Im Sport sind die Machtstrukturen undurchsichtig. Die Protagonisten halten sich bedeckt, oft steht Aussage gegen Aussage. Sind die Fans sogar mächtiger als die Verbände?
Es ist Ende April, die Corona-Pandemie hat die Welt fest in ihrer Hand. Trotzdem versammeln sich Tausende an verschiedenen Orten Englands, skandieren, tragen selbst beschriebene Schilder – und tun lärmend ihren Unmut kund. Kurz zuvor haben einige englische Fußballvereine verkündet, ab dem kommenden Jahr eine Super League zu gründen, eine Elite-Liga, die mehr Topspiele zwischen den europäischen Topvereinen auf Spitzenniveau verspricht. Höhere Attraktivität gleich mehr Zuschauer gleich mehr Geld, lautet die einfache Rechnung. Die Aktion geht jedoch nach hinten los, denn die Fans spielen da nicht mit, gehen auf die Straße, erhöhen den öffentlichen Druck. Der Grund: Der Kommerz nehme zu große Züge an. Kurz darauf ziehen die Vereine ihr Anliegen zurück, räumen ein, einen Fehler gemacht zu haben. Die Fans haben es ihnen also gezeigt, der kleine Mann scheint gewonnen zu haben – eine Annahme, die jedoch nur bei oberflächlicher Betrachtung zutrifft. Wer hat also wirklich die Macht im Sport? Berater und Beraterinnen? Athletinnen und Athleten? Fans?
Macht im Sport: Die Super League ist gescheitert – der Gedanke lebt aber
Letztere scheinen sich endlich einmal durchgesetzt zu haben. Nach Jahren der Reformen, die die Unterstützer systematisch benachteiligt haben, scheint die Einführung einer Super League die erste Debatte nach sich gezogen zu haben, die die Fans für sich entscheiden konnten – und das, indem sie zu Tausenden auf die Straße gingen und dagegen demonstrierten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Neuerungen wie die Zerstückelung der Spieltage, die immer späteren Anstoßzeiten, steigende Ticketpreise oder die Benachteiligung der kleineren Vereine stets die (finanziellen) Interessen der Vereine in den Vordergrund stellten.
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