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Paralympics
24.10.2019

Olympiasiegerin Vervoort nimmt Sterbehilfe in Anspruch

Marieke Vervoort war eine der erfolgreichsten Sportlerinnen, die Belgien je gehabt hat. Die mehrfache Paralympics-Siegerin nahm nun Sterbehilfe in Anspruch. In ihrer Heimat Belgien ist das legal. Die letzten Jahre ihres Lebens seien wegen ihrer Erkrankung eine dauerhafte Qual gewesen.
Foto: EPA/AL Tielemans, dpa

Die Belgierin Marieke Vervoort gehörte zu den erfolgreichsten Sportlerinnen ihres Landes und war unheilbar krank. Nun starb sie, wie sie es sich gewünscht hat.

Marieke Vervoort starb, wie sie es sich gewünscht hatte – mit einem Glas Sekt in der Hand. Noch einmal hatte die 40-jährige Belgierin mit Freunden und Familie angestoßen. Dann schlief sie am Dienstag dieser Woche in ihrem Geburtsort Diest ein. Schmetterlinge aus einer roten Schachtel wurden freigelassen und erhoben sich in die Lüfte. Ihr Leibarzt Wim Distelmans sagte der flämischen Tageszeitung De Standaard: „Bis zur letzten Minute führte sie Regie über ihr Leben.“

Marieke Vervoort war eine der erfolgreichsten Sportlerinnen, die Belgien je gehabt hat. „Ein wahrer Champion und eine Quelle der Inspiration“ twitterte Tennis-Grand-Slam-Gewinnerin Kim Clijsters. „Aber vor allem war sie eine wunderbare, großherzige Frau.“ Bei den Paralympics in London 2012 gewann Marieke Vervoort als Handbikerin Gold über 100 Meter und Bronze über 200 Meter. In Rio de Janeiro holte sie 2016 Silber über 400 Meter und Bronze über 100 Meter. 2006 und 2007 wurde sie Weltmeisterin im Paratriathlon und gewann den Ironman auf Hawaii. Das ist die eine Seite der Marieke Vervoort.

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Die andere ist eine Geschichte voller Schmerzen und Qualen. Mit 14 befiel sie eine unheilbare und extrem schmerzhafte Wirbelsäulenerkrankung namens Progressive Tetraplegia mit einer Reflex Sympathetic Dystrophy. Dabei wird der Körper zunehmend gelähmt. Ausgelöst wurde die Erkrankung durch eine – wie die belgischen Ärzte sagten – unerklärliche Verformung des fünften und sechsten Halswirbels.

Betroffene beschreiben die Schmerzen als pochend, brennend, stechend oder sogar als ständige Qual. Seit 2000 war Vervoort auf den Rollstuhl angewiesen. In ihren letzten Monaten habe sie manchmal nur zehn Minuten in der Nacht schlafen können, erzählte sie, weil die Schmerzmittel nicht mehr wirkten. Hinzu kamen im Laufe der Jahre epileptische Anfälle, die immer häufiger wurden. 2008 wollte sie nicht mehr und beantragte die staatliche Erlaubnis zur Sterbehilfe.

Vervoort: "Es tat gut, mein eigenes Leben in meinen Händen zu haben"

Anders als in Deutschland hat Belgien 2002 die aktive Sterbehilfe erlaubt, die offiziell „Euthanasie“ heißt. Der Weg zu dieser Erlaubnis ist mit Gutachten verschiedener Mediziner und Ethikspezialisten, Beurkundungen einer speziellen Kommission und einer klaren Willensäußerung der Patientin gepflastert. Vervoort bekam die Genehmigung. „Es tat gut, mein eigenes Leben in meinen Händen zu haben“, beschrieb sie selbst später den Moment, als die Erlaubnis zur Euthanasie endlich ausgestellt wurde. „Die Unterlagen gaben mir Seelenfrieden“, sagte sie weiter. Sie habe „ein Stück Ruhe und Würde bekommen“. Das war 2008.

Doch sie gab noch nicht auf, kämpfte weiter. Kurz vor den Olympischen Spielen für Behinderte 2016 in Rio de Janeiro erklärte sie in einem Interview der belgischen TV-Sendung Het Huis (Das Haus), nach den Spielen sterben zu wollen. Daraus entstanden Schlagzeilen wie „Erst die Spiele, dann die Spritze“. Marieke Vervoort dürfte an der mangelnden Empathie solcher Zeilen schwer zu tragen gehabt haben.

Vervoort plante ihren Tod

Wieder zuhause erhielt sie im gleichen Jahr eine besondere Ehrung: Bei der Wahl zum „Sportler des Jahres“ landete sie auf Rang 2 – hinter Fußballstar Kevin de Bruyne. 2017 empfing sie noch einmal Reporter des britischen Telegraph an ihrem Krankenbett. „Ich weine viel“, erzählte sie. „Ich schreie vor Schmerzen. Ich brauche viele Schmerzmittel, Valium, Morphium.“ Längst hatte sie begonnen, ihren Tod zu planen: Sie stellte eine Wunschliste der Dinge auf, die sie gerne noch erleben wollte. Im September dieses Jahres absolvierte sie ihren ersten und einzigen Bunjee-Sprung. Dann raste sie mit einem Lamborghini über die Rennstrecke im niederländischen Zolder.

„Für mich ist der Tod wie eine Operation“, beschrieb sie ihre Gefühle. „Du schläfst ein und wachst nie wieder auf. Für mich ist das etwas Friedliches.“ Man solle sich ihrer erinnern als „die Lady, die immer lachte, immer lächelte“. Am Dienstag dieser Woche tat sie, wovon sie in den vielen quälenden Momenten ihres Lebens geträumt hatte: Marieke Vervoort schied aus dem Leben. Der Bürgermeister der kleinen Gemeinde legte ein Kondolenzbuch öffentlich aus. In den belgischen Medien, in denen immer wieder heftig über Euthanasie gestritten wird, wurde in diesen Tagen besonders häufig ein Satz von ihr zitiert, der darauf verweisen soll, dass sie die Erlaubnis zum Freitod bereits vor elf Jahren bekommen hatte und erst jetzt nutzte. Marieke Vervoort sagte in einem Interview: „Ich hoffe, dass jeder sieht, dass dies kein Mord ist, sondern dass es die Menschen länger leben lässt.“

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