Mesut Özil vor dem Absprung
Mesut Özil steht bei Werder Bremen vor dem Absprung. Eine vorzeitige Vertragsverlängerung ist geplatzt.
Bremen (dpa) - Mesut Özil steht bei Werder Bremen vor dem Absprung. Die Gespräche des Fußball-Bundesligaclubs mit dem Nationalspieler über eine vorzeitige Vertragsverlängerung sind geplatzt.
Werders Clubchef Klaus Allofs rechnet deshalb in den nächsten Wochen mit Angeboten für den WM-Teilnehmer, dessen Vertrag bei den Hanseaten im Sommer 2011 endet. Er ist verhandlungsbereit. Die mittel- oder langfristige Verlängerung des Kontraktes, die sich Allofs erhofft hatte, ist gescheitert.
"Wir hatten gehofft, in den ersten WM-Tagen zueinander zu finden. Wir haben aber bei unseren Gesprächen keine Lösung gefunden. Wir waren zwischendurch auf einem guten Weg, die noch fehlende Lücke mit Leben, sprich mit Zahlen, zu füllen. Wir hatten unsere Vorstellungen, aber der Weg war nicht zu Ende zu bringen", sagte der Werder-Boss am Rande des Bremer Testspiels in Bornreihe vor Journalisten. Deshalb hege er aber keinen Groll gegen Özil oder gegen dessen Berater Reza Fazelli: "Das ist kein Drama. Das ist einfach so."
Allofs schließt deshalb einen Wechsel des Mittelfeldspielers nicht mehr aus. "Wenn etwas Konkretes kommt, haben wir die Pflicht, uns damit auseinanderzusetzen, wenn Mesut und sein Berater das wollen", sagte der frühere Nationalspieler. "Wir werden unsere Vereinspolitik und unsere Einstellung nicht ändern. Das können wir uns nicht erlauben", fügte der Werder-Geschäftsführer hinzu. Bisher gebe es aber noch keine offizielle Anfrage für den 21-Jährigen, auch nicht von Real Madrid.
Die spanische Sportzeitung "As" hatte berichtet, dass Real eine Verpflichtung des Bremer Spielmachers bereits in die Wege geleitet habe. "Ich habe davon gehört, dass diese Zeitung das berichtet hat, doch uns liegt keine Anfrage vor", sagte Allofs zu dem Artikel. Danach seien vergangene Woche drei Berater Özils mit Real- Generaldirektor Jorge Valdano, Sportdirektor Miguel Pardeza und Marketingchef José Angel Sánchez zusammengekommen und hätten den finanziellen Rahmen des angedachten Transfers abgesteckt.
Nach "As"-Angaben verlangt Werder eine Ablöse von 16 Millionen Euro. Die Entscheidung in der "Operación Özil" hänge von Trainer José Mourinho ab, hieß es weiter. Dieser wolle Özil zunächst persönlich kennenlernen. Der Werder-Profi hat wie die drei anderen Bremer WM- Teilnehmer Per Mertesacker, Marko Marin und Tim Wiese noch Urlaub bis zum 2. August.
Bleibt der ehemalige Schalker Özil auch in der neuen Saison 2010/2011 in Bremen, würde Werder in einem Jahr keine Ablöse kassieren können. Derzeit liegt der Marktwert des Nationalspielers bei geschätzten 27 Millionen Euro. Neben Real Madrid sollen auch andere europäische Spitzenclubs wie Manchester United an dem Spielmacher interessiert sein. Die Wechselfrist endet am 31. August.
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