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Basketball
19.11.2019

NBA-Profi Nicolo Melli mit einer Liebeserklärung an Ehekirchen

Der 28-jährige italienische Basketball-Profi Nicolo Melli von den New Orleans Pelicans hat zur Gemeinde Ehekirchen im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz besondere Beziehung.
Video: Dirk Sing

Der Italiener spielt in der NBA für die New Orleans Pelicans - sein Herz gehört aber seiner Frau, die aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stammt.

Herr Melli, wenn Sie vorab schon einmal auf das noch laufende Jahr zurückblicken: Die Heirat mit Ihrer Freundin Katharina aus Ehekirchen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) im Sommer, die Unterschrift unter Ihren ersten NBA-Vertrag bei den New Orleans Pelicans (25. Juli) sowie schließlich ihr Debüt in der besten Basketball-Liga der Welt am 22. Oktober ausgerechnet gegen den amtierenden Champion Toronto Raptors! Kann man sagen, dass 2019 das bislang spannendste und aufregendste in Ihrem Leben war?

Melli: (überlegt) Ich weiß jetzt nicht, ob es das bislang aufregendste Jahr war. Was ich aber definitiv sagen kann: Es war der stressigste Sommer in meinem Leben (lacht)! Das Ganze ging ja letztlich schon mit meiner Knie-Operation los. Danach kamen die Hochzeits-Vorbereitungen und die Hochzeit selbst beziehungsweise die Unterschrift unter meinen NBA-Kontrakt. Wir hatten in dieser Zeit derart viel zu tun, dass wir nicht einmal unsere Hochzeitsreise machen konnten. Aber ich habe Katharina schon fest versprochen, dass wir diese im nächsten Sommer auf alle Fälle nachholen werden (lacht). Ich denke, dass ich für uns beide sprechen und behaupten kann, dass es für Katharina und mich ein richtig schöner Sommer war, auf den wir sehr stolz sein können. Gerade bei unserer Hochzeit war es einfach wunderbar zu sehen, wie viele Leute uns mögen und dementsprechend an diesem unvergesslichen Tag in Italien begleitet haben.

Vor welchem Ereignis waren Sie eigentlich nervöser: Vor Ihrer Hochzeit oder der Unterschrift unter Ihren ersten NBA-Vertrag?

Melli: (lacht) Das ist eine gute Frage. Wissen Sie, als Basketball-Profi ist man es im Laufe seiner Karriere gewohnt, nahezu jedes Jahr einen Vertrag bei einem Klub zu unterschreiben. Bei einer Hochzeit ist das jedoch komplett anders: Man geht fest davon aus, dass man das nur ein einziges Mal in seinem Leben macht. Von dem her würde ich sagen, dass die Hochzeit für mich ein wesentlich emotionaler Moment war. Aber auch der Tag, an dem wir im Rathaus in Ehekirchen die Dokumente unterschrieben haben, war für mich eine ganz besonderer, den ich in meinem Leben niemals vergessen werde.

Nicolo Melli und seine Katharina bei ihrer Hochzeit in Neuburg an der Donau.
Foto: Melli

Ihre Ehefrau Katharina lebt mit Ihnen in New Orleans. Nachdem Sie sich vor rund dreieinhalb Jahren während Ihrer Zeit bei den Brose Baskets Bamberg kennengelernt haben: Ist Katharina denn schon eine echte Basketball-Expertin und Ihre größte Kritikerin?

Melli: (lacht) Nun, seit wir uns kennen schaut sich Katharina sowohl meine Heimspiele als auch Auswärtspartien - in diesem Fall vor allem im Fernsehen - an. Vorher hat sie sich für Basketball nicht wirklich interessiert. Im Laufe der Zeit wollte sie dann immer mehr wissen und hat mich dann auch über taktische Dinge gefragt. Ich würde allerdings sagen, dass wir schon noch die eine oder andere "Lektion" einschieben müssen, um gemeinsam über Basketball diskutieren zu können (lacht). Aber klar, nachdem Basketball in meinem Leben eine große Rolle spielt, ist es für mich definitiv ein Glücksfall, dass ich eine Frau an meiner Seite habe, die sich für meinen Beruf und meine Leidenschaft ebenfalls sehr interessiert. Das macht mich wirklich sehr stolz und glücklich.

Sie sind gebürtiger Italiener, während Ihre Ehefrau Katharina Deutsche ist! Welche Sprache wird eigentlich im Hause Melli gesprochen?

