Löw wirft Planung um: DFB-Team trainiert nicht im WM-Stadion
Ein Tag noch, dann geht es auch für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft richtig los beim Confed Cup in Russland.
Der Weltmeister verzichtet dabei vor dem Auftaktspiel am Montag (17 Uhr) gegen Australien am Abend auf ein Abschlusstraining im Olympiastadion von Sotschi.
Joachim Löw zieht es vor, dass seine 21 Akteure zur Anstoßzeit trainieren können. Der Weltverband FIFA hatte dem DFB-Team eine deutlich spätere Trainingszeit zugewiesen.
Nach der Übungseinheit auf dem gewohnten Trainingsplatz neben der WM-Arena soll es nun lediglich einen Gang der Mannschaft durch die Spielstätte geben, um diese kennenzulernen. Der Bundestrainer wird außerdem mit Bernd Leno, der gegen Australien im Tor stehen wird, bei der Abschlusspressekonferenz in der Arena letzte Auskünfte zum Spiel geben.
In einem ARD-Interview betonte Löw noch einmal die Bedeutung des Confed Cups ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Russland. "Es ist die Weltbühne des Fußballs in diesem Sommer. Die ganzen Kontinente gucken auch auf dieses Turnier", sagte er.
Es sei ein Turnier mit starken Mannschaften, bei dem Deutschland mit einem "Team mit Perspektive" antrete. "Ich glaube schon, dass wir wichtige Erkenntnisse mitnehmen, wichtige Erfahrungen sammeln. Das steht für mich an erster Stelle", erklärte der Bundestrainer.
Im ersten Spiel der Gruppe B treffen am Sonntagabend in Moskau Chile und Kamerun aufeinander. "Unsere Gruppe wird nicht einfach", sagte Antonio Rüdiger. Der Abwehrspieler meinte, dass die junge DFB-Auswahl "einige unterschätzen werden".
Vor dem Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft sind die deutschen Fußball-Fans wenig optimistisch. Nur 13 Prozent schätzen die Chancen der Auswahl von Bundestrainer Löw auf den Titelgewinn beim WM-Testlauf in Russland als sehr gut ein. 48 Prozent sehen nur geringe bis sehr geringe Aussichten auf den Turniersieg der runderneuerten DFB-Elf. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.
Überwiegend kritisch wird Löws Personalpolitik beurteilt. Der Bundestrainer schont fast alle Weltmeister von 2014 und setzt stattdessen auf junge oder zuvor nicht berücksichtigte Spieler. 42 Prozent der an Fußball interessierten Deutschen finden dies nicht gut. Nur 19 Prozent unterstützen den Kurs voll und ganz, 31 Prozent haben keine klare Meinung.
Eindeutig fällt das Urteil über den Turniergastgeber aus. 71 Prozent halten Russland als Ausrichter von WM und Confed Cup für wenig bis gar nicht geeignet. Nur acht Prozent begrüßen Russland als Austragungsort der beiden Fußball-Top-Events. Eher positiv wird der Confed Cup als solcher bewertet. 56 Prozent sind für weitere Turniere dieser Art. 28 Prozent halten weitere Auflagen des Könföderationen-Wettbewerbs nicht für erstrebenswert. dpa
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