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Interview
08.02.2018

Was FCA-Kicker Koo über die Olympiastadt und sein Heimweh sagt

FCA-Spieler Ja Cheol Koo ist der einzige Südkoreaner in der Fußball-Bundesliga.
Foto: Stefan Puchner, dpa

Ja-Cheol Koo ist der einzige Südkoreaner in der Bundesliga. Was er über seinen schwierigen Start in Deutschland, den Alltag in Korea und seinen Besuch in der Olympiastadt sagt.

Herr Koo, am Freitag beginnen die ersten Winterspiele in Südkorea. Macht Sie das ein wenig stolz?

Koo: Ja, wir freuen uns schon seit langem darauf, Olympia bei uns im Land zu haben. Wir hatten schon die Fußball-Weltmeisterschaft 2002 und 1988 die Sommerspiele in Seoul. Wintersport kommt zum ersten Mal so groß zu uns ins Land. Mich freut es, dass Menschen aus vielen Ländern nach Südkorea kommen und mein schönes Land kennen lernen.

Was erwartet die Besucher?

Koo: Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Etwa fünfzig Prozent des Landes ist bergig. Meistens kommt man in der Hauptstadt Seoul an. Eine riesige, hektische Stadt, aber es gibt viele Sachen, die einen Besuch wert sind. Der Verkehr morgens und abends ist hektisch, obwohl die Straßen gut ausgebaut sind und über bis zu fünf Spuren verfügen. Zumindest der Verkehr erinnert an amerikanische Städte.

Aus welcher Stadt stammen Sie?

Koo: Ich bin in Nonsan geboren (relativ zentral in Südkorea, gut 130.000 Einwohner, Anmerkung der Redaktion), das ist vergleichbar mit Augsburg. Unsere Familie ist später nach Daejeon gezogen (nahe Millionenstadt).

Wie unterscheidet sich der Alltag der Südkoreaner von dem der Europäer?

Koo: Allzu groß sind die Unterschiede nicht. Ich finde das Leben in Südkorea angenehm. Der Service ist überall sehr gut. In Seoul hat sich in den vergangenen 30 Jahren viel getan. Seit den Olympischen Sommerspielen sind viele neue Gebäude entstanden. Und was für uns auch wichtig ist: Egal ob in der Tiefgarage, in der Bahn oder auf der Straße – die WLAN-Verbindungen sind überall sehr gut. Die Leute nutzen das Handy noch viel mehr als hier in Europa. Aber ich muss auch eingestehen, dass ich den koreanischen Alltag nicht mehr hundertprozentig kenne. Ich lebe seit sieben Jahren die meiste Zeit in Deutschland.

Hören Sie auch Korea-Pop?

Koo: Klar, natürlich. Das höre ich jeden Tag, auch im Auto, wenn ich zum Training und zurück fahre. Oder vor dem Spiel. Als deutsches Lied kenne ich nur „99 Luftballons“ von Nena. Und „Der, die, das“ aus der Sesamstraße.

Koo hat Deutsch mit der Sesamstraße gelernt

Wie kommt das?

Koo: Als ich zum ersten Mal nach Deutschland gekommen bin, wollte ich schnell Deutsch lernen. Das ging am besten mit der Sesamstraße.

Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, zum Fußballspielen nach Deutschland zu wechseln?

Koo: Ich war im Kader für die koreanische Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2010 in Südafrika. Wir haben ein Trainingslager nahe Innsbruck bezogen. In der Freizeit habe ich die deutsche Bundesliga im Fernsehen verfolgt. Zu Hause in Korea gab es nur die englische Premier League zu sehen. In diesen zwei Wochen in Innsbruck habe ich fast täglich Bundesliga geschaut. Ich fand das sehr interessant, weil die Stadien immer voll waren und die Qualität des Fußballs gut. Außerdem spielen viele bekannte Profis dort. Deswegen habe ich meinem Berater gesagt: Wenn es möglich ist, dann möchte ich nach Deutschland.

Wie ging die Geschichte weiter?

Koo: Ein halbes Jahr später habe ich mit der Nationalmannschaft am Asian Cup in Katar teilgenommen. Dort habe ich fünf Tore geschossen und einige Vorlagen gegeben. Danach kamen einige Angebote, unter anderem vom VfL Wolfsburg. Ich habe die Chance ergriffen.

Ist Ihnen die Umstellung von Asien auf Europa leicht gefallen?

