Tränen und Trost
Frauen-Staffel hinkt als Sechste der Konkurrenz deutlich hinterher
Katharina Hennig konnte einem fast ein bisschen leidtun. Die 20-Jährige aus Oberwiesenthal, die im deutschen Langlauf-Lager mit Rang elf im 15-Kilometer-Skiathlon für eine der wenigen Lichtblicke in der ersten WM-Woche gesorgt hatte, rang mit der Fassung. „Es tut mir so leid für die Mannschaft“, sagte die WM-Debütantin, die in der deutschen 4 x 5-Kilometer-Staffel mit der Bürde der Startläuferin nicht zurechtkam und die letzte realistische Medaillenchance für die DSV-Loipenspezialisten schon früh verspielte. Die Polin Justyna Kowalczyk sei die erste Klassik-Runde angegangen, „als gäbe es kein Morgen“, suchte die junge Sächsin im Ziel nach einer Entschuldigung – sichtlich gegen ihre Tränen ankämpfend. „Ich wollte die Lücke nicht zu groß werden lassen und war dann in der zweiten Runde blau. Natürlich mache ich mir Vorwürfe.“ Ihre erfahrenen Kolleginnen Steffi Böhler, Nicole Fessel und Sandra Ringwald, die insgeheim darauf gehofft hatten, in die Phalanx der Skandinavierinnen einbrechen zu können, konnten den Rückstand nicht mehr wettmachen und spendeten dem Küken im Team Trost: „Heute tut es bei Katha weh, vielleicht auch noch morgen. Aber irgendwann sagt sie: Es hat mich stärker gemacht“, betonte Böhler. Und die Oberstdorferin Fessel sagte: „Es war wahnsinnig schwer. Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen“. Alle, die das hörten, fragten sich, ob diese Staffel jemals gewonnen hat und ob sie in dieser Zusammensetzung ein zweites Mal bei einem Großereignis starten wird. Heute ab 12.30 Uhr gehen Thomas Bing, Jonas Dobler, Florian Notz und Lucas Bögl in die Loipe – ohne Aussicht auf eine Medaille.
Dagegen wird von Dreifach-Weltmeister Johannes Rydzek heute im Teamsprint mit Eric Frenzel erneut Großes erwartet. Das Springen von der Großschanze beginnt um 15 Uhr, der Langlauf um 17.15 Uhr.
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