Olympia steckt schon im Kopf
Für Augsburgs Kanuten geht es in Markkleeberg zwar erst um die Nationale Qualifikation, doch das große Ziel ist Tokio 2020
Das Rennen um einen der begehrten Startplätze für die Olympischen Spiele 2020 beginnt für die deutschen Slalomkanuten schon an diesem Wochenende – mit dem ersten Teil der nationalen Qualifikation im Kanupark Markkleeberg bei Leipzig. An den zwei Rennen jeweils am Samstag und Sonntag nehmen rund 180 Athleten aller Altersklassen teil. Unter den Bewerbern für die Leistungsklasse, die Nationalmannschafts-Boote, die später alle großen internationalen Wettbewerbe absolvieren dürfen, sind auch zwei hochkarätige Kandidaten aus Augsburg: Kajak-Weltmeister Hannes Aigner und der Gesamt-Weltcup-Sieger von 2017, der Canadier-Spezialist Sideris Tasiadis.
Für beide geht es nicht nur darum, sich für die Nationalmannschaft zu qualifizieren. Es geht auch schon um Punkte für die Olympia-Qualifikation, die bereits im Oktober 2019 entschieden sein wird. In jeder Disziplin (C1 und K1 Männer und Frauen) wird jeweils nur ein deutsches Boot für Tokio 2020 zugelassen. Somit kann in den nächsten Monaten jede Platzierung entscheidend sein. Wie etwa in Markkleeberg. „Wir können die Olympia-Qualifikation noch nicht gewinnen, aber wir können schon alles vermasseln“, bringt Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein die Situation vor dem Saisonauftakt auf den Punkt. „Das ist für den Kopf sehr anstrengend. An nur zwei Wochenenden muss man alles abrufen. Doch ich bin zufrieden. Ich hatte eine gute Vorbereitung.“
Auch Sideris Tasiadis von den Kanu Schwaben Augsburg ist mit einem guten Gefühl angereist. „Das Training über den Winter hat angeschlagen. Es passt“, zeigt er sich zuversichtlich und auch angriffslustig. Er will schon am ersten Quali-Wochenende seine Ansprüche auf seinen dritten Olympia-Einsatz untermauern. „Ich will der Erste sein und gleich die ersten Pluspunkte sammeln. Deshalb heißt es Vollgas.“
Nach den Rennen eins und zwei in Markkleeberg stehen die Rennen drei und vier (4. und 5. Mai) auf der Heimatstrecke von Aigner und Tasiadis am Augsburger Eiskanal an. Die drei besten Fahrer aus allen vier Rennen schaffen dann den Sprung in die Nationalmannschaft.
Bei den deutschen Kajak-Frauen gehören die in Augsburg lebende Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und Jasmin Schornberg (KR Hamm) zu den Favoritinnen. Im Canadier Einer war im vergangenen Jahr der 20-jährigen Schwaben-Kanutin Elena Apel der Sprung ins Nationalteam gelungen. Ein Erfolg, den sie auch 2019 gern wiederholen würde.
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