Magere Jahre
Langfristiger Neuaufbau geplant
Berlin Trotz prominenter Absagen sollen bei der WM im Sommer so viele deutsche Beckenschwimmer wie seit Jahren nicht mehr starten. Der neue Chef-Bundestrainer Henning Lambertz rechnet nach den entschärften Normen mit einem großen Team. „Die Mannschaft sollte etwa 30 Personen umfassen“, sagte Lambertz kurz vor Beginn der deutschen Meisterschaften in Berlin. Von diesem Donnerstag bis Sonntag kämpfen bei den 125. nationalen Titelkämpfen gut 900 Athleten aus 95 Vereinen um die Tickets für die WM in Barcelona vom 19. Juli bis 4. August.
Nach den enttäuschenden Olympischen Spielen ohne Edelmetall für die deutschen Beckenschwimmer spricht Lambertz weiterhin bewusst nicht von Medaillenzielen: „Das wäre absolut kontraproduktiv.“ Er sieht zunächst magere Jahre auf den deutschen Schwimmsport zukommen, zumal in Paul Biedermann für diese Langbahn-Saison ein Leistungsträger der vergangenen Jahre ebenso fehlt wie die Freistil-Vize-Europameisterin Silke Lippok.
Nach der DM will Lambertz das WM-Team zu einem gemeinsamen Trainingslager auf Sardinien beziehungsweise in der Höhe der spanischen Sierra Nevada zusammenziehen. Ausnahmen sollen nur für das Eliteteam der Olympia-Finalisten von 2012 möglich sein. „Das Eliteteam ist meist frei in seinen Entscheidungen“, erklärte Lambertz, der mit dem Perspektivteam einen langfristigen Neuaufbau über Olympia 2016 hinaus anstrebt.
Nach Biedermanns Absage sind neben Britta Steffen die Brüder Steffen und Markus Deibler die erhofften Top-Leistungsträger. Beide werteten die Olympischen Spiele als Erfolg und pausierten danach, um ihre Studien voranzutreiben. (dpa)
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