Melli: Ich würde sagen, dass wir uns zu 80 Prozent in Deutsch und zu 20 Prozent in Italienisch unterhalten. Die einzige Ausnahme ist, wenn wir mal daheim etwas ausführlicher diskutieren. Dann spreche ich ausschließlich Italienisch und Katharina nur Bayerisch (lacht). Aber Spaß beiseite: Nachdem meine Frau auch die italienische Sprache beherrscht, ist es immer ein guter Mix.

Sprechen Sie besser Deutsch oder Katharina besser Italienisch?

Melli: Oh, da hat Katharina ganz klar die Nase vorne! Letztlich ist genau das auch der Grund, warum wir uns zu Hause zumeist auf Deutsch unterhalten, damit ich irgendwann auf ihr Level komme.

Ihre italienische Geburts- und Heimatstadt ist Reggio Emilia mit rund 172.000 Einwohnern. Können Sie sich noch erinnern, als Sie zum ersten Mal in Ehekirchen mit seinen knapp 3700 Einwohnern waren? Das muss für Sie ja fast schon eine Art "Kulturschock" gewesen sein...

Melli: Nein, überhaupt nicht! Nachdem meine Mutter ja aus Nebraska stammt, besitze ich sowohl die italienische als auch amerikanische Staatsbürgerschaft. Als ich Katharina damals zum ersten Mal in Ehekirchen abgeholt habe, hat mich die Landschaft dort tatsächlich an Nebraska erinnert. Es gibt viele offene und weite Flächen. Der einzige Unterschied ist eigentlich, dass es in Ehekirchen etwas hügeliger als in Nebraska ist. Aber vom Konzept her - auch mit den Bauernhöfen - ist es ziemlich gleich.

Nachdem Sie in den zurückliegenden Jahren ja doch des Öfteren in Ehekirchen und Umgebung waren: Was hat Ihnen besonders gefallen und ist in Ihrem Gedächtnis hängen geblieben?

Melli: Grundsätzlich versuchen wir ja, unseren Sommer in gewisser Weise zu "splitten". Die eine Hälfte verbringen wir in Reggio Emilia, die andere in Ehekirchen. Aber mir gefällt die Region dort wirklich sehr. Wenn wir daheim in Ehekirchen sind, lassen wir es völlig entspannt und ruhig angehen.  Dann fahren wir beispielsweise mal nach Neuburg, wo es ebenfalls sehr schön ist, zum Frühstücken, Schnitzel-Essen (lacht) oder grillen zu Hause. Wir genießen einfach die Zeit mit der Familie.

Nicolo Melli im Trikot der Brose Baskets Bamberg. Von 2015 bis 2017 spielte der Italiener für die Franken.
Foto: dpa

Sie haben von 2015 bis 2017 bei den Brose Baskets Bamberg gespielt. Dort wird bekanntlich Fränkisch gesprochen - in Ehekirchen dagegen Oberbaierisch! Welcher Dialekt ist für Sie schwerer zu verstehen?

Melli: Ehrlich gesagt bin ich während meiner Zeit in Bamberg mit dem "Fränkischen" gar nicht so sehr in Berührung gekommen. Wenn ich dort versucht habe, mit den Leuten zu sprechen, haben sie zumeist auf Hochdeutsch geantwortet. Als ich dann mit Katharina zusammen nach Ehekirchen gegangen bin und mich mit meinem jetzigen Schwiegervater und Katharinas Opa, die beide Dialekt sprechen, unterhalten habe, war das zu Beginn nicht gerade einfach. Ich habe zumeist nur immer mit dem Kopf genickt, aber überhaupt nichts verstanden (lacht). Aber mittlerweile geht es eigentlich schon ganz gut. Ich habe einige Dinge aufgeschnappt und werde mit dem oberbaierischen Dialekt immer vertrauter.

Bleiben wir in Bamberg und wenden uns der sportlichen Seite zu. Während Ihren beiden Spielzeiten bei den Brose Baskets haben Sie mit dem Team zweimal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Wie wichtig waren diese beiden Jahre im Hinblick auf Ihre weitere Karriere?

