Politiker fordern Boykott der Fußball-WM in Russland
Mehrere Unionspolitiker haben einen Boykott der Fußball-WM in Russland gefordert. DFB-Präsident Niersbach sieht diese mögliche Strafmaßnahme dagegen skeptisch.
Die Forderung des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko nach einem etwaigen Boykott der Fußball-WM in Russland 2018 ist in Deutschland auf ein geteiltes Echo gestoßen. Zustimmung kam vor allem aus der Union. Der hessische Innen- und Sportminister Peter Beuth (CDU) bekräftigte in der "Bild"-Zeitung vom Dienstag seine Aussage, für ihn sei ein weiteres großes Sportereignis in Russland wegen dessen Rolle im Ukrainekonflikt "unvorstellbar".
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel forderte in dem Blatt, das Turnier zu verlegen, falls die russische Führung ihre "Aggressionen" in dem Land nicht beende.
Niersbach: WM-Boykott "undenkbar"
Der Präsident des Deutschen Fußballbunds (DFB), Wolfgang Niersbach, äußerte sich dagegen ablehnend zu der Idee. Der Boykott der Olympischen Spiele 1980 in Moskau durch westliche Länder habe gezeigt, dass ein solcher Schritt die Situation nicht ändere, sagte er der "Bild"-Zeitung.
Poroschenko hatte am Montag in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung auf die entsprechende Frage nach einem WM-Boykott geantwortet, es sei für ihn "undenkbar", eine Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland abzuhalten, solange sich russische Truppen in der Ukraine aufhielten.
Ein Boykott der WM 2018 in Russland wird seit Monaten immer wieder ins Gespräch gebracht. Die Entscheidung über die Ausrichtung trifft der Weltfußballverband Fifa. AFP
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