Koo: Ich war 21 Jahre alt und hatte am Anfang schon Heimweh. Ich konnte kein Deutsch sprechen, mein Englisch war nicht sehr gut. Dazu kam das andere Essen und die neue Kultur. Es war schwierig. Alles war neu für mich. Ich musste erst lernen, wie die Abläufe um die Mannschaft waren. Was passiert vor einem Heimspiel, wie reist das Team auswärts an? Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht hundertprozentig auf den Fußball konzentrieren kann, weil die Dinge drumherum viel Kraft gekostet haben. Ich war nicht ganz zufrieden damit, wie ich Fußball gespielt habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich besser spielen kann und habe mir gesagt, dass ich die Kultur und vor allem die Sprache lernen muss. Das habe ich gemacht, nach einem Jahr war alles besser.

Wie kommen Sie jetzt zurecht?

"Augsburg ist meine zweite Heimat geworden"

Koo: Nach sieben Jahren fühle ich mich hier wie zu Hause. Augsburg ist meine zweite Heimat geworden. Ich werde die Stadt bis zu meinem Lebensende in meinem Herzen tragen. Nur die Eltern und langjährige Freunde vermisse ich manchmal.

Sie sind wegen der Bundesliga nach Deutschland gewechselt, Sie gehören der koreanischen Fußball-Nationalmannschaft an, die sich für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifizierte. Haben sich Ihre sportlichen Träume erfüllt?

Koo: Ja. Mein erstes Ziel mit der Nationalmannschaft ist es, ein gutes WM-Turnier zu spielen. Vorher will ich hier gut trainieren und meine maximale Leistung für den FC Augsburg in der Bundesliga abliefern. Und hoffentlich ohne Verletzung bleiben.

Wo spielen Ihre Kollegen aus der Nationalmannschaft?

Koo: Nach dem Wechsel von meinem Freund Dong Won Ji von Augsburg zum Zweitligisten Darmstadt bin ich der einzige Koreaner in der Bundesliga. In England spielen drei Spieler in der ersten und zweiten Liga. In Frankreich sind es zwei. Mehr spielen nicht in Europa.

Haben Sie sich schon an Spätzle und Schupfnudeln gewöhnt oder bevorzugen Sie die Gerichte aus der Heimat?

Koo: Ich esse am liebsten koreanisch. Ich mag Kimchi (sauer eingelegter Chinakohl und andere Gemüse, Anmerkung der Redaktion) mit verschiedenen scharfen Soßen und viel Knoblauch. Dazu gibt es Fleisch oder auch Fisch. Unsere Mahlzeiten-Kultur ist eine andere. Wir haben nicht Vorspeise und Hauptgericht, sondern alles kommt auf den Tisch und es gibt viele kleine Teller. Die Qualität ist sehr gut. Die einheimische Küche hier esse ich eher selten, weil es mir zu salzig schmeckt.

Wie groß ist die Vorfreude in Korea auf die Olympischen Spiele?

Koo: So genau kann ich das nicht sagen, denn ich bin ja hier. Aber im Fernsehen ist es ständig ein Thema. Und Präsident Moon Jae In wird oft in Zusammenhang mit Olympia gezeigt. Es wird Werbung für die Spiele gemacht und Tickets werden angeboten.

Wie informieren Sie sich über das Geschehen in der Heimat?

Koo: Ich schaue über das Internet koreanisches Fernsehen und informiere mich auch über das Sportgeschehen.

Welche Sportarten bevorzugen die Koreaner?

Koo: Die Nummer eins ist Baseball. Dann kommt der Fußball. Basketball und Volleyball sind auch beliebt.

Wir Europäer sagen, dass sich die Koreaner ähnlich sehen. Was sagen Sie dazu?

Koo: Ich sage das gleiche von den Europäern. Vor allem am Anfang habe ich mich schwergetan, die Gesichter zu unterscheiden. Jetzt ist das kein Thema mehr.

Sind Sie schon mal Ski gefahren?

Koo: Nein, weil sich ein Teamkollege das Kreuzband dabei gerissen hat. Das will ich nicht riskieren.

Waren Sie schon im Olympiaort Pyeongchang?

Koo: Klar. Ich war mit der Familie im Sommer dort. Wir sind spazieren und essen gegangen und haben uns alles angesehen. Es ist sehr schön.

In den vergangenen Wochen äußerten deutsche Sportler wegen der nordkoreanischen Raketentests ihre Sorgen, ob die Spiele sicher sind. Sehen Sie ein Problem?

Koo: Die Grenze zu Nordkorea ist nur rund 60 Kilometer entfernt. Aber seit Kriegsende leben wir friedlich nebeneinander und die Südkoreaner führen ein normales Leben. Korea ist ein geteiltes Land, aber man muss wirklich keine Angst haben.

Zur Person: Ja Cheol Koo kam 2011 in die Fußball-Bundesliga. Der 28-Jährige spielte zunächst für Wolfsburg, Augsburg und Mainz. 2015 kaufte der FCA den Mittelfeldspieler, sein Vertrag läuft bis 2019. Für Südkorea trat der verheiratete Familienvater (zwei Kinder) 55 Mal an.

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