Sieger mit 18: So schrieb Max Verstappen Formel-1-Geschichte
Sogar die Konkurrenten verneigen sich vor diesem Teenager. Max Verstappen hat sich am Sonntag in den Formel-1-Geschichtsbüchern verewigt. Mit 18 Jahren.
Er hat die Formel 1 mit 18 Jahren und 228 Tagen zu seinem Circus Maximus gemacht. Fahrerkollegen, Experten und die internationalen Medien verneigen sich vor Max Verstappen. Papa Jos stockte die Stimme, Opa Frans heulte wie ein kleines Kind. Das meistgehörte Wort nach dem sensationellen Auftritt des "Jahrhunderttalents" (Niki Lauda) beim seinem Sieg auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya: "Unglaublich."
Erster Niederländer auf dem obersten Treppchen eines Formel-1-Podiums, mit Abstand jüngster Gewinner in der 66-jährigen Geschichte der Motorsport-Königsklasse. "Das ist Max' Tag", betonte Ferrari-Star Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister musste seinen ersten Platz als jüngster Grand-Prix-Gewinner räumen, dort steht jetzt Verstappen, nachdem er vor Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen und dem Heppenheimer das Rennen am Sonntag gewonnen hatte.
Natürlich profitierte der Teenager vom Ausfall des Mercedes-Duos Nico Rosberg/Lewis Hamilton. Die Art und Weise, wie er den Sieg einfuhr in seinem ersten Renneinsatz für Red Bull und seinem gerade mal 24. Grand Prix, bewies Verstappens Ausnahmetalent. So sehr, dass Spaniens "El Periódico" meinte: "Die Astronomen sagen, ein Urknall habe am Anfang der Entstehung des Universums gestanden. Ähnliches scheint in der Formel 1 zu gelten, wo nach dem Zusammenkrachen der Mercedes-Rennwagen ein neuer Stern aufging. Sein Name ist Max Verstappen."
Ein Teenager. Sohn der Ex-Rennfahrers Jos Verstappen, der es in 105 Grand Prix nie als Erster ins Ziel schaffte. "Das ist unglaublich, aber er hat es verdient. Wahnsinn, wie er gefahren ist", stammelte Jos Verstappen, der zugleich auch Max' Manager ist. "Ich kann es noch immer nicht glauben", meinte sein Sohn auch Stunden nach dem Sieg. "Unglaublich", meinte Red Bulls Teamchef Christian Horner.
Max Verstappen bescherte dem einst branchenführenden Team das Ende einer Leidenszeit und der Formel 1 einen neuen Rennsieger. Den bis dato letzten Grand-Prix-Erfolg hatte Red Bull am 24. August 2014 durch Daniel Ricciardo beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gefeiert. Seitdem gewann mit ein paar Ferrari-Ausnahmen Mercedes.
Passend zum Besuch von Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz kehrte sein Team auf den obersten Podestplatz zurück. Freudestrahlend klatschte der Milliardär die Mechaniker an der Box ab. Alles richtig gemacht, werden sich die Verantwortlichen des Teams sagen, nachdem es an der Beförderung des Niederländers - einhergehend mit der Degradierung des Russen Daniil Kwjat zum B-Team Toro Rosso - in den Tagen vor dem Europa-Auftakt harsche Kritik gegeben hatte.
In Verstappen hat Red Bull aber wieder ein Juwel, das ist jetzt schon klar. "Geboren, um zu gewinnen", meinte Italiens "La Gazzetta dello Sport" und taufte ihn den "Baby-Verstappen". Für den "Corriere dello Sport" ist er der "Baby-Roboter".
Der Teenager hatte nicht mal einen Kfz-Führerschein, als er vor gut einem Jahr sein erstes Formel-1-Rennen bestritt. In seinem zweiten raste er als Siebter bereits in die Punkte - mit 17 Jahren. In Spanien legte er sein erstes Meisterstück ab. (dpa)
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