Sorgenfalten zum Jubiläum
Die Klubs ermitteln zum 40. Mal den schwäbischen Meister. Die Veranstalter kämpfen mit Problemen
Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Sagt der Volksmund. Die schwäbische Meisterschaft im Hallenfußball, die am Freitag in Babenhausen angepfiffen wird, begeht in diesem Winter ihren 40. Geburtstag. Doch die Jubelstimmung hält sich in Grenzen, denn das Jubiläumsturnier kann durchaus die letzte Veranstaltung sein, die in dieser Form ausgetragen wird. Das Interesse an dem einstigen Vorzeigeturnier hat in den vergangenen Jahren rapide abgenommen, die höherklassigen schwäbischen Vereine glänzen durch Abwesenheit. Die Zuschauer kommen spärlicher als früher in die Arenen. Ob’s an der Umstellung auf Futsal, die vor einigen Jahren erfolgte, oder an einer allgemeinen Hallenverdrossenheit liegt? Darüber streiten sich die Fachleute. Fakt ist, dass der schwäbische Bezirksausschuss bei seiner Jahrestagung im Januar über Reformen diskutieren möchte. Man darf gespannt sein, welche Pläne die Fußballgranden Johann Wagner (Bezirksvorsitzender) und Rainer Zeiser (Spielleiter) aus der Schublade ziehen.
Sehr interessiert daran sind auch Dieter Zoglauer (69) und Rudi Sylvester (71). Das Duo war 1980 dabei, als der Budenzauber in Schwaben seinen Erfolgszug startete. Sie feierten mit dem TSV Schwaben den Turniersieg in der Augsburger Sporthalle. 1500 Zuschauer kamen und erlebten ein Spektakel. Denn im Finale standen sich der TSV Schwaben Augsburg (Landesliga) und Bayernligist FCA gegenüber. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt, 5:5 stand es nach regulärer Spielzeit und der Verlängerung in diesem Prestigeduell. Das Siebenmeterschießen musste entscheiden. Beim Stand von 3:3 scheiterte der sonst so sichere Reinhard Kindermann am überragenden Schwaben-Schlussmann Zoglauer. Der nächste Versuch der Violetten saß. Rudi Sylvester hämmerte die Kugel in den Kasten von FCA-Keeper Herman Lutz, der Außenseiter durfte die Silberschale in Empfang nehmen. Beim Favoriten herrschte großer Frust. Das war vor 39 Jahren. „Dieses Spiel hat dem Hallenfußball in Schwaben einen enormen Schub verliehen“, sind sich Sylvester und Zoglauer noch heute sicher.
Am Freitag startet im Fuggermarkt Babenhausen die 40. Turnierserie, die am 12. Januar in der Günzburger Rebayhalle ihr Ende findet. Titelverteidiger FC Stätzling ist dafür schon qualifiziert. Ausrichter ist der SC Bubesheim. Seit 1992 spielen auch die Frauen den Bezirksmeister aus. Sie sind an der Donau auch auf dem Parkett vertreten und längst ein fester Bestandteil des schwäbischen Budenzaubers.
Der Turnierplan
Babenhausen, 28. Dezember, 18 Uhr, Gruppe 1 TSV Babenhausen, TV Erkheim, TV Haldenwang; Gruppe II TV Bad Grönenbach, TSV Ottobeuren, SpVgg Günz-Lauben
Günzburg, 29. Dezember, 17 Uhr, Gruppe I FC Gundelfingen, SSV Glött, SG Reisensburg; Gruppe II SC Bubesheim, TSG Thannhausen, SG Röfingen
Neusäß, 29. Dez., 17 Uhr, Gruppe I TSV Bobingen, Türkgücü Königsbrunn, TSV Schwabmünchen; Gruppe II TSV Neusäß, TSV Gersthofen, SC Altenmünster
Marktoberdorf, 30. Dez., 16 Uhr, Gruppe I Olympia Neugablonz, TSV Betzigau, FSV Marktoberdorf; Gruppe II VfB Durach, SV Steinheim, FC Bad Wörishofen
Nördlingen, 30. Dez., 16 Uhr, Gruppe I TSV Nördlingen, SSV Dillingen, SV Roggden; Gruppe II SV Holzkirchen, TSV Wertingen, TSV Monheim
Friedberg, 5. Jan., 18 Uhr, Gruppe I FC Stätzling, TSV Friedberg, TSV Dasing; Gruppe II Kissinger SC, BC Adelzhausen, TSV Haunstetten
Meitingen, 6. Jan., 17 Uhr Gruppe I Türkspor Augsburg, TSV Meitingen, TG Viktoria Augsburg; Gruppe II VfR Neuburg, TSV Aindling, FC Affing
Günzburg, 12. Jan., 12.30 Uhr, Finale
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