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Fußball-WM
12.06.2018

Palina Rojinski: "Meine Eltern haben mir früh richtiges Trinken beigebracht"

Palina Rojinski posiert bei einem Fototermin für die Fußball-WM 2018. Die gebürtige Sankt Petersburgerin fährt als ARD-Reporterin zum Turnier in Russland.
Foto: Christian Charisius, dpa

Rojinski kommt aus St. Petersburg und arbeitet bei der WM für die ARD. Im Interview spricht sie über die russische Seele und darüber, was Deutsche von Russen lernen können.

Palina Rojinski, in Ihrer Jugend waren Sie Weltmeisterin in rhythmischer Sportgymnastik. Fing Ihre sportliche Karriere bereits in Russland an?

Palina Rojinski: Ja, ich habe schon mit vier Jahren mit rhythmischer Sportgymnastik angefangen. Während die Jungs auf die Bolzplätze gingen oder Hockey spielten. Mein Papa hat übrigens geboxt.

Sie sind nicht unbedingt als Fußballfan bekannt. Haben Sie inzwischen ein Gefühl für Kicker bekommen?

Rojinski: Nein, das machen während der WM schon so viele Menschen. Ich finde es faszinierend, dass man als Fußballer diese wahnsinnige Konzentration halten muss. Man hat einen immensen Druck, weil Fußball in Deutschland ja eine so große Sportart ist. Und wenn man dann einen Elfmeter schießen muss, möchte ich wirklich nicht mit den Spielern tauschen.

Die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft.
11 Bilder
Die zehn schönsten Trikots der WM in Russland
Foto: Matt Dunham/AP (dpa)

Das Klischee lautet, Frauen schauen Fußball nur, weil die Spieler Trikots tauschen.

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Rojinski: Ach, ich finde, die sehen auch in den Trikots gut aus, für mich müssen sie sie erst gar nicht tauschen. Zur WM in Brasilien waren meine Freundinnen in unserer WhatsApp-Gruppe echt hinter den Spielern her.

Auch als Moderatorin macht Palina Rojinski eine gute Figur, hier bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises "Lola".
Foto: dpa

Hat Russland eine im Volk verankerte Fußballkultur?

Rojinski: Nicht unbedingt. Aber mit dem Fall des Eisernen Vorhangs stieg auch die Begeisterung für den Fußballsport. Ich habe das Gefühl, dass jetzt alle russischen Männer richtig harte Fußballfreaks sind. Es ist natürlich schade, dass es für den russischen Fußball momentan international nicht so gut läuft. Aber die Vereine ZSKA Moskau und Zenit St. Petersburg haben irgendwann auch mal den Uefa-Cup gewonnen. Mein Vater, mein Cousin und ich kommen aus St. Petersburg und sind riesen Zenit-Fans. Als die Mannschaft 2008 den Pokal gewann, war in ganz St. Petersburg der Alkohol ausverkauft. Kein Scherz! Man hat an keiner Tankstelle und an keinem Kiosk mehr etwas bekommen. Und jetzt haben sie die Gesetze noch einmal krass verschärft und es darf nach 22 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden.

Was muss ich beachten, wenn ich in Russland gemeinsam mit russischen Fans feiere?

Rojinski: Ich weiß nicht, wie es speziell mit den Fußballfans ist, aber russische Menschen sind generell sehr offenherzig und lieben es, mit ausländischen Gästen einen zu trinken. Das ist für sie das Allertollste. Als ich für den Confed Cup in Sotchi unterwegs war und wir einen Einspieler drehten auf der Datscha eines Herren, musste das ganze ARD -Team sofort mittrinken. Der Einwand, dass wir gerade arbeiten, wurde nicht ernst genommen, und wir mussten uns mit dem Drehen total beeilen. Unser Gastgeber hatte extra ein Schwein für uns geschlachtet, und es wurde selbst gebrauter Pflaumenschnaps Chacha getrunken.

Warum trinken Russen so viel?

Rojinski: Weil es immer Toasts gibt, damit der Russe reden kann. Diese Toasts gehen nur um Völkerfreundschaft. Nonstop. Und ich habe die ganze Zeit simultan übersetzt. Das Russische auf Deutsch dem deutschen Team und das Deutsche auf Russisch den Russen. Und es ist toll, denn so passiert auch ein kultureller Austausch, weil man ja wirklich miteinander redet. Die älteren Russen sprechen traditionell kein Englisch, während die jungen es fabelhaft beherrschen. Also man kommt dort schon gut zurecht. Als ich jetzt da war, waren alle schon wahnsinnig aufgeregt, weil zur WM so viele Gäste erwartet werden.

Wie trinktfest sind Sie?

Rojinski: Ich habe gute Übung! Man trainiert ja, um die Form zu halten. Tatsächlich haben mir meine Eltern schon relativ früh richtiges Trinken beigebracht. Es gab zwei Faustregeln: Niemals die Prozente senken. Wer mit Wodka angefangen hat, sollte auch dabei bleiben. Und auf keinen Fall Fusel trinken. Wegen Kopfschmerz. Das Tolle an der russischen Kultur ist, dass die Kinder bei allem quasi dabei sind. Bei Familienfeiern oder Geburtstagen habe ich als Kind immer auf zwei Stühlen geschlafen. Das war super aufregend! Es geht alles ein bisschen lockerer zu, aber es war nicht so, dass mich meine Eltern mit 14 zum Wodkatrinken eingeladen haben. Sie wollten mich mit diesen Regeln schonen.

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Foto: Achim Scheidemann, dpa

Können Sie mir die russische Seele erklären?

Rojinski: Für mich als Russin ist es sehr schwer, diesen Begriff zu erklären. Wir können ja kein Foto von unserer Seele machen. Es ist eher ein Gefühl. Man fühlt sich irgendwie miteinander verbunden. Obwohl mir jetzt auch Freunde berichten, dass das Land egoistischer geworden ist. Das liegt wahrscheinlich an den Social Media. Aber das ist ein anderes Thema. Die Russen helfen sich jedenfalls gegenseitig, das kenne ich nicht anders. Wenn jemand Älteres den Raum betritt – egal wo ich bin –, steht man sofort auf und gibt seinen Platz diesem Menschen. Man hält die Tür auf, hilft Leuten mit ihrem Gepäck oder Schwangeren, Behinderten, Kranken. Als eine etwas ältere Bekannte von mir das erste Mal in St. Petersburg war, erzählte sie mir ganz begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen.

Die Zeit behauptet, die russische Frau sei zu einem Wesen geworden, das nicht mehr stark sein darf. Sie habe sich dem russischen Macho-Mann total unterworfen. Welchen Eindruck haben Sie von den Russinnen?

Rojinski: Ich finde schon, dass das in der russischen Kultur so ist. Und es gefällt mir gar nicht! Es ist irgendwie verzwickt. Gefühlt haben die Frauen in Russland schon auch das Sagen, aber der Mann wird von ihnen ein bisschen als König behandelt. Er wird bewirtet und hilft nicht im Haushalt mit. Die Frau ist auf jeden Fall auch für die Erziehung der Kinder zuständig. Das ist schon sehr konservativ. Das Krasse ist, dass die russischen Frauen so viel machen. Ganz viele haben einen akademischen Abschluss, das ist sehr wichtig in der russischen Kultur. Sie arbeiten relativ schnell wieder, nachdem sie ein Kind bekommen haben.

Aber warum lassen sie sich dann von den Männern unterdrücken?

Rojinski: Ich verstehe das wirklich nicht. Meine Omas haben beide Männerjobs gehabt. Und ich wollte als Kind Kranführerin werden. Dabei ist es total krass, solch ein Riesending zu lenken! Im frühen Alter hat man als Mädchen einen Traum, aber gleichzeitig ist die russische Frau in familiären Verhältnissen ein bisschen unterdrückt.

Für die WM in Russland haben Sie bereits verschiedene Reportagereisen unternommen. Welche Begegnung hat Sie besonders beeindruckt?

Rojinski: Das waren so viele! Ich war zum Beispiel sehr überrascht zu hören, dass es in Russland so viele Unternehmerinnen gibt. Die Girls aus Russland, denen ich auf Instagram folge, sind alle sehr aktiv mit ihren Unternehmen. Für mich war es etwas ganz Besonderes, meine Oma in die Reportage miteinzubinden. Ich glaube, sie wird jetzt auch Fußballfan. Es gab auch andere beeindruckende Frauen. In Kasan haben wir eine junge Künstlerin getroffen, die Theater spielt, singt und in der Schule eine Gruppe leitet. Und sie versorgt eine achtjährige Tochter alleinerziehend.

Haben Sie durch diese Arbeit eine neue Heimatliebe entwickelt?

Rojinski: Geht so. Vielleicht dadurch, dass ich jetzt so viel von Russland kennengelernt habe. Ein Dichter hat mal gesagt: „Mit dem Verstand versteht man Russland nicht.“ Dieser Satz hat sich für mich sehr bewahrheitet. Aber dafür ist Russland sehr spannend und unterhaltsam.

Was können Russen und Deutsche voneinander lernen?

Rojinski: Die Deutschen vielleicht ein bisschen mehr Entspannung und grundlose Freude. Dem russischen Volk ging es ja auch nicht immer gut, immer repressiv und was auch immer. Und trotzdem gibt es diese Freude. Die Russen können von den Deutschen auf jeden Fall diese wahnsinnig gute Organisation lernen. Und Sachen wirklich gut zu machen. Ich sehe mich auch als Deutsche, weil ich mein ganzes bewusstes Leben hier verbracht habe. Aber in Russland denke ich immer: „Die Straße ist scheiße gemacht.“ Die müssen auf jeden Fall noch an der Qualität arbeiten. Aber es arbeiten wirklich auch sehr viele deutsche Firmen in Russland. Ich weiß aber nicht, wie es sich mit den ganzen Sanktionen verhält.

Dieser Artikel ist Teil unserer WM-Beilage, die am 12. Juni unserer Zeitung kostenlos unserer Zeitung beiliegt.

Hier finden Sie den kompletten Spielplan zur WM, den Sie über diesen Link auch im PDF-Format zum Ausdrucken finden: Spielplan zum Herunterladen und Ausdrucken.

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