Allein in Singapur
„Gewohnheitstier“ Angelique Kerber schweigt zur Trennung von Trainer Fissette
Von der Normalität ist Angelique Kerber in Singapur weit entfernt. Die Rätsel um ihre plötzliche Trennung von Trainer Wim Fissette drängen das Sportliche vor dem Auftakt der WTA Finals am Sonntag zunächst einmal in den Hintergrund. Dass Deutschlands Tennis-Star sich lieber auf die kniffligen drei Vorrundenpartien konzentriert und das Stelldichein der besten acht Spielerinnen als „absolutes Highlight“ einstuft, dürfte daran nichts ändern.
Zu überraschend, zu unerklärt blieb der Schnitt, mit dem Kerber nach nur elf Monaten vor dem nächsten Neuanfang steht und der in der Tennis-Szene für Verwunderung sorgt. Ihr Umfeld? Zerrissen.
„Es ist viel passiert in den letzten zwei Jahren und Teil davon war es, einige schwierige Entscheidungen zu treffen, um auf das nächste Level zu kommen“, schrieb Kerber auf Instagram, ohne explizit einen Zusammenhang zur Trennung von Fissette zu nennen.
Die offizielle, knappe Begründung des Kerber-Managements hinterließ Raum für Spekulationen. Es gebe „unterschiedliche Auffassungen“ in der „zukünftigen Ausrichtung“, stand in der Erklärung. Der Schritt kommt von außen betrachtet umso unerwarteter, wenn man bedenkt, dass Kerber Veränderungen wenig mag und von der langjährigen Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner als „Gewohnheitstier“ beschrieben wurde.
Im vergangenen November war der Wechsel von Langzeitcoach Torben Beltz zu Fissette für Kerber eine mutige Entscheidung gewesen. Erfolgreich hatten die beiden dann zusammengearbeitet. Die Kielerin überwand das Tief von 2017, etablierte sich wieder in der Weltspitze. Und erfüllte sich mit dem Wimbledontriumph Mitte Juli einen Traum. Mit der Nachfolger-Thematik will sich die Weltranglisten-Dritte erst nach ihrem letzten Turnier des Jahres beschäftigen. Spätestens zum Beginn der Vorbereitung auf die nächste Saison soll der neue Trainer dann feststehen. (dpa)
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