Schmerzhafter Titel
Marc Márquez triumphiert in Japan. Auf der Ehrenrunde passiert ein Missgeschick
So eine kuriose Verletzung hat es auf einer Ehrenrunde wohl selten gegeben. Der neue und alte Motorrad-Weltmeister Marc Márquez kugelte sich die Schulter aus, weil der Brite Scott Redding ihm am Sonntag nach dem Grand Prix von Japan heftig auf die Schulter klopfte und ihn ungestüm umarmte. „Die Schulter ist einfach herausgesprungen. Mit dem Adrenalin hatte ich glücklicherweise keine Schmerzen, aber heute Abend werde ich wohl auf der Tanzfläche etwas aufpassen müssen“, sagte der Spanier.
Sein Bruder Alex renkte ihm noch auf der Strecke die Schulter wieder ein. „Er wirkt wie eine perfekte Maschine. Gewinnt, macht Druck, überholt da, wo es unmöglich erscheint. Aber Marc hat beim Jubel bewiesen, dass er doch nur ein Mensch ist“, schrieb die spanische Zeitung ABC. Márquez selbst konnte sich gar nicht beruhigen, kam beim Studium der TV-Bilder nicht aus dem Lachen heraus. „Hahaha – schau Dir das an. Ich bin daran gewöhnt. Es ist nicht das erste Mal“, sagte er und kündigte an, die Schulter, „diese Schwachstelle“, im Dezember operieren zu lassen. Sogar Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez und das Königshaus gratulierten. „Und wieder Márquez! Sportliche Heldentaten wie Deine schaffen nur ganz wenige. Glückwunsch, fünffacher Meister!“, twitterte das Königshaus. „Meister! Du hast es wieder geschafft, Marc Márquez. Glückwunsch!“, schrieb Sánchez. Dauer-Champion Márquez hat insgesamt schon sieben WM-Titel in unterschiedlichen Motorrad-Klassen gewonnen. Bei drei noch ausstehenden Rennen in der Fahrerwertung ist er nicht mehr einzuholen. „Es war die bestmögliche Strecke, um Weltmeister zu werden“, meinte der Ausnahme-Pilot. Den Titelgewinn feierte er beim prestigeträchtigen Heimspiel seines Arbeitgebers – die versammelte Honda-Chefetage war vor Ort. Seit seinem MotoGP-Debüt in der Saison 2013 gewann Márquez außer 2015 stets die Fahrerwertung. (dpa)
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