Der Kredit des 58-Jährigen scheint aufgebraucht. Dennoch ist es richtig, dem Bundestrainer noch Zeit zu geben, um sich zu beweisen.
Der Bundestrainer macht es den Fans schwer, ihm weiter zu vertrauen. Vom erhofften Neuanfang war gegen die Niederlande wenig zu sehen. Kaum neue Gesichter, Elan in überschaubarer Dosierung. Dass Joachim Löw nach der verkorksten WM überhaupt noch die Aufsicht über Deutschlands beste Fußballer behalten durfte, lag an einem Mangel an Alternativen – und Löws Einsicht. Er benannte klar die Fehler, die er gemacht hatte. Im besten Fall folgt auf die Selbsterkenntnis die Besserung. Unwahrscheinlich aber ist, dass sie sofort eintritt.
Der Mannschaft eine neue Struktur zu verpassen, benötigt Zeit
Joachim Löw hatte seit der Weltmeisterschaft nur wenige Trainingseinheiten, um der verunsicherten Mannschaft eine neue Struktur zu verpassen. Die Mannschaft, die der Coach 2014 zum WM-Titel geführt hat, betreute er zuvor acht Jahre lang. Dem Team wurde Zeit zur Entwicklung gegeben. So viel Zeit kann Löw nun selbstverständlich nicht für sich beanspruchen. Zu gut ist immer noch die individuelle Qualität, als dass sich daraus keine harmonische Elf formen ließe. Spätestens jetzt ist offensichtlich, dass sich ehemals tragende Säulen wie Neuer, Müller und Boateng wieder dem Konkurrenzkampf stellen müssen.
Jetzt muss Löw den Konkurrenzkampf intensivieren
Löw hat den WM-Versagern eine Bewährungsprobe gestattet. Das war in Ordnung. Nun aber ist der Kredit endgültig aufgebraucht. Das zu akzeptieren, schmerzt auch einen Trainer. Dem ersten misslungenen Spiel nach der Weltmeisterschaft allerdings Rücktrittsforderungen folgen zu lassen, ist vorschnell. Ein Neuaufbau benötigt Zeit. Die drängt derzeit nun wirklich nicht. Ein Abstieg in der Nations League wäre folgenlos, mit der EM steigt das nächste Turnier erst 2020. Löw aber muss nun den Konkurrenzkampf extrem forcieren. Diese eine Chance hat er noch verdient.
Lesen Sie hier die : Warum für Joachim Löw die Zeit abgelaufen ist
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Nachtrag:
Vielleicht sollte Hummels den Respekt von den Gegner einfordern, indem man denen klarmacht, dass man 2014 Weltmeister wurde und sie sich dann gefälligst mit dem Toreschießen zurückhalten und den deutschen Stürmern den Weg zum gegnerischen Tor freihalten!
Wie viele Chancen muss man Ihm noch geben?!?Er hat seine Chancen schon lange verspielt, nachdem seit fast schon einem Jahr das Dilemma vorhersehbar war. Die letzten Testspiele vor der WM zeigten auf was mit der Mannschaft los war, beider WM dann hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt. Der Trainer ist nicht in der Lage oder Willens, die Mannschaft zu ändern, bzw. Ihr einen "neuen Geist" einzuverleiben! Allein schon die Aussage nachdem Hollandspiel von Hummels zeigt, dass die (meisten) Spieler nicht verstanden haben. Respekt gegenüber den Spielern zu fordern ist schon vermessen. Die Spieler sollten vielmehr Respekt vor den Fans haben die solange und geduldig zur Mannschaft standen und immer wieder enttäuscht wurden. Das ist auch ein großes Manko des Trainers, das nicht den Spielern vermitteln zu können. Die Arroganz in der Mannschaft ist immer noch so hoch dass man da nur noch den Kopf schütteln kann. Die leben irgendwo noch immer in der Vergangenheit!