Mitten im Endspurt
Augsburger Freude über Sieg in Düsseldorf, Ingolstadt muss einen Stürmer ersetzen, in Kaufbeuren wird gestritten und Füssen bangt um seinen Chef
Augsburg Sechs Spieltage vor dem Ende der DEL-Vorrunde ist der Kampf um die beste Ausgangsposition für die Play-offs in vollem Gange. Die Augsburger Panther gehören zu den Vereinen, die ihren Platz in der Endrunde noch nicht sicher haben. „Ich mache keine Hochrechnungen, wir gehen nach der Methode Eichhörnchen vor, für uns ist jeder Punkt wichtig“, sagt Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl. Das vergangene Wochenende hatte für die Augsburger mit einer Enttäuschung begonnen. „Wir sind gegen Nürnberg aus dem Rhythmus gekommen und haben keinen Weg zurück gefunden“, so Sigl über das 3:5 nach 2:0-Führung. Dafür überraschte sein Team am Sonntag mit einem 3:2 bei den Düsseldorfer Metro Stars.
Dabei profitierten die Augsburger von einer Matchstrafe für den Düsseldorfer Nationalspieler Patrick Reimer. „Das war mitentscheidend“, fand Augsburgs Verteidiger Steffen Tölzer. Die Panther (Rang acht) haben ein schweres Restprogramm mit fünf Spielen gegen Spitzenmannschaften. „Aber bislang war es immer so, dass wir gegen gute Mannschaften selbst besser gespielt haben“, sagt Ersatztorhüter Leo Conti. Am Freitag müssen die Augsburger zu Höchstform auflaufen, wenn sie ein Erfolgserlebnis haben wollen. Meister Eisbären Berlin kommt nach Augsburg.
Ein Ausrufezeichen setzte am Sonntag der ERC Ingolstadt gegen die Eisbären Berlin. Im Spitzenspiel der Liga gewannen die Oberbayern 2:1 nach Verlängerung und zogen damit (bei einem Spiel weniger) nach Punkten mit dem Tabellenführer gleich. Allerdings mussten die Panther den ersten Saisonsieg gegen Berlin teuer bezahlen: Stürmer Joe Motzko verletzte sich am Knie. Noch ist nicht klar, ob und wie lange der Amerikaner ausfallen wird. Er wäre nach Kapitän Tyler Bouck und Verteidiger Jakub Ficenec der dritte Spieler, bei dem die rechtzeitige Genesung zu den Play-offs zumindest fraglich ist.
Pressekonferenzen müssen nicht immer friedlich ablaufen. Das haben Boxer Dereck Chisora und Kommentator David Haye am Wochenende gezeigt. Und auch nach der Zweitliga-Partie des ESV Kaufbeuren gegen den SC Riessersee (Endstand 5:4 nach Verlängerung) kam es zum Eklat. Auslöser war Kaufbeurens Pressesprecher Christian Demel, der Gästetrainer Zdenek Travnicek mit einem flapsigen Spruch provozierte, worauf dieser gar kein Statement mehr abgeben wollte. ESVK-Trainer Ken Latta schaltete sich als Mediator ein, sodass sich die Gemüter kurz beruhigten. Doch SCR-Geschäftsführer Ralph Bader kochte selbst zehn Minuten später noch, stand nach der Pressekonferenz plötzlich Nase an Nase mit Demel und forderte diesen auf, die Sache mit ihm vor der Türe zu klären. Doch im Gegensatz zum Boxskandal lief es hier ohne Handgreiflichkeiten ab. Bader stapfte einfach wutschnaubend davon. Das Oberligaspiel des EV Füssen beim Tabellenzweiten Bad Tölz wurde überschattet von der Nachricht über die Erkrankung des Geschäftsführenden Vorstands des Altmeisters: So hatte Jürg Tiedge am frühen Samstagmorgen einen schweren Herzinfarkt erlitten und wurde unmittelbar nach Einlieferung ins Krankenhaus Kaufbeuren operiert, wie seine Frau mitteilte. Zwar sei der Eingriff gut verlaufen, doch dem 60-Jährigen ging es am Sonntag wieder schlechter, sodass eine weitere Operation notwendig sei. Wie es mit dem Verein weitergeht, ist derzeit noch unklar.
Die Spieler erfuhren von dem Vorfall vor der Partie gegen Tölz – und verloren klar mit 2:8. Am heutigen Dienstagabend ist das Team von Trainer Georg Holzmann erneut gefordert: Um 19.30 Uhr ist der Tabellendritte Selb zu Gast in Füssen.
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