Silber für Althaus
Die Oberstdorferin holt sich im Einzel ihre zweite WM-Medaille
Sie sprang mit Sätzen auf 108 und 107 Meter zweimal weiter als ihre ärgste Widersacherin – und trotzdem musste sich die Oberstdorferin Katharina Althaus, 22, bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld am Ende wieder einmal der Norwegerin Maren Lundby, 24, (106,5/104,5 Meter) geschlagen geben. Wie schon bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Wie so oft im Weltcup. 0,5 Punkte, umgerechnet 25 Zentimeter, lagen letztlich zwischen Gold und Silber. So muss Althaus zwar weiter auf den ersten großen Einzel-Titel ihrer Laufbahn warten. Einen Tag, nachdem sie als Schlussspringerin die Goldmedaille des deutschen Quartetts bei der Premiere des WM-Teamwettbewerbs perfekt gemacht hatte, war sie trotzdem glücklich: „Ich freue mich richtig über die Silbermedaille. Ich habe zwei gute Sprünge gemacht und gehofft, dass es dieses Mal reicht. Aber Maren spring einfach richtig stark.“ Auf Platz drei folgte die 35-jährige Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz (101/105,5 Meter).
Für die deutschen Springerinnen war es vor 4100 Zuschauern erneut eine Demonstration der derzeitigen Mannschaftsstärke. Mit Juliane Seyfarth (29, Eisenach) als Vierte und Carina Vogt (27, Schwäbisch Gmünd) auf Rang zehn schafften zwei weitere Springerinnen des Teams von Bundestrainer Andreas Bauer den Sprung unter die besten Zehn. Der Coach war glücklich: „Es war mega spannend. Wir haben bei jedem Großereignis-Wettkampf eine Medaille gewonnen. Das ist fantastisch.“
Der Teamwettbewerb der Frauen, bis kurz vor der WM gar nicht im offiziellen Wettkampf-Programm, hat im Nachhinein noch viel Lob bekommen. Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Ski-Verbands (ÖSV), meinte beispielsweise: „Das Teamspringen bei den Frauen war spannender als bei den Männern.“ Schon am Samstag (ab 16 Uhr) haben beide zusammen, Frauen und Männer, im Mixed-Springen die Chance auf die nächste WM-Medaille. Stephan Schöttl
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