Melli: Sie haben meine Laufbahn ganz entscheidend beeinflusst und verändert, keine Frage! Ich würde daher auch heute noch den Wechsel nach Bamberg als die beste Entscheidung in meiner bisherigen Karriere bezeichnen. Ein Teil dieser Organisation und dieses Teams gewesen zu sein, macht mich ungemein stolz. Ich hatte dort die Gelegenheit, mit tollen Leuten wie Daniele Baiesi (Sportdirektor), Andrea Trinchieri (Trainer) oder Sandro Bencardino (Athletiktrainer) zusammenzuarbeiten. Was ich aber ebenfalls nicht missen möchte, sind die Freundschaften, die sich in diesem Zeitraum gebildet haben und bis heute existieren. So waren beispielsweise Physiotherapeut Heiko Pfister, Mannschaftsarzt Dr. Andreas Först und General Manager Rolf Beyer sowie auch viele andere Freunde aus Bamberger Zeiten auf unserer Hochzeit in Italien. Von dem her kann ich nur sagen, dass diese beiden Jahre in Bamberg für mich einzigartig und das Beste waren, was mir passieren konnte.

Im Jahr 2017 folgte dann der Wechsel zum europäischen Spitzenteam Fenerbahce Istanbul. Kann man sagen, dass das der nächste logische und geplante Schritt auf Ihrer Karriereleiter war?

Melli: Absolut! Ich hätte zwar nach meiner Zeit in Bamberg bereits die Gelegenheit gehabt, in die NBA zu wechseln. Allerdings war ich der Meinung, dass es zunächst besser sei, in Europa den nächsten Schritt zu machen – und das bei Fenerbahce Istanbul! Das Team verfügte über eine enorm hohe Qualität, die gesamte Organisation war größer – ebenso das Budget, die Stadt, die Erwartungshaltung und auch die Ziele! Letztlich hat sich der Wechsel nach Istanbul ebenfalls als eine sehr gute Entscheidung erwiesen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man die Möglichkeit hat, auf diesem hohen Niveau zu spielen und zu trainieren. Das hat mich in meiner Entwicklung auf alle Fälle nochmals entscheidend weitergebracht.

Dementsprechend haben Sie sich dann im Sommer 2019 bereit gefühlt, das "Abenteuer NBA" bei den New Orleans Pelicans zu starten. Warum war gerade jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?

Melli: Weil ich zuvor alle möglichen Schritte dafür in Europa unternommen und hinter mich gebracht hatte! Mein ultimatives Ziel in Europa war stets, die EuroLeague zu gewinnen – was jedoch leider nicht geklappt hat. Ich habe allerdings auch realisiert, dass ein solcher Erfolg nicht alleine an meiner Person, sondern immer an einem gesamten Team liegt. Nachdem mein Vertrag bei Fenerbahce nach der Saison 2018/2019 ausgelaufen war, standen mehrere Optionen zur Auswahl. Ich war der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, in die NBA zu gehen und dort neue Erfahrungen zu sammeln.

Ihr bisherigen Vereine waren Pallacanestro Reggiana, Olimpia Milano, VL Pesaro, Brose Baskets Bamberg und eben Fenerbahce Istanbul! Würden Sie behaupten, dass der Wechsel nach Nordamerika die größte Umstellung und Herausforderung in Ihrer Karriere ist?

Melli: Es ist sicherlich ein Unterschied zu Europa vorhanden, klar! Aber die größte Umstellung in meiner Karriere? Nein, das würde ich so nicht sagen. Wenn ich auf meine bisherige Laufbahn zurückblicke, habe ich bei meinen Vereinswechseln immer Schritte gemacht, die mit gewissen Schwierigkeiten verbunden waren. Nachdem ich in meiner Heimstadt Reggiana in der zweiten Liga gespielt habe, bin ich zum italienischen Super-Team nach Mailand gewechselt. Aber auch in Bamberg oder Istanbul musste ich mir erst meine Spielzeit und das Vertrauen der Trainer hart erarbeiten. Der größte Unterschied zu meinen vorangegangenen Wechseln in Europa ist jedoch die Tatsache, dass nun einige Dinge auf mich zugekommen sind, über die ich im Vorfeld nichts wusste. Wenn man so will, dann ist die NBA für mich eine komplett neue Welt. Nach zwölf Jahren in Europa starte ich hier quasi bei "Null".

Unser Reporter Dirk Sing (rechts) mit Nicolo Melli.
Foto: Sing

Können Sie ein bisschen erklären, wie Ihre "komplett neue Welt" in der NBA aussieht?

Melli: Im Grunde ist hier alles anders – sei es die Organisation, die Arenen, die Zuschauerzahlen, die Art und Weise, wie wir zu Auswärtsspielen fliegen oder natürlich auch der Spielplan. Das ist schon alles ziemlich verrückt.

Wie würden Sie denn Ihre bisherige Rolle im Team der New Orleans Pelicans beschreiben?

Melli: Ich glaube, der Begriff "Baustelle" trifft es ganz gut (lacht). Zum einen bin ich der einzige Europäer bei uns in der Mannschaft. Zum anderen haben wir momentan mit großem Verletzungspech zu kämpfen, was es natürlich schwierig macht, eine gewisse Struktur in das Team zu bringen. Gerade aus diesem Blickwinkel heraus ist es für mich derzeit noch nicht mögoich, meine exakte Rolle innerhalb unserer Truppe zu definieren. Aber das ist auch ok. Ich habe hier bei den Pelicans einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Daher gebe ich mir persönlich auch 164 Partien (eine reguläre Saison ohne Play-offs besteht aus 82 Begegnungen für jeden Klub, Anm. d. Red.) Zeit, um genau das herauszufinden, wie und wo ich meinem Team am besten helfen kann.

In diesem Sommer standen die New Orleans Pelicans gleich mehrfach in den Schlagzeilen. Erst wurde Superstar Anthony Davis zu den Los Angeles Lakeres getradet. Dann angelte sich Ihre Franchise mit dem ersten Draftpick den bereits als neuen "Überflieger" titulierten Zion Williamson. Ist der 19-Jährige, der momentan am Knie verletzt ist, in Ihren Augen tatsächlich so gut, wie er von der "Basketball-Welt" schon gemacht wird?

Melli: Ich hatte ja während der Vorbereitung schon die Gelegenheit, mit ihm zusammenzuspielen – wobei man deutlich sagen muss, dass zwischen Vorbereitung und Hauptrunde ein gewaltiger Unterschied ist! Man kann aber sicherlich sagen, dass er ein richtiges "menschliches Kraftpaket" darstellt. Unglücklicherweise kam dann seine Verletzung dazwischen. Ich hoffe vor allem für ihn persönlich, dass er möglichst bald und vor allem gesund wieder zurückkommt. Aus eigener Erfahrung weiß ich selbst, was es heißt, verletzt zu sein. Was man bei ihm außerdem nicht vergessen darf: Zion hat bislang noch keine NBA-Partie absolviert und ist gerade mal 19 Jahre jung. Was er zu leisten im Stande ist, habe ich im Training bereits gesehen. Doch er wird mit Sicherheit auch seine Zeit brauchen, bis er sich an das Tempo und die Intensität in der Liga angepasst hat.

Kommen wir zum Schluss nochmals zu Ihnen zurück. Welches Ziel haben sich sich persönlich für Ihr erstes NBA-Jahr beziehungsweise auch mit dem Team der Pelicans gesteckt?

Melli: Wie bereits gesagt, habe ich in Europa zwölf Jahre gespielt und entsprechend viel Erfahrung gesammelt. Eine davon ist, dass es in meinen Augen nichts bringt, sich selbst große individuelle Ziele zu setzen. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht ehrgeizig wäre. Ganz im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, dass man bei einer gewissen Zielsetzung oftmals auch von Dingen abhängig ist, die man selbst nicht beeinflussen kann. Und wenn das gesteckte Ziel dann nicht erreicht wird, besteht die Gefahr, am Ende dennoch desillusioniert zu sein. Und in dieser Situation möchte ich einfach nicht sein. Was ich aber als mein kurzfristiges Ziel definieren kann: Nachdem ich eine Verletzung hinter mir habe, möchte ich einfach zu 100 Prozent fit werden und gesund bleiben. Momentan bin ich etwa bei 90 Prozent.

Und was ist mit den New Orleans Pelicans in der Spielzeit 2019/2020 möglich?

Melli: Ich denke, diese Frage ist sehe schwer zu beantworten. Wir müssen zunächst einmal schauen, wie sich das mit unseren Verletzten weiterentwickelt. Was das Team betrifft, glaube ich, dass wir über ein enormes Potenzial verfügen. Aber das alleine sagt noch lange nichts. Es müssen viele Dinge zusammenpassen, damit man am Ende auch erfolgreich ist. Letztlich haben wir alles in unseren eigenen Händen. Um nochmals zu mir persönlich zurückzukommen: Ich versuche, diese Erfahrung zu genießen und von ihr so viel wie möglich zu lernen, um das Maximale aus mir herauszuholen. Das ist für mich das einzige realistische Ziel, das ich an dieser Stelle nennen kann.

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