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Nach Fan-Überfall: HSV und St. Pauli wollen friedliches Derby

Nach Fan-Überfall

HSV und St. Pauli wollen friedliches Derby

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    HSV und St. Pauli kooperieren - Polizei gewappnet
    HSV und St. Pauli kooperieren - Polizei gewappnet Foto: DPA

    "Beide Clubs werden sich zusammensetzen, um gemeinschaftlich diese Partie und auch das Rückspiel als Feiertage im Hamburger Fußball-Kalender zu sehen, und nicht als Möglichkeit, die Spiele gewalttätig eskalieren zu lassen", betonte HSV-Chef Bernd Hoffmann.

    Clubsprecher Jörn Wolf kündigte "intensive Gespräche zwischen den verschiedenen Vereinsvertretern" an. Sportchef Bastian Reinhardt habe sich bereits mit seinem St. Pauli-Kollegen Helmut Schulte ausgetauscht. Laut Ralf Bednarek, Leiter der rund 60 000 Mitglieder starken Fan-Abteilung HSV-Supporters, ist es auch schon zu Treffen von Fan-Vertretern beider Vereine gekommen. "Es besteht dringend Bedarf, das fortzuführen", forderte er.

    Der HSV reagierte damit auf den Vorfall, bei dem Samstagnacht rund 15 vermummte HSV-Hooligans etwa 20 St.-Pauli-Fans nach dem 3:1-Sieg des Kiez-Clubs in Freiburg am Bahnhof Hamburg-Altona aufgelauert und vier von ihnen bei den brutalen Attacken verletzt hatten. "Das hat mit der sportlichen Rivalität nichts zu tun. Für diese Typen ist beim HSV kein Platz", verdeutlichte Hoffmann bei der Hamburg Soiree in einem Hotel in der Hansestadt noch einmal.

    Zuvor hatte sich der Clubvorsitzende im Namen des HSV bei seinem Amtskollegen Stefan Orth und den vom Überfall betroffenen Personen entschuldigt und Konsequenzen angekündigt. HSV-Aufsichtsratschef Horst Becker schloss sich den Worten seines Clubchefs an und forderte ebenfalls ein hartes Durchgreifen: "Eine Bestrafung der Täter ist erforderlich." Man müsse alles dafür tun, dass die Verantwortlichen ihre gerechte Strafe erhielten. "Das ist eine kleine gewalttätige Gruppe, das sind keine Fans", meinte HSV-Coach Armin Veh. Und: "Richtige Fans wollen sportliche Leistungen sehen, keine Gewalt."

    Beim ersten Bundesliga-Duell zwischen den beiden Hamburger Clubs seit achteinhalb Jahren, bei dem der FC St. Pauli erstmals von seinem Heimrecht am Millerntor Gebrauch machen und nicht in das größere HSV- Stadion ausweichen wird, handelt es sich um ein sogenanntes Risikospiel. "Das war allerdings bei allen anderen Hamburger Derbys auch schon der Fall", betonte Ulrike Sweden von der Pressestelle der Polizei Hamburg mit Blick auf die Partie.

    Sie wies darauf hin, dass sich der aktuelle Vorfall "weitab vom Fußball-Platz" ereignet habe. Aber: Man werde selbstverständlich die Lage "zeitnah und in Ruhe vor dem Derby analysieren", um gewappnet zu sein, kündigte die Polizeisprecherin an. "In jedem Fall werden wir Sorge dafür tragen, dass wie immer bei Risikospielen eine ausreichende Anzahl an Polizeikräften im Einsatz sein wird."

    Dass der HSV angesichts von nur 2100 für seine Fans zur Verfügung stehenden Eintrittskarten für den Derby-Tag ein Public Viewing in der HSV-Arena bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beantragte, hat mit den unschönen Vorfällen "überhaupt nichts zu tun", sagte Clubsprecher Wolf. "Das war und ist ein Service-Gedanke, damit unsere vielen Fans die Möglichkeit haben, das Spiel gemeinsam im Stadion zu verfolgen."

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