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Integration
11.07.2018

Was die Özil-Debatte zeigt

Der Nationalspieler dient als Sündenbock für das deutsche Ausscheiden. Die Diskussion nach den Fotos mit Recep Tayyip Erdogan lässt allerdings noch tiefer in die Gesellschaft blicken

Es ist der 2. Dezember 2004, als Reinhard Grindel im Deutschen Bundestag sein Urteil fällt. „Multikulti ist in Wahrheit Kuddelmuddel“, sagt der CDU-Politiker, heute Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). „Es ist eine Lebenslüge, weil Multikulti in vielen Vierteln eben nur Monokultur geschaffen hat, wo Anreize zur Integration fehlen.“ Im Prinzip bleibt er sich nun seiner damaligen Linie treu. Integration ohne Wenn und Aber. Und Mesut Özil, 2014 noch gefeierter Weltmeister, von Kanzlerin Angela Merkel persönlich gewürdigt, wird nun zum in Deutschland geborenen Türken, der als Sündenbock für das WM-Vorrunden-Aus herhalten muss. Seine Körpersprache wird kritisiert – vor allem aber sein Schweigen zu den fatalen Fotos vom Treffen mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Grindel und DFB-Manager Oliver Bierhoff fordern eine rasche öffentliche Erklärung des bislang schweigenden Weltmeisters Özil. Sicher, der in Gelsenkirchen geborene Mesut Özil tut wenig, um den Vorurteilen entgegenzutreten – die von Grindel schon 2004 geforderte bedingungslose Integration hat nicht in allen Bereichen geklappt. Aber wer die hitzigen Debatten in den sozialen Medien verfolgt, wie die AfD den Fall Özil anfeuert, muss erkennen: Hier ist auch Rassismus unterwegs.

In der hitzigen Debatte, der Polarisierung seit der Aufnahme von über einer Million Flüchtlinge, wird oft ein Punkt vergessen: Sind die Deutschen auch ausreichend integrationsbereit? Oder haben sich auch solche von Grindel schon lange kritisierten abgeschotteten Viertel gebildet, weil man sich fremd, ohne Heimat und nur als geduldeter Gast fühlt? Wie oft muss jemand mit türkischem Aussehen den Satz hören: „Oh, Sie sprechen aber gut Deutsch.“ Das ist ja kein Wunder, wenn man hier geboren ist. Aber so richtig Deutscher wird man nie, ganz anders als in den USA, wo man schnell einfach Amerikaner ist.

Wissenschaftler der Universität Tübingen veröffentlichten jüngst eine Studie zum Thema: Wie sehr sollten sich Nationalspieler mit Migrationshintergrund mit dem Land identifizieren, für das sie spielen? Nationale und ethnische Aspekte spielten demnach eine eher untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Mannschaft. Für die Spieler seien Fußball und Politik zwei Welten, die sie nicht gern miteinander vermischten, erklären die Autoren. Die Untersuchung mit zehn Fallstudien von jungen Fußballern, die in Deutschland geboren wurden und Migrationshintergrund haben, erschien im Journal of Ethnic and Migration Studies. Die Befragten waren im Alter zwischen 15 und 21, hatten schon für eine Junioren-Nationalelf gespielt und fühlten sich Deutschland und der Türkei, der Heimat ihrer Vorfahren, gleichermaßen verbunden. Oft sei der Begriff Heimat für beide Länder genutzt worden, schildern die Wissenschaftler.

Die Entscheidung, für welches Land ein Spieler schließlich antrete, werde eher von außen an diesen herangetragen – von Freunden, Eltern oder Trainern. Aber auch die Erfolgsaussicht sei entscheidend: „Da es für die Spieler das größte sportliche Ziel ist, Nationalspieler zu werden, kann eine Entscheidung für die türkische Nationalmannschaft also auch daraus resultieren, dass der Spieler keine Einladung des DFB erhält oder keine realistische Chance sieht, für die deutsche Fußballnationalmannschaft zu spielen“, heißt es im Fazit. Die Entscheidung für das Team eines Landes falle nicht als Deutscher, Türke oder Deutsch-Türke – sondern als Sportler.

Cihan Sinanoglu, Sprecher der Türkischen Gemeinde in Deutschland, betont, dass bei aller berechtigten Kritik an Özil die hysterische Debatte zeige, „wo wir im Moment stehen in diesem Land“. Der Verdacht fehlender Loyalität schwinge überall mit und man sei sich einig: „Integration und Multikulti sind ein für alle Mal gescheitert.“ Die Zugehörigkeit zu Deutschland könne einem abgesprochen werden,“ selbst wenn man hier geboren und aufgewachsen ist.“ Das sei der eigentliche Skandal. (dpa)

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