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Nachruf
06.01.2020

Viel mehr als nur das Wembley-Tor: Torhüter-Legende Hans Tilkowski ist tot

Hans Tilkowski stand im WM-Finale 1966 im Wembley-Stadion im Tor der deutschen Nationalmannschaft.
Foto: dpa

Hans Tilkowski wird immer mit dem Wembley-Tor in Verbindung gebracht. Dabei hatte er auch abseits davon ein bewegtes Leben. Nun ist er mit 84 Jahren gestorben.

Er bestritt 39 Länderspiele, gewann den Europapokal und war der erste Torwart, der Fußballer des Jahres war. Doch für die meisten Menschen ist nun der Mann gestorben, der das Wembley-Tor kassierte. Dabei hatte Hans Tilkowski ein bewegtes Torwart-Leben..

Manchmal, wenn ein Unbekannter auf ihn zu kam und Luft holte, um etwas zu sagen, antwortete Hans Tilkowski, bevor die Frage gestellt war: „Nein, der Ball war nicht drin!“ Später sagte er schmunzelnd: „Wenn ich für jede Frage zum Tor eine Mark bekommen hätte, wäre ich Millionär geworden...“

Das Wembley-Tor. Erzielt am 30. Juli 1966 im Wembley-Stadion. Ein Schuss von Geoffrey Hurst an die Latte des deutschen Tores, der Ball prallt auf den Boden. Es gibt Fotos, auf denen Hans Tilkowski den Kopf geradezu verzweifelt nach hinten verdreht, um zu sehen, ob der Ball hinter der Linie war.

Hans Tilkowski wollte nicht auf das Wembley-Tor reduziert werden

War er nicht. Schiedsrichter Gottfried Dienst befragte Linienrichter Tofik Bachramov, der zeigte zur Mittellinie – so ging England in der Verlängerung des Finales mit 3:2 in Führung, am Ende hieß es 4:2. Lange hat Tilkowski nicht gern über das berühmteste Tor der Fußballgeschichte gesprochen, dem sogar ein Bildband („Das Tor des Jahrhunderts“) gewidmet wurde. Er hat sich geärgert über die Fehlentscheidung, vor allem aber wollte er nicht auf diesen einen Moment reduziert werden.

Später, als seine aktive Laufbahn und die Trainer-Karriere beendet waren, hat er sich damit arrangiert und konnte seine Späße darüber machen. Seine Biografie nannte er 2006 augenzwinkernd „Und ewig fällt das Wembley-Tor“.

Wembley-"Kronzeuge" Hans Tilkowski wurde 84 Jahre alt. Der ehemalige Nationaltorhüter war nach langer Krankheit gestorben.
Foto: Jonas Güttler, dpa

40 Jahre zuvor war das erste Buch über „Til“ erschienen, auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn war „Keine Angst vor scharfen Schüssen“ ein Bestseller. Er war die Nummer 1 von Borussia Dortmund und der Nationalmannschaft, er trug dazu bei, dass der BVB als erste deutsche Mannschaft einen Europapokal gewann, und er war 1965 der erste Torwart, der den Goldenen Ball als „Fußballer des Jahres“ bekam.

Hans Tilkowsi war einer der erste großen Fußball-Stars in Deutschland

Aus dem Sohn einer Bergmannsfamilie, die in einfachsten Verhältnissen in einer Zechenkolonie des Dortmunder Vororts Husen lebte, war ein Star seiner Zeit geworden. Im Kicker erschien das lebensgroße Foto einer Tilkowski-Parade, zum Zusammenkleben und Aufhängen – ein Starschnitt. Dabei wollte er nie ein Star sein, sondern nur seiner Mannschaft dienen. So war auch sein Stil als Torwart: Ruhig, sachlich, klar. Nur, wenn es sein musste, wurde er zum Flieger. Bei Westfalia Herne entwickelte er sich, der Verein spielte Ende der 50er Jahre um die deutsche Meisterschaft.

In der Nationalmannschaft startete er durch, erlebte dann aber einen persönlichen Rückschlag. Im festen Glauben, die Nummer 1 zu sein, flog er zur WM 1962 nach Chile. Doch dann zog Bundestrainer Sepp Herberger ihm den unerfahrenen Zweitligaspieler Wolfgang Fahrian vor. Bei Tilkowskis Wutausbruch im Quartier soll Mobiliar zu Bruch gegangen sein. Sicher ist: Stur, wie er sein konnte, zog er sich aus der Nationalmannschaft zurück und sprach eineinhalb Jahre kein Wort mit Herberger. Erst Anfang 1964 kehrte er ins deutsche Tor zurück.

Als Trainer arbeite Tilkowski auch beim TSV 1860 München und dem 1. FC Nürnberg

In Herne hat er bis zuletzt gelebt und sich von dort aus vielfältig sozial engagiert, vor allem für die Friedensdörfer, in denen Kinder mit Kriegsverletzungen behandelt werden. Das war ihm wichtiger als die Erinnerungen an eine große Karriere in einem Sport, von dessen Kommerzialisierung er sich immer mehr abwandte. Schon als Trainer hatte er früh gespürt, wie seine Werte aus den neuen Zeiten fielen. Als Lehrgangsbester bekam er 1970 die Fußballlehrerlizenz und ging in die Bundesliga-Geschichte ein – als Erster, der in der Liga vom Spieler zum Trainer wurde.

In Bremen hatte seine Karriere im März 1970 begonnen – er stand noch als Spieler bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag, als Werder tief im Abstiegskampf in ihm den Retter sah. Tatsächlich führte Tilkowski die Bremer aus aussichtsloser Lage zum Klassenerhalt. Gehen musste er trotzdem, weil schon vor seinem Antritt ein Trainer für die neue Saison verpflichtet worden war.

Er kehrte 1976 an die Weser zurück, doch sein Abgang war heftig: Als er im Dezember 1977 von einer Spielerabstimmung gegen sich erfuhr und die Rückendeckung des Vorstands vermisste, stieg er von einem Tag auf den anderen aus – unter Verzicht auf 60.000 DM Gehalt.

Zwischen den beiden Bremer Engagements hatte er beim TSV 1860 München und beim 1. FC Nürnberg gearbeitet, danach wurde er weder beim 1. FC Saarbrücken noch bei AEK Athen glücklich.

Zur Legende wurde er trotzdem, wegen eines Tores, das keins war. So gelassen und humorvoll er damit umging, so hielt er stets daran fest: „Der Ball war nicht drin“.

Nun erlag Tilkowski im Alter von 84 Jahren einer Krebserkrankung.

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