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Ungarn
18.08.2021

Einfluss auf ausländische Ligen: Wie Orbán den Fußball instrumentalisiert

Ungarns Staatschef Viktor Orban versucht über den Fußball seine nationalistischen Ideen zu verwirklichen und übt auch Einfluss in den Nachbarländern aus.
Foto: Darko Vojinovic, dpa

Kaum etwas ist für Viktor Orbán wichtiger als die ungarische Identität. Die lässt sich über den Fußball einfach steigern – auch über die Landesgrenzen hinaus.

„Raus, raus mit den Magyaren aus dem Land“, hört man immer wieder in den Stadien in Rumänien. Ungarns Staatschef Viktor Orbán weiß genau, dass Sport und vor allem Fußball nationalistische Gefühle weckt und fördert. Er nutzt das auch im Ausland und investiert Millionen in Fußballvereine in den Nachbarländern. In vielen dieser Länder gilt das als Provokation.

Orbán bedient gerne die Fantasien einen großungarischen Reiches, also eines Staates innerhalb der Grenzen des Königreich Ungarn, das vor dem Ersten Weltkrieg auch Gebiete in Rumänien, in Serbien, Kroatien, Slowenien, der Slowakei und der Ukraine umfasste. Erst erteilte er die Ungarische Staatsbürgerschaft sämtlichen Magyaren in diesen Ländern. Der Volksstamm gilt hierzulande als Synonym für Ungarn, ist jedoch nur eine Ethnie, die vorwiegend in Ungarn lebt – und eben in angrenzenden Ländern.

Ungarns Regierung investiert in den letzten zehn Jahren 2,3 Milliarden Euro in den Fußball

Doch die Erhaltung der ungarischen Identität in den Nachbarländern schien ihm viel einfacher durch Fußball zu erreichen. Laut ungarischen Medien hat Orbáns Regierung in den letzten zehn Jahren über 2,3 Milliarden Euro in den Fußball investiert. Allein die neue Puskas-Arena in Ungarns Hauptstadt Budapest hat rund 500 Millionen Euro gekostet. Mehr als 70 Millionen Euro sind offiziell in den ausländischen Fußball geflossen, um die „Vereinigung der Nation“ voranzubringen.

Slowakei Gestartet wurde das Projekt Orbáns in der Slowakei. Etwa 75 Prozent der Einwohner der Stadt Dunajska Streda bekennen sich als Ungarn. Ein guter Anlass für die Orbán-Regierung eine top Fußballmannschaft zu fördern. Die Mannschaft spielte jahrelang gegen den Abstieg, doch mittlerweile gilt sie Jahr für Jahr als Titelkandidat. Mit einem modernen Stadion, ein paar ungarischen Nationalspielern und Bernd Storck als Trainer ist der FC DAC in den vergangenen Jahren zweimal Vizemeister geworden. Ungarische Flaggen sind immer Teil der Choreografie. Derbys gegen Slovan Bratislava enden immer mit nationalistischen Parolen.

Rumänischer Fußballklub Sepsi steigt mit Millionen finanziert nun Jahr für Jahr auf

Rumänien Im Jahr 2014 spielt Sepsi Osk Sfantu-Gheorghe noch in der vierten Liga. Nie in seiner Geschichte kam der Klub, in dessen Heimatstadt 70 Prozent der Bevölkerung ungarnstämmig sind, über die Drittklassigkeit hinaus. Seit 2014 aber steigt das Team Jahr für Jahr auf und steht 2020 im Pokalfinale. Ende der Saison 20/21 belegt es Platz vier und qualifiziert sich für die Conference League. Ende September soll die Mannschaft mit einem neuen Stadion belohnt werden. Drei Millionen Euro hat die Orbán-Regierung in den Klub investiert. Geld fließt aber auch von staatlichen Firmen, wie Banken und Raffinerien. Bei Auswärtsspielen wird die Mannschaft brutal attackiert, obwohl nur wenige ungarische Spieler im Mannschaftskader stehen. „Raus, raus mit den Magyaren aus dem Land“, brüllen die rumänischen Ultras. Die Schiedsrichter hören weg, der Verband verteilt geringe Geldstrafen. Ungarische Investitionen sind auch beim Zweitligisten FK Csikszereda vorhanden. Seit Jahren fließen Millionen in die Fußballakademie aus Miercurea Ciuc (die Bevölkerung besteht zu 82 Prozent aus Ungarn und Ungarinnen). Die Herren-Mannschaft spielt zum ersten Mal in der Geschichte in der Zweiten Liga. Sie wird auch fast überall mit nationalistischen Parolen empfangen.

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Serbien 2014 ist auch ein wichtiges Jahr in der Geschichte des TSC Backa Topola aus Serbien. Das kleine Dorf, in dem über die Hälfte Ungarn sind, hat immer in der vierten Liga gespielt, doch jetzt kommt der Aufschwung. 2019 steht die Mannschaft schon in der Ersten Liga und spielt gegen Partizan oder Roter Stern Belgrad. Am Ende der Saison 2020 reicht es für Platz vier und den Einzug in die Europa League.

Orbáns Freund Lorinc Meszaros finanziert ein neues Stadion an der ungarischen Grenze

Kroatien 2016 kauft Orbáns bester Freund, Lorinc Meszaros, den NK Osijek, obwohl nicht einmal ein Prozent der Einwohner ungarisch ist. Er rettet den Klub vor dem Bankrott. 2021 belegt Osijek die beste Platzierung seiner Geschichte, Platz zwei, und spielt lange um die Meisterschaft mit. Meszaros verspricht dem Traditionsverein an der ungarischen Grenze ein neues Stadion und beginnt die Bauarbeiten. Dem Klub wurden schon 2016 eine Staatshilfe aus Ungarn von 550.000 Euro pro Jahr zugewiesen

Slowenien 2014 wird ein neuer Fußballverein im ehemaligen „Ungarischen Teil“ Sloweniens gegründet. NS Mura Murska Sobota startet aus der vierten Liga. 2019 steigen sie in die Erste Liga auf, 2020 gewinnen sie den Pokal und spielen in der Europa League. 2021 bezwingen sie Traditionsvereine wie Maribor und Olimpija Ljubljana und gewinnen die Meisterschaft. 6,1 Millionen Euro sind offiziell aus Ungarn an den Zweitligisten Nafta 1903 geflossen.

Auch in der Ukraine investieren die ungarischen Freunde Orbán und Meszaros

Österreich 2020 versuchte Orbáns Freund Lorinc Meszaros beim SV Mattersburg (damals Bundesliga) einzusteigen. Er wollte den Klub nahe der ungarischen Grenze vor dem Bankrott retten. Hat es aber nicht geschafft. Der Klub existiert mittlerweile nicht mehr.

Ukraine Die ungarische Finanzierung kann in diesem Fall nur schwer nachgewiesen werden, es gibt aber augenscheinliche „Zufälle“. 2015 wird ein kleiner Fußballverein im „ungarischen“ Teil der Ukraine gegründet, der FC Minaj aus Uzhhorod (sieben Prozent der Einwohner sind Ungarn) steigt Jahr für Jahr auf und landet zur Saison 2020/2021 in der ersten Liga. Ohne direkte Finanzierung war aber der Klassenerhalt nicht möglich. Die Regierung in Kiew erlaubt keine ausländischen Finanzierungen.

Viktor Orbán kommt durch die zahlreichen Investitionen seinem Wunsch immer näher, eine Nationalmannschaft zu sehen, die Spieler aus allen historischen Regionen beinhaltet. Eine großungarische Mannschaft. Eine, mit der die ungarische Identität nicht nur erhalten wird – sondern gesteigert.

Zum Autor: Istvan Deak, 36, rumänisch-ungarischer Journalist, arbeitet derzeit über ein Austauschprogramm in unserer Redaktion.

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