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Fußball
17.05.2019

Schon wieder vorbei

Jens Lehmann
4 Bilder
Jens Lehmann

An diesem Wochenende entscheidet sich, wer Deutscher Meister wird. In unserem Rückblick werden andere Titel verliehen. Es geht um den härtesten Türsteher, den Kometen der Saison und einen, der nicht genug bekommen kann

Noch ein Spieltag – dann ist die 55. Bundesliga-Saison auch Geschichte. Zeit für ein Fazit.

Alte Volksweise: Im eigenen Land wird dem Propheten nicht die Achtung entgegengebracht, die ihm gebührt. Letztes Beispiel: Sandro Wagner. Ein Mann, groß an Geist und Statur. Als seine Bayern das Hinspiel in Dortmund mit 2:3 verloren hatten, befanden sich die Münchner sieben Punkte hinter dem BVB. Wagner aber sprach: „Ich bin nicht der Meinung, dass Dortmund eine Übermannschaft ist. Von daher bin ich mir auch sicher, dass wir Meister werden. Ganz, ganz sicher.“ Gewagte These – der sich kaum jemand anschließen wollte. Beleidigt zog Wagner von dannen, verdient seine Yen nun beim chinesischen Klub Tianjin Teda. In München aber werden am Samstag wohl große Gläser mit Weißbier gefüllt – und unsachgemäß geleert. Meister! Wie Wagner es vorhergesagt hatte.

Im Zeitalter der Laptop-Trainer wirkt Friedhelm Funkel erst mal wie ein 52 K Modem. Als der 65-Jährige 1991 mit Uerdingen seinen ersten Bundesliga-Klub als Trainer übernahm, war Helmut Kohl Kanzler, Berti Vogts Bundestrainer und Schulterklappen galten als chic. In dieser Saison zeigte es der Analog-Coach aber seinen jüngeren Konkurrenten. Mit Fortuna-Düsseldorf – einer Mannschaft, die ebenfalls nicht im Verdacht stand, sonderlich große Schnittmengen mit einer bundesligatauglichen Truppe zu haben – machte Funkel schon Mitte April den Klassenerhalt perfekt. Sogar eine Posse um seine Vertragsverlängerung im Winter-Trainingslager überstand Funkel unbeschadet und ging daraus sogar als Gewinner hervor: Sein Vertrag wurde am Ende verlängert. Alles andere wäre überraschend gewesen.

Als Vizemeister startete der FC Schalke in die Saison. Als vor Saisonbeginn noch Sebastian Rudy von den Bayern verpflichtet wurde, riefen einige Königsblaue sogar das Projekt Meisterschaft aus. Dass es nicht soweit kommen würde, war zwar schon nach den ersten Saisonspielen klar – dass S04 aber wegen teils erschreckender Leistungen zwischenzeitlich um den Ligaerhalt bibbern musste, war dann doch eine bittere Pille. In der Rückrunde mussten sich schließlich sogar mit Trainer Tedesco und Manager Heidel die beiden verabschieden, die eigentlich als Säulen der kommenden Jahre eingeplant waren. Dass Schalke in dieser Saison in der Liga blieb, ist zudem zu einem großen Teil der Unfähigkeit der anderen Kellerklubs geschuldet gewesen. Einziger Lichtblick war der Derbysieg gegen den BVB, der in einer Fankneipe begossen wurde. Immerhin etwas.

Foul ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Gleiches gilt für Handspiel. Und Abseits. Über Jahrzehnte hinweg bewährte Regel. Bis der Videobeweis eingeführt wurde. Abseits ist seitdem, wenn im Kölner Keller kalibrierte Linien gezogen werden. Kann ein bisschen dauern, ist aber immerhin nachvollziehbar. Gleiches zu behaupten hinsichtlich ahndungswürdiger Handspiele wagt sich niemand. Zu berücksichtigen sind unter anderem, ob Absicht zu unterstellen ist. Oder zumindest die Körperfläche unnatürlich vergrößert wurde. Natürlich auch die Entfernung des Schützen zur Hand. Und in welchem Tierkreiszeichen der Mond gerade steht. Genauso gut könnte auch der fernöstliche Meister Wagner befragt werden.

Joachim Löw hat in den vergangenen Länderspielen glaubhaft seinen Willen zur personellen Erneuerung bekräftigt. Niklas Stark, Maximilian Eggestein, Lukas Klostermann. Spieler, die ihren Entwicklungshöhepunkt noch nicht ganz erreicht haben. Hoffentlich. Einem Hochveranlagten aber versperrt der Bundestrainer noch den Zugang zur Nationalmannschaft. Dabei ist er Stammspieler in einem deutschen Spitzenklub. Er trifft regelmäßig, bereitet Treffer vor und verrichtet wichtige Defensivarbeit. Mario Götze ist in der besten Form seit einem Sommerabend im Jahr 2014. Zwei Mal stand der 26-Jährige in der Rückrunde nicht in der Startelf. Sein Team spielte 1:1 gegen Frankfurt und verlor 0:5 gegen die Bayern. Es ist das Comeback des Jahres. Darauf kam nicht mal Sandro Konfuzius.

Zum Wesen eines Kometen gehören ein spektakuläres, plötzliches Auftauchen und ein schnelles Verglühen. Insofern gleicht die Kurz-Karriere von Jens Lehmann beim FC Augsburg auch der eines Kometen. Als der 49-Jährige Ende Januar als Co-Trainer beim damals abstiegsgefährdeten Bundesligisten vorgestellt wurde, quoll der FCA-Presseraum über. Manager Stefan Reuter betonte die Vorzüge des ehemaligen Nationalkeepers, der die Glaubwürdigkeit des Trainerteams „nochmals erhöhen“ und vor allem die Defensive stärken sollte. Gleich im ersten Spiel schien sich der Lehmann-Effekt bemerkt zu machen: Nach elf sieglosen Spielen gewann der FCA 3:0 gegen Mainz. Doch schon eine Woche später gab es beim 0:4 in Bremen erneut Backenfutter für Augsburg, im Lauf der Rückrunde setzte sich der Schlingerkurs fort. Nach gerade mal 71 Tagen war für Lehmann in Augsburg wieder Schluss. Bei seiner Verabschiedung nannte Reuter das Engagement seines ehemaligen Mitspielers „unglücklich“. Das kann man so sehen.

Als Lehmann beim FC Augsburg vorgestellt wurde, schien die Karriere von Martin Hinteregger gerade einen empfindlichen Dämpfer zu nehmen. Nach seiner Kritik an Trainer Baum wurde der Österreicher in Augsburg suspendiert – und Hinteregger schwante nichts Gutes, wie er kürzlich erzählte: „Ich war komplett niedergeschlagen. Kurz dachte ich: Das war‘s mit deiner Karriere, jetzt kannst du noch ein paar Jahre in Österreich kicken.“ Es kam anders: Hintereggers Ex-Coach Adi Hütter, mittlerweile bei der Eintracht angestellt, holte den Innenverteidiger. Innerhalb weniger Wochen wurde Hinteregger zu Frankfurts härtesten Türsteher. Der Österreicher räumte alles ab und glänzte vor allem in den Europacup-Duellen. Die Fans widmeten ihm die Hymne „We’re Hinti-Army now“. Dass ausgerechnet er seinen Elfer im Euro-League-Halbfinale verschoss, ist fast schon große Literatur. Nun könnte Hinteregger zum Frankfurter Rekordtransfer werden und dem FCA eine saftige Ablöse bescheren. Nennt man win-win.

Es ist eine aussterbende Spezies. Jene Männer, die in Situationen der größten Verzweiflung kontaktiert wurden. Die wenige Stunden später am Trainingsplatz vorfahren, die Mannschaft über glühende Kohlen laufen lassen, motivierende Worte sprechen und nach getaner Arbeit (Klassenerhalt) am Alltag scheitern. Der klassische Feuerwehrmann hat ausgedient. Thomas Doll hätte für eine Renaissance sorgen können. Ein Thomas Doll ist aber kein Peter Neururer und Hannover 96 eben doch leider Hannover 96.

Zwei Trainer dürfen sich aber dennoch als Retter feiern lassen. Allerdings übernahmen Huub Stevens und Martin Schmidt auf Schalke und in Augsburg Mannschaften, die sich zwar in einer schwierigen Situation befanden – allerdings nicht in hannoveranischer Ausweglosigkeit. Der Schalker Sieg gegen Dortmund sowie das Augsburger 6:0 gegen Stuttgart gehören zu den Sehenswürdigkeiten der Saison. Als Feuerwehrmänner wollen die beiden trotzdem nicht gelten.

Es gibt sie, die Konstanten im Leben. Alle vier Jahre ist Bundestagswahl, alle zwei Jahre steht der TÜV an und in jedem Jahr schießt Claudio Pizarro Tore in der Bundesliga. Aktuell sind es 196 Kisten in 471 Spielen. Die Intervalle, in denen der mittlerweile 40-Jährige über einen Treffer jubelt, sind zwar etwas größer geworden. Dennoch hebt sich „Pizza“ diese Erfolgserlebnisse für gute Pointen auf. Vor zwei Wochen zum Beispiel brachte er Borussia Dortmund mit seinem Ausgleich in der Schlussminute um zwei wichtige Punkte im Meisterrennen. Wie es mit Pizarro weitergeht? Werder hat offiziell noch nicht entschieden, ob es für den Peruaner ein neues Angebot gibt, auch aus seiner Heimat gibt es Interesse. Die Bremer wären aber wahnsinnig, wenn sie ihren Oldie nicht weiter an sich binden. Seine beste Zeit kommt doch erst noch.

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