Nach Niederlage: Schotten überraschen mit sauberer Umkleidekabine
Das Spiel der Schotten in Israel ging zwar mit 1:2 verloren - als die Gastgeber danach in die Kabine blickten, dürften einige gestaunt haben.
Schotten sind für viele Dinge bekannt. Eine kurze Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Whiskey, Kilt, Dudelsack. Im Verdacht, sonderlich ordnungsliebend zu sein, stehen die Inselbewohner bislang aber nicht. Umso überraschter dürften die israelischen Gastgeber gewesen sein, nachdem sie die Kabine der Schotten am Donnerstagabend nach dem Fußball-Länderspiel in der Euro League betreten hatten. Nach der 1:2-Niederlage fanden die Schotten noch Zeit, alles blitzeblank zu putzen. Ein Foto, das die israelische Zeitung Yedioth Ahronoth auf Twitter veröffentlichte, belegte: Für die Putztruppe blieb nur wenig Arbeit übrig.
Dabei hätten die Schotten allen Grund gehabt, sich zu ärgern: Zuerst gingen sie durch ein Elfmetertor in Führung. Beim Stand von 1:1 kassierte John Souttar eine gelb-rote Karte. Der Siegtreffer für die Israelis, bei denen der ehemalige Bundesliga-Spieler Andreas Herzog seinen ersten Sieg feierte, fiel eine Viertelstunde vor Schluss durch ein Eigentor. Damit ergibt sich in der Gruppe 1 der Nations League C ein spannendes Feld: Sowohl Schottland und Israel als auch Albanien haben nun drei Punkte. Mit einem Sieg hätten die Schotten also in ihrer Gruppe davonziehen können. Das soll aber offenbar kein Grund für eine versaute Kabine sein.
Die Schotten erinnern mit dieser Aktion an die japanische Nationalmannschaft während der WM. Beim Achtelfinale hatten die Asiaten die Belgier am Rande einer Niederlage, führten 2:0. Dennoch schieden sie erst durch ein Tor in letzter Minute noch aus. Spieler und Fans waren enttäuscht - und bewiesen dennoch Klasse. Die Fans sammelten den Müll im Stadion auf und die Spieler hinterließen eine absolut saubere Kabine sowie eine kleine Nachricht für die Gastgeber. „Dankeschön“ stand auf dem kleinen Zettel in der Mitte des Raums auf Russisch. Eine Aktion, die dem Team viel Respekt in den sozialen Medien eingebracht hatte. (eisl)
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