Lehmann-Sohn wurde als "Nazi" beschimpft
Harte Zeiten für Nationaltorhüter Jens Lehmann, der bei seinem Klub Arsenal London weiterhin auf der Bank sitzt: Sein Sohn wurde kürzlich als "Nazi" beschimpft. Ein Wechsel zu Borussia Dortmund wird immer wahrscheinlicher.
London/Berlin (AZ) - Harte Zeiten für Nationaltorhüter Jens Lehmann: Bei seinem Klub Arsenal London sitzt er weiterhin auf der Bank, zuletzt beim torlosen Unentschieden gegen den FC Portsmouth. Aber es kommt noch dicker: Sein Sohn wurde als "Nazi" beschimpft.
Was hält Jens Lehmann eigentlich in England? In seinem Verein ist er nur zweite Wahl, die englische Presse verspottet ihn - und nun gerät auch seine Familie in die Schussbahn. In einem Interview mit dem Tagesspiegel erzählte Lehmann, dass sich sein Sohn Lasse (11) anhören habe müssen, er sei ein "Bloody German Nazi" ("verdammter deutscher Nazi"). Der Vorfall ereignte sich vor Kurzem bei einem Schulrugbyspiel, sein Sohn sei über die Äußerung des Jungen aus der gegnerischen Mannschaft sehr geknickt gewesen.
Dennoch erinnert sich Lehmann gerne an seine Zeit in England: "Es war fantastisch hier. Für meine Frau, die Kinder und mich ist es am wichtigsten, dass wir die Sprache gelernt haben. Dann die Erfahrung, im Ausland zu leben. Wir haben sehr gute englische Freunde hier. Und letztlich ist der Fußball hier ja auch toll. Natürlich macht man dann auch mal negative Erfahrungen."
Ein Satz, der nach einem Abschied von Arsenal London klingt. Und tatsächlich denkt Lehmann in diesen Tagen über einen Vereinswechsel nach. "Ich sollte in gut einer Woche Näheres wissen, um dann in den ersten Tagen des neuen Jahres die Entscheidung zu treffen", sagte er dem Tagesspiegel zu Wochenbeginn. Eine Rückkehr zu Borussia Dortmund (als Ersatz für den verletzten Roman Weidenfeller) scheint nicht ausgeschlossen, doch auch andere englische Vereine, etwa Manchester City, sollen an Lehmann interessiert sein.
Laut
wird ein Wechsel zu
immer wahrscheinlicher. BVB-Chef
und Manager
seien am Mittwoch nach
Londongeflogen um darüber mit
Lehmannzu verhandeln.
Das Verhältnis zu Arsenal und Trainer Arsene Wenger ist dagegen wohl endgültig zerrüttet. Lehmann sagte: "Ich habe mich wirklich vor Beginn dieser Saison nach dem Sinn gefragt, noch weiterzumachen. Diese Saison war für mich dann auf ein einziges Spiel ausgerichtet: das Champions-League-Finale. Wegen dieses Spiels bin ich hier geblieben."
Ein weiteres Ziel für 2008 sei eine EM-Teilnahme. Lehmann zeigt sich selbstbewusst: "Ich werde bei der EM spielen. Daran glaube ich, und das motiviert mich auch jeden Tag. Dafür trainiere ich jeden Tag."
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