Die Relegation ist nur noch ein Feigenblatt. Ernsthaft um Auf- und Abstieg geht es dabei schon lange nicht mehr, dafür sind die Voraussetzungen zu unterschiedlich.
Ein paar Zahlen zu Beginn: Seit Wiedereinführung der Relegationsspiele zur Saison 2008/09 hat sich nur drei Mal der Zweitligist durchgesetzt. 2009 war das der 1. FC Nürnberg, 2012 Fortuna Düsseldorf und vergangenes Jahr Union Berlin. Die neun anderen Male blieb der Erstligist oben. Das letzte Mal, dass der Zweitligist überhaupt ein Spiel gewonnen hat, ist acht Jahre her: 2012 siegte Düsseldorf gegen Hertha. Seither vergingen 17 Spiele.
Zufall? Eher nicht. Der Blick auf die finanziellen Voraussetzungen der Klubs zeigt, wie wenig Chancengleichheit im Vorfeld herrscht: Werders Lizenzspieleretat liegt bei 60 Millionen Euro, der von Heidenheim bei 26 Millionen Euro. Am deutlichsten war der Unterschied, als 2018 Wolfsburg mit einem Etat von knapp 80 Millionen gegen Holstein Kiel (6,6 Millionen) antrat und locker die Klasse hielt.
Die Releagtion ist ein Beweis für den fehlenden Wettbewerb
Insofern hat die Relegation eine ähnliche Entwicklung wie die Bundesliga genommen. Wegen der ungleichen Verteilung der TV-Gelder haben sich auch da die Verhältnisse längst zementiert: Wenn nichts völlig Irrres passiert, werden die Bayern jedes Jahr Meister, der BVB oder Leipzig folgen stets dahinter, dann kommen Leverkusen und Mönchengladbach - es ist jedes Jahr dasselbe. In der Zehn-Jahres-Tabelle der Bundesliga hat der FC Bayern 131 (!) Punkte Vorsprung auf Dortmund. All das ist der Beweis dafür, dass der Wettbewerb in der Bundesliga nicht mehr funktioniert.
Die DFL und der DFL haben angesichts der Proteste der Fans Besserung gelobt. Es ist dringend nötig. Die faire Verteilung der TV-Gelder wäre ein erster Schritt. Ein zweiter muss es sein, künftig wieder drei feste Auf- und Abstiegsplätze zu schaffen. Die Relegation ist längst zu einer Farce geworden.
Pro Relegation: Es gibt keinen Grund an ihr zu rütteln
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Normal könnte man diese Relegationen sofort abschaffen, aber das Ding bringt Geld und deshalb wird die DFL die Finger niemals mehr davon lassen. Jede Möglichkeit Kohle zu generieren muss genutzt werden.
Heidenheim kann froh sein, das sie nicht aufsteigen mußten, nach einem Jahr wäre schon wieder Ende und einen Sack voller Schulden. Wenn sie in der 2. Liga oben mitspielen, haben die Fans und der Club was vom Erfolg.
Heidenheim geht unseren Weg und wird nächstes Jahr aufsteigen, wie wir nach dem verpassten Aufstieg gegen Nürnberg. Dieses weitere Jahr 2. Liga wird ihnen dann gut tun.
Prinzipiell sollte man die Relegation abschaffen, aber wenn was Geld bringt, lässt die DFL doch nicht mehr die Finger davon.
Also jede Argumentation dagegen ist vergebene Liebesmühe!