbrennen der Feuerwerkskörper ist gefährlich. Dennoch ist es richtig, diesen Test unter geschützten Bedingungen zu wagen. Sollte am Ende eine Lösung stehen, die zu mehr Sicherheit im Stadion führt, wäre es ein Gewinn für alle Fans.
Der Tabu-Bruch würde künftig fehlen - und damit auch der Reiz von Pyrotechnik?
Allerdings ist fraglich, ob die angesprochenen Fußball-Anhänger das kontrollierte Abbrennen der Feuerwerkskörper auch akzeptieren. Nach Ansicht des renommierten Fanforschers Gunter A. Pilz ist das Abbrennen von Pyrotechnik auch ein Mittel, um Macht auszuüben. Bei einer Legalisierung würde der Tabu-Bruch wegfallen – und damit auch der Reiz? Jetzt sind die Fans gefordert, das Angebot von HSV und DFB anzunehmen.
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