Panther sind Tabellenführer
Augsburg spielt sich in einen Rausch und fügt Nürnberg mit 4:0 die erste Saison-Niederlage zu. Zudem hatten die Gäste Probleme mit dem Zählen
Die Augsburger Panther haben Nürnberg die erste Saisonniederlage in der Deutschen Eishockey-Liga beigefügt. Mit 4:0 (3:0, 1:0, 0:0) gewannen sie das Duell der Raubkatzen gegen die Ice Tigers und übernahmen damit nach dem fünften Spieltag die Tabellenführung vor den jetzt punktgleichen Nürnbergern und Berlinern. „Wir waren läuferisch bereit und haben schnell das erste Tor geschossen. Aber auch als wir mit 3:0 in Führung waren, haben wir nicht nachgelassen. Wir waren sehr kompakt und Ben Meisner hat gut gehalten. Jetzt können wir die drei Punkte genießen und am Sonntag fahren wir nach Köln“, sagte ein zufriedener Trainer Mike Stewart.
Im ersten Drittel hatten beide Mannschaften das getan, was sie in den bisherigen vier Spielen schon ausgezeichnet hatte: Die Augsburger kamen wie eine Herde Büffel in gestrecktem Galopp aus der Kabine. Nürnberg dagegen wahrte seinen Ruf, anfangs eher bedächtig zu agieren. Die Ice Tigers waren noch kein einziges Mal mit einem Vorsprung in die erste Pause gegangen, das änderte sich auch gestern nicht. Thomas Holzmann (2.), Michael Davies (7.) nach sehenswerter Vorarbeit von Matt White und Evan Trupp (13.) in Überzahl schossen eine 3:0-Führung für die Gastgeber heraus. Die Panther spielten sich mit Hochgeschwindigkeitseishockey phasenweise in einen Rausch. Vom bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer war dergleichen nicht zu sehen.
Nach der Pause bot sich den 4865 Zuschauern das gleiche Bild, auch wenn die Augsburger das hohe Tempo des ersten Durchgangs nicht mehr ganz beibehalten konnten. Mussten sie auch nicht, Nürnberg fiel in der Offensive weiterhin herzlich wenig ein. Die wenigen Chancen entschärfte Panther-Torwart Ben Meisner souverän. Die etatmäßige Nummer eins, Jonathan Boutin, saß nach einer Verletzung erstmals wieder auf der Bank.
Von Nürnbergs Paradereihe um Patrick Reimer, seit Jahren die Tormaschine der DEL, kam wenig. Zu konzentriert arbeitete die Augsburger Abwehr. Konzentrationsmängel zeigten dagegen die Gäste: Gleich zweimal kassierten sie Strafen, weil sie es nicht schafften, die korrekte Anzahl an Spielern aufs Eis zu stellen. Das zweite Malheur dieser Art nutzte Trevor Parkes zum 4:0 (37.).
Nürnbergs Trainer Rob Wilson versuchte alles, seine Mannschaft aufzurütteln und wechselte in der zweiten Pause den Torwart. Der glücklose Andreas Jenike musste Niklas Treutle weichen. Die Maßnahme verpuffte umgehend. An den Kräfteverhältnissen auf dem Eis änderte sich nichts. Durch das Curt-Frenzel-Stadion schwappte La Ola. Die Zuschauer feierten den neuen Spitzenreiter.
Augsburg Meisner – Lamb, Valentine; Cundari, Tölzer; Guentzel, Rekis; Sezemsky – White, Trupp, Davies; Parkes, LeBlanc, Trevelyan; Schmölz, Stieler, Holzmann, Hafenrichter, Kretschmann, Polaczek
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