Sie hängt sich rein fürs Klettern
Marina Brugger greift zu im Fels und an der Wand in Aichach beim Weg nach oben. Gemeinsam mit Kathi Schwibinger organisiert sie die Stadt- und Kreismeisterschaft am Sonntag
Aichach Behände klettert Marina Brugger ihre Route, kraftvoll stößt sie sich mit dem linken Fuß ab, um zugleich mit der rechten Hand einen sicheren Griff zu erreichen – alles kopfüber. Die 26-jährige Sozialpädagogin demonstriert für ein Foto, wie für den anstehenden Bouldercup (Stadt- und Kreismeisterschaft) am Sonntag, 22. April, die Routen geklettert werden (siehe Infoartikel). Noch in Jeans schwingt sie sich an der Wand von Griff zu Griff: „Ich bin noch nicht aufgewärmt“, erklärt Brugger lachend, als sie mit der Ferse an einem Vorsprung abrutscht.
Die Boulderhalle der Alpenvereinssektion Aichach in der Münchener Straße ist klein, doch der kompakte Raum bietet für alle Leistungsstufen das richtige Niveau. Nach Farben wird der Schwierigkeitsgrad der Route unterschieden: Gelb ist für Anfänger, grün für Fortgeschrittene, rot für Könner und weiß bietet den höchsten Anspruch. Doch aktuell gleicht die Halle vielmehr einer Baustelle. Überall liegen am Boden verteilt bunte Griffe, Schrauben und Werkzeug. „Wir schrauben die Routen selber“, erklärt Brugger. Sieben bis acht Kletterer überlegen zusammen, wie sie die Griffe an der Wand sinnvoll montieren. Durch die geringe Größe der Halle müssen die Organisatoren zusätzlich mit Aufklebern die unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen kennzeichnen. „Man erkennt am Stil, wer welche Route geschraubt hat“, meint die junge Frau, „jeder bevorzugt eine andere Art und Weise zu klettern, das merkt man dann schon“.
Brugger selbst klettert bevorzugt am Fels als in der Halle. Am liebsten in Arco am Gardasee, im Ötztal in Österreich oder im nähergelegenen Altmühltal sowie in der Fränkischen Schweiz. Die Felsen sind wahre Kletterhotspots und bieten mit teilweise vorgesteckten Routen auch Anfängern die Möglichkeit, in der Natur zu klettern oder bouldern. Doch was ist genau der Unterschied? Im Gegensatz zum Klettern findet Bouldern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden und nur in Absprunghöhe statt.
Mit 19 hat Brugger an einem Klettersteig den Spaß an ihrem heutigen Sport entdeckt, doch anders als beim Bouldern steht für sie beim Klettern der Spaß im Vordergrund: „Ich gehe am liebsten mit Freunden klettern und achte nicht auf den Schwierigkeitsgrad“, sagt die 26-Jährige. Nur in der Halle wolle sie die schwierigen Routen schaffen.
Den Bouldercup organisiert Brugger zusammen mit Kathi Schwibinger, ebenfalls eine ambitionierte Boulderin. Das Besondere: Kinder haben diesmal einen eigenen Wettkampf. „Das letzte Mal sind die Kinder irgendwie ausgeschlossen worden“, erklärt Brugger die Neuerung. Durch die zeitliche Abtrennung können die Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren in Ruhe ihren Wettkampf klettern, während die Jugendlichen und Erwachsenen erst anschließend starten. „Wir haben schon 36 Anmeldungen, mehr als im Jahr zuvor“, freut sich die Organisatorin über die positive Resonanz. Und noch etwas Besonderes gibt es für die Teilnehmer: T-Shirts – das Logo will sie aber nicht verraten. Es soll ja eine Überraschung bleiben.
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