Nutzer konnten nicht auf Geräte zugreifen: Garmin bestätigt Hackerangriff
Kürzlich waren Geräte von Garmin von einem Systemausfall betroffen. Wie das Unternehmen bestätigt, handelte es sich um einen Hacker-Angriff. Sind die Daten der Garmin-Nutzer sicher?
Der Navigations-Spezialist Garmin ist Opfer einer Cyberattacke geworden, die in den vergangenen Tagen diverse Online-Dienste lahmlegte. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Angreifer sich dabei Zugang zu irgendwelchen Kundendaten verschaffen konnten, teilte das Unternehmen am Montag mit. Bereits am Wochenende hatte es im Netz Berichte gegeben, dass die Ausfälle von Garmin-Diensten auf eine Lösegeld-Schadsoftware zurückgingen.
Das bestätigte Garmin nun. Ein Teil der Systeme sei am Donnerstag verschlüsselt worden. Die Erpressungs-Software verschlüsselt Computer und verlangt Lösegeld für eine Entsperrung. Neben Privatleuten waren von solchen Attacken bereits unter anderem Krankenhäuser und lokale Behörden betroffen. Bei Garmin fielen unter anderem der Kundendienst und Website-Funktionen dadurch aus. Während der Betrieb wiederhergestellt werde, könne es noch zu Verzögerungen kommen, warnte Garmin.
Garmin-App und Webseite waren nicht erreichbar
Wer sich als Nutzer einer Garmin-Sportuhr mit der Firmen-Cloud verbinden wollte, bekam eine Nachricht, dass Wartungsarbeiten im Gange seien. Auf der Webseite des Unternehmens hieß es dazu zunächst: "Wir haben aktuell einen Systemausfall, der auch Garmin Connect betrifft. Als Folge dessen ist die Garmin Connect Webseite und App aktuell nicht erreichbar."
Während also Garmin selbst von einer Störung sprach, wurde an anderen Stellen über einen möglichen Hackerangriff spekuliert. Denn neben dem Verbindungsproblem waren auch die Telefonanlage und der gesamte Support des Unternehmens betroffen. So hieß es auf der Webseite weiter: "Der Ausfall betrifft auch unseren Support inkl. Telefon, E-Mail und Chat."
Das Unternehmen beteuerte zunächst jedoch auf Nachfrage der Zeitschrift Triathlon, dass die Server aus Sicherheitsgründen heruntergefahren worden seien. Thomas Lenz von Garmin Deutschland in München konnte nicht erklären, warum ein sicherheitsrelevantes Herunterfahren der Dienste notwendig wurde. "Die entsprechenden Leute arbeiten daran, das Problem zu beheben. Das gab es aber noch nie. Insofern lässt sich auch nicht vorhersagen, wie lange es dauern wird, bis alles wieder normal läuft", sagte er Triathlon.
Gleichzeitig zeigten sich viele Nutzer besorgt darüber, was mit ihren Daten geschehen könnte. Immerhin sammeln die Fitnessbänder und Sportuhren Daten wie Namen, Trainingseinheiten und den Fitnesszustand des Inhabers. Lenz beteuert bereits gegenüber Triathlon, dass die Daten sicher seien.
In der Vergangenheit wurde immer wieder von IT-Experten und Datenschützer gefordert, dass Fitnessdaten auf fremden Servern besser geschützt werden müssen oder besser erst gar nicht auf fremden Servern landen. (AZ)
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