Schöne Bescherung: Ein Traktor für Frau Nagelsmann
Auf Millionären, zu denen Bundesligatrainer wie Julian Nagelsmann gehören, lastet beim Schenken immer ein besonderer Druck.
Millionäre, von denen es im Profisport mehr gibt als in den meisten anderen Berufszweigen, sind nicht zu beneiden. Rückt Weihnachten näher, werden sie zu armen Schweinen, gequält von der Suche nach passenden Millionärsgeschenken. Mit Blick auf das vergangene Weihnachten weiß der arme Kerl, dass die Sache für ihn auch dieses Mal wieder nicht gut enden wird, egal, wie er sich entscheidet. Die Verwandtschaft schaut keinem derart genau auf die Finger wie ihm.
Kreuzt er am Heiligen Abend mit einem Aston-Martin-Nachbau für den Neffen in James-Bond-Ausfertigung auf, heißt es, typisch Großkotz. Kommt er mit einem Holzpuzzle an, ist er ein Geizkragen. Kaum hat er Weihnachten hinter sich, wartet Ostern. Auch hier ist die Problemstellung dieselbe.
Na, was gab‘s vom Liebsten?
Gefahr droht immer von außen. Wenn beispielsweise die beste Freundin der Gattin verschwörerisch raunt: „Na, was gab’s denn vom Liebsten?“ – und die Beste aller Ehefrauen mit Handmixer oder Staubsauger antworten muss, ist deren Ehe schwer beschädigt.
Männer waren auf diesem Feld schon immer ideenreich, Beziehungen zu ruinieren. Plastikblumen von der Tanke, ein Bügelbrett oder ein Baufahrzeug zerlegen auch die stabilsten Verbindungen.
Könnte man meinen. Julian Nagelsmann, findiger Trainer von RB Leipzig, hat seiner Frau zuletzt einen Traktor geschenkt. Die Nagelsmanns brauchen ihn für ihr Haus. Was Praktisches eben. Eine Ehe, die praktische Geschenke übersteht, ist durch nichts mehr zu erschüttern.
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