Rekordmeister Boston Celtics im NBA-Finale
Boston (dpa) - Die Boston Celtics haben zwei Jahre nach ihrem letzten Titel-Triumph in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga wieder das Endspiel in der NBA erreicht. Der US-Rekordmeister setzte sich im Finale der Eastern Conference gegen Vizemeister Orlando Magic mit 96:84 durch.
Boston beendete damit die Playoff- Serie "best of seven" vorzeitig mit 4:2. Bostons Kapitän Paul Pierce stach vor 18 624 Zuschauern im ausverkauften TD-Bank Garden mit 31 Punkten und 13 Rebounds den Magic-Allstar Dwight Howard (28/12) spielentscheidend aus.
"Yeah, ob ihr es glaubt oder nicht. Wir haben genau das geschafft, was wir uns zu Saisonbeginn vorgenommen hatten, und jetzt sind wir genau da gelandet", jubelte Bostons Headcoach Doc Rivers. "Ich habe immer an das Team geglaubt. Was es gemacht hat, was die Stars als Mannschaft gemeinsam umsetzen konnten. Das ist wie ein Gen in uns."
Der 17-malige Titelträger steht zum 21. Mal im NBA-Finale und trifft vom 3. Juni an auf den Sieger der zweiten Semifinal-Serie zwischen Titelverteidiger Los Angeles Lakers und den Phoenix Suns. Nach fünf Partien liegen die Lakers mit 3:2-Siegen vorn und könnten nun den Sack zumachen.
Typisch Celtics: Vor sechs Wochen lächelte die Konkurrenz noch über Boston. "Überaltert, müde, ohne Konstanz" titelten die Medien nach den peinlichen Niederlagen der Celtics gegen die schwächsten NBA-Teams wie die New Jersey Nets und Washington Wizards. Rang vier nach der Vorrunde in der Eastern Conference war die Quittung. Aber es war auch ein Startsignal für die Mannschaft, die sich im Viertelfinale überraschend gegen die Cleveland Cavaliers, die beste Mannschaft der regulären Saison, durchsetzen konnten.
Noch 2009 hatte Orlando die Celtics aus der 2. Playoff-Runde gekickt. Aber Boston zog die richtigen Lehren und führte bereits die "best-of-seven"-Serie mit 3:0 an, ehe die Magics mit zwei Siegen nacheinander fast schon wieder auf Augenhöhe waren. Doch auf die bessere Offensive gestützt, dominierten die Celtics die entscheidende Partie, setzen - von den Fans angefeuert - bis zur 55:42-Halbzeit das Maß. "Wer im ersten Viertel am aggressivsten agiert, hat in diesem Duell am Ende immer gewonnen", meinte Magic Jameer Nelson, der mit 11 Punkten hinter Howard und Vince Carter (17) vieles schuldig blieb.
"Die Celtics haben in jedem Duell gegen uns so gespielt, als wollten sie den Titel gewinnen. Deswegen stehen sie da, wo sie angekommen sind", lobte der machtlose Howard den Gegner für dessen Willenskraft. Vor allem an der robusten Abwehrarbeit von Kendrick Perkins waren die Angriffe der Gäste wie Wassertropfen abgeperlt.
Bostons 33 Jahre alter Veteran Paul Pierce traf den Nagel auf den Kopf: "Über Typen wie Perkins, die ganz bestimmte Rollen in unserem Mannschaftsgefüge spielen, spricht nicht immer jeder. Aber sie helfen uns zu gewinnen - auch, weil sie übersehen werden. Meine Karriere neigt sich allmählich dem Ende zu. Aber ich kann am Ende des Tunnels ein Licht sehen. Wieder im Finale zu stehen, ist ein Riesending. Aber noch größer wäre es, wenn wir noch einmal Meister werden würden."
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