Pep Guardiola und der FCB: Ist die Luft langsam raus?
Wo die Luft raus ist, stellen sich schnell Probleme ein. Das zeigen gerade nicht nur Pep Guardiola und der FC Bayern, sondern auch ein Beispiel aus dem American Football.
Luft ist eine faszinierende Sache. Der Mensch ist sich ihrer Existenz selten bewusst. Aber wehe, sie fehlt. Wo die Luft raus ist, stellen sich schnell Probleme ein.
Das gilt zum Beispiel für zwischenmenschliche Beziehungen. Am Anfang, wenn sich zwei annähern, liegt was in der Luft. Haben sie endlich zusammengefunden, knistert die Luft manchmal sogar. Zumindest ganz am Anfang. Irgendwann aber kommt, fast unausweichlich, der Moment, in dem auch mal dicke Luft herrscht. Und wenn gar mal die Luft raus ist, deutet das auf baldige Trennung hin. Außer, die Beziehung erfährt noch die Gnade der zweiten Luft.
Nähern sich Pep Guardiola und der FCB dem "Luft-raus-Stadium"?
Solche Luftmalereien lassen sich natürlich auch auf Beziehungsgeflechte im Geschäftsleben übertragen. Oder im Sport. Und oft sind Geschäft und Sport eng verbunden. Pep Guardiola und der FC Bayern zum Beispiel haben die frühe Phase der knisternden Luft hinter sich. Im Moment lässt sich eher darüber debattieren, ob dicke Luft droht oder ob sich die Münchner und ihr Trainer gar dem „Luft-raus-Stadium“ nähern.
Es gibt im Sport aber auch Problemfälle, in denen der Zustand „Luft raus“ absolut wörtlich zu verstehen ist. In den USA spielt sich im American Football derzeit so ein bemerkenswerter Fall ab. Es handelt sich um das sogenannte Deflategate. Eine Mischung aus dem altbekannten Watergate-Skandal und dem Wort deflate, was so viel bedeutet wie Luft ablassen.
Genau das sollen zwei Angestellte des Football-Teams der New England Patriots getan haben. Von den zwölf Footbällen, die sich bei der Partie gegen die Indianapolis Colts im Spiel befanden, wiesen jedenfalls elf am Ende nicht den vorgeschriebenen Luftdruck auf. Und das, obwohl die Schiedsrichter vor Beginn der Begegnung die eiförmigen Spielgeräte auf ausreichende Befüllung überprüft hatten.
Tom Brady soll Bescheid gewusst haben
Was die Sache brisant macht: Tom Brady, Spielmacher der Patriots, einer der Superstars des US-Sports, soll von der gezielten Deflation gewusst haben. Warum Brady die schlappen Bälle gelegen kamen, kann wohl auch der Laie nachvollziehen: Ein weicher Ball lässt sich etwas leichter fangen und werfen als ein praller, harter.
Die Leitung der National Football League (NFL) hat Anfang der Woche Brady und die Patriots der Luftablasserei für schuldig befunden. Brady muss jetzt mal die Finger vom Ball lassen, ist für vier Spiele gesperrt. Und die Patriots müssen unter anderem eine Million Dollar Strafe zahlen.
In den USA wird nun heftig diskutiert, ob ein bisschen fehlende Luft solche drastischen Strafen rechtfertigt. Die Luft brennt.
Da haben es die Bayern doch noch besser. Bei denen ist nur die Luft aus dieser Saison raus